Telekom "hochzufrieden": So gut kam der IFA-Stand an
Mit eigenem 5G-Sender (große Antennen) versorgte die Telekom ihren Stand in Halle 21. 180.000 Besucher kamen vorbei.
Foto: Henning Gajek / teltarif.de
Die Messe IFA in Berlin schließt heute Abend für 2019 ihre Tore. Der Festnetz-, Mobilfunk- und Internet-Anbieter Telekom Deutschland zieht ein positives Fazit. Als (fast) einziger deutscher Mobilfunk- oder Festnetzanbieter war die Telekom auf der Berliner Messe vertreten. Zum wiederholten Male blieben einige der wichtigsten Wettbewerber wie Vodafone, aber auch Telefónica o2 der wichtigen Messe für Telekommunikation, Endgeräte, Unterhaltungselektronik und Haushaltsgeräte fern. Im Sektor Mobilfunk war noch der Ethno-Anbieter Lebara auf der Messe vor Ort.
Ergo konzentrierten sich die an TK-Themen interessierten Besucher auf den Telekom-Stand in Halle 21, der sich als "Publikumsmagnet" entpuppte.
Dirk Wössner: Hochzufrieden
Mit eigenem 5G-Sender (große Antennen) versorgte die Telekom ihren Stand in Halle 21. 180.000 Besucher kamen vorbei.
Foto: Henning Gajek / teltarif.de
Telekom-Deutschland-Chef Dirk Wössner ist somit höchst zufrieden. "Unser Motto #dabei hat zwei Bedeutungen: Wer bei uns auf dem Stand war, war voll dabei. Und wir tun jeden Tag alles, damit in Deutschland auch in Sachen Digitalisierung möglichst jede und jeder dabei sein kann."
An den Messetagen kamen insgesamt rund 180 000 Besucher alleine auf den Stand der Telekom. Wössners Ziel war es, für den Kunden Produkte zum Anfassen zu zeigen, sie sollen "die Digitalisierung spüren", denn "es geht um Emotionen." Neben Beratung rund um Service und Produkte sollten die Besucher auch "eine gute Zeit haben". Der ehemalige Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg, die Band "The BossHoss" oder die "Fantastischen Vier" schauten vorbei und zeigten praktisch, was man mit Virtual Reality und hohen Datenraten durch den Funkstandard 5G im Alltag praktisch anfangen kann.
Dirk Wössner dazu: "Wir haben die ganze Palette an Themen rund um die Digitalisierung vorgestellt." Sein Credo lautet: "Beste Netze - beste Produkte - bester Service".
Neue Tarife: Viel drin - für viel Geld
Neben dem Breitbandausbau informierte das Unternehmen über seine neuen Mobilfunktarife und 5G hin zum vernetzten Zuhause und stellte das Thema "Nachhaltigkeit" aus Sicht der Telekom dar. In einem kleinen Nebenraum am Stand konnte der Smart-Speaker "Magenta Home" getestet werden. "Er hat gegenüber anderen intelligenten Sprachassistenten den großen Vorteil, dass er europäischen Standards in Sachen Datensicherheit und Datenschutz genügt und trotzdem Dienste wie Amazon’s Alexa integriert."
Pünktlich zur IFA habe die Telekom in Berlin das größte zusammenhängende 5G-Gebiet Deutschlands in Betrieb genommen. "5G ist da". In den neuen Mobilfunktarifen ist 5G standardmäßig enthalten, dabei wurde "in jedem Tarif das Datenvolumen mindestens gegenüber den bisherigen Tarifpaketen verdoppelt". Die Kehrseite: Mindestens 40 Euro pro Monat muss der interessierte Kunde beispielsweise für den Tarif MagentaMobil S ausgeben (bisher 2,5 GB, jetzt 6 GB inklusive), was gerade preissensible Kunden ziemlich erschreckt hat. Dafür sind in den Tarifen Voice over LTE (VoLTE), VoWiFi (WLAN-Call) ohne Aufpreis enthalten. VoLTE ist gerade in bislang schlecht versorgten Regionen wichtig, wo nur eine LTE-Versorgung gegeben ist.
Es geht auch günstiger
Wer preislich unter 40 Euro im Monat liegen möchte, bekommt bei der Telekom-Tochter congstar günstigere Angebote, die LTE zur Datenübertragung enthalten oder wo LTE gegen geringen Aufpreis buchbar ist. Telefonie über LTE (VoLTE) wird bei congstar wohl erst später folgen, genaue Aussagen waren nicht zu bekommen. Doch nicht alle Mobilfunkmarken, die von congstar "beliefert" werden, haben schon LTE. So ist der Freischalt-Termin bei den Angeboten von ja!mobil der REWE-Gruppe noch nicht bekannt.
30 Millionen Haushalte mit 50 MBit/s
Die Telekom freut sich, den 30 Millionsten Haushalt in Deutschland mit mindestens 50 Megabit pro Sekunde angeschlossen zu haben. Aber: Der beste Anschluss bringt nichts, wenn die Datenrate auf dem Sofa zu gering ist. Deswegen soll das "WLAN-Versprechen der Telekom" helfen und für "die bestmögliche Konnektivität im Haus" sorgen. Dazu kann der Kunde, der mit der Technik nicht bewandert ist, bei der Telekom ein Paket aus Beratung bis hin zur Installation und der Miete von Geräten buchen, welche Signale in allen Räumen der Wohnung verstärken sollen.
Besucher kritisieren fehlende Aussteller
Das Fernbleiben der Mitbewerber hat viele Kunden in der Tat gestört. Stimmen am Telekom-Stand: "Ich bin Kundin bei Vodafone und bin dort eigentlich zufrieden. Aber nicht gut finde ich, dass Vodafone hier nicht vertreten ist. Der Stand der Telekom ist schon beeindruckend." Oder: "Gerade durch die aktuelle Fusion mit Unitymedia hätte ich mir Informationen von Vodafone zum konkreten Gigabit-Netzausbau vor Ort gewünscht."
Nun, die betroffenen Unternehmen werden vom 4. bis 9. September 2020 Gelegenheit dazu haben. Man darf gespannt sein.