Reguliert

Frequenzauktion: Nur drei Anbieter dürfen mitbieten

Die Mobilfunk-Frequenz-Aktion im Mai wird keinen neuen Anbieter zu Tage bringen. Wie der Regulierer jetzt mitteilte, werden nur bestehende Anbieter zugelassen. Diese werden insgesamt 270 MHz unter sich aufteilen. Darunter sind auch Frequenzen von bestehenden GSM-Netzen.
Von Thorsten Neuhetzki

Es bleibt bei drei Mobilfunkanbietern Es bleibt bei drei Mobilfunkanbietern
Foto: dpa
Am 27. Mai startet in Mainz die Auktion für die Mobilfunkfrequenzen. Dabei kommen sowohl neue 700-MHz-Frequenzen als auch bestehende GSM-Frequenzen unter den Hammer. Nun, knapp einen Monat vorher, hat die Bundesnetzagentur die für die Versteigerung zugelassenen Unternehmen bekannt gegeben. Überraschungen gibt es dabei nicht.

Zugelassen wurden Telefónica Deutschland, die Deutsche Telekom sowie Vodafone. Im Vorfeld der Bekanntgabe der Versteigerungsbedingungen hatte sich mit Liquid Broadband auch ein Newcomer zu Wort gemeldet, der Interesse am Aufbau eines neuen Netzes bekundet hatte. Als die Bedingungen klar waren, zog sich dieser zurück, klagte aber gegen das Vergabeverfahren. Auch über Neueinsteiger wie Google oder Hutchison ("3") war an der ein oder anderen Stelle spekuliert worden.

GSM- und DVB-T-Frequenzen kommen unter den Hammer

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Insgesamt werden Frequenzen im Umfang von 270 MHz aus den Bereichen 700 MHz, 900 MHz, 1500 MHz sowie 1800 MHz versteigert. Die Frequenzen aus den Bereichen bei 900 MHz und 1800 MHz wurden bislang als GSM-Frequenzen genutzt und bildeten die Grundlage für den Aufbau der heutigen Mobilfunknetze insbesondere für die flächendeckende mobile Sprachkommunikation. Nach Vorstellung des Regulierers sollen sie künftig auch für breitbandige Internetanschlüsse genutzt werden. Zu der Versteigerung kommt es hier, weil die Lizenzen für diese Frequenzen Ende kommenden Jahres auslaufen. Eine frühzeitige Versteigerung gibt den Anbietern Planungssicherheit - zumal Telefónica nach der Fusion von E-Plus und o2 möglicherweise einige nicht erneut ersteigerte Freqenzen vorzeitig räumen muss.

Die Frequenzen im 700-MHz-Bereich werden bislang für terrestrisches Fernsehen genutzt. Durch die Umstellung auf DVB-T2 werden sie frei und können für mobiles Breitband genutzt werden. Die Netzbetreiber können mit nur relativ wenigen Funkstationen schnelles Internet auch in bisher wenig erschlossene Regionen bringen. Ziel der Bundesnetzagentur ist es, dass mit dem Einsatz dieser Frequenzen eine nahezu flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit Breitband-Internet erreicht wird – wie bisher schon mit mobiler Sprachtelefonie. Daher beinhalten die Frequenznutzungsrechte eine Versorgungsverpflichtung von 98 Prozent der Bevölkerung.

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