Ericsson: Vollständig digitale eSIM-Lösung vorgestellt
Der Netzwerkausrüster Ericsson stellt eine digitale eSIM-Lösung ohne QR-Codes oder Papierkram vor
Foto: Ericsson
Der Netzwerkausrüster Ericsson ist an der eSIM-Aktivierung für Samsung-Endgeräte maßgeblich beteiligt. Das Unternehmen stellte jetzt eine branchenweit erste „Entitlement Server Solution“ für die geräteinterne eSIM-Aktivierung für Smartphones vor – beginnend mit Samsung Galaxy S20 und Galaxy Z Flip.
Das "digitale Kundenerlebnis" solle durch die Verwaltung von Mobilfunkverträgen auf eSIM-fähigen Geräten mit nur wenigen Klicks und ohne QR-Codes möglich werden, teilte das schwedische Unternehmen mit. Durch Einsatz der Ericsson eSIM-Lösung, die bereits im Januar 2020 eingeführt wurde, könnten Mobilfunknetzbetreiber von einer vollautomatischen eSIM-Vertragsverwaltung profitieren. Hierzulande werden die Aktivierungscodes teilweise noch per Postbrief (!) an Kunden verschickt.
Wer sich die eSIM-Lösung von Ericsson hinstellen möchte, benötigt den "Secure Entitlement Server" und den "eSIM-Manager", das ist ein "SM-DP+"-Server, die Abkürzung steht für "Subscription Management Data Provisioning". Der Secure Entitlement Server ermöglicht die geräteinterne eSIM-Vertragsaktivierung für Smartphones ohne die Verwendung von QR-Codes, während der eSIM Manager eine vollautomatische Geräte- und "Vertragsorchestrierung" ermöglicht. Die Lösung ist mit Smartphones und anderen Geräten interoperabel. Ericsson sei dabei, seine Lösung bei mehreren Dienstanbietern zu implementieren, teilte das Unternehmen mit.
Kooperation mit Samsung
Der Netzwerkausrüster Ericsson stellt eine digitale eSIM-Lösung ohne QR-Codes oder Papierkram vor
Foto: Ericsson
Monica Zethzon, Leiterin der Solution Area Communication Services bei Ericsson, gibt Einblick in die Hintergründe: „Zusammen mit Samsung führen wir eine einzigartige und einfache On-Device-Vertragsaktivierungslösung (Aktivierung auf dem Handy) für Smartphones ein.“
Wie schon berichtet wird die eSIM in der Telekommunikationsindustrie eine große Veränderung auslösen, da physische SIM-Karten durch eingebettete SIMs (eSIMs) in Mobilgeräten ersetzt werden. Mit eSIM können die Verbraucher neue Verträge – oder die Übertragung bestehender Verträge – auf eSIM-fähige Geräte in Sekundenschnelle verwalten, ohne einen Shop aufsuchen zu müssen. Prognosen sagen, dass die Anzahl der eSIM-Geräte schnell steigen und in den nächsten Jahren Milliarden von Benutzern erreichen wird.
Eine kürzlich veröffentlichte Studie des Ericsson ConsumerLab zeigt eine starke Verbrauchernachfrage nach eSIM-Diensten. 94 Prozent der Befragten sind bereit für den Anschluss weiterer Geräte an ihr aktuelles Abonnement zu zahlen und 86 Prozent hoffen auf "Try and Buy"-Angebote.
81 Verträge weltweit
Aktuell hält Ericsson 81 kommerzielle Vereinbarungen und Verträge mit Mobilfunknetzbetreibern weltweit. Darüber hinaus ist Ericsson an einem Großteil aller kommerziell eingeführten 5G-Live-Netze beteiligt. Zu den 25 durch Ericsson unterstützten 5G-Live-Netzen weltweit zählen unter anderem auch Netze in Deutschland (Telekom, Vodafone) und der Schweiz (Swisscom).
Das 1876 von L.M. Ericsson gegründete Unternehmen beschäftigt weltweit rund 99 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und arbeitet mit Kunden in 180 Ländern zusammen. 2019 erwirtschaftete Ericsson einen Nettoumsatz von 227,2 Milliarden SEK (21,2 Milliarden Euro).
In Deutschland beschäftigt Ericsson rund 2700 Mitarbeiter an zwölf Standorten – darunter rund 1000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bereich Forschung und Entwicklung (Forschung und Entwicklung). Der Hauptsitz ist Düsseldorf.