Netzabdeckung

Niedersächsische Handynutzer melden 8000 Funklöcher

In den vergangenen Wochen konnten niedersächsische Handynutzer der Landesregierung Funklöcher melden.
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8000 gemeldete Funklöcher in Niedersachsen 8000 gemeldete Funklöcher in Niedersachsen
Screenshot/Montage: teltarif.de, Logo/Quelle: niedersachsen.de, Foto: Vodafone
Im April hatte das Niedersächsische Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung eine Webseite eingerichtet, unter der Mobilfunkkunden Funklöcher melden konnten. Jetzt wurde die Aktion planmäßig beendet. Einem Bericht des Norddeutschen Rundfunks zufolge wurde von dem Angebot rege Gebrauch gemacht. Mehr als 8000 Berichte über Funklöcher seien eingegangen. Wie es im Bericht weiter heißt, sind alle Mobilfunkanbieter von den gemeldeten Beeinträchtigungen betroffen. Vor allem außerhalb der Städte lasse die Funkversorgung oft noch zu wünschen übrig. "Immer noch kann im ländlichen Raum und auf vielen Straßen und Bahnstrecken nicht telefoniert werden", zitiert der NDR den niedersächsischen Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU). Gerade für ein Flächenland wie Niedersachsen sei das eine große Herausforderung.

Nun plant die niedersächsische Landesregierung, auf Telekom, Vodafone und Telefónica zuzugehen. Mit den Netzbetreibern soll es Verhandlungen über den weiteren Ausbau geben, um noch bestehende Versorgungslücken zu schließen. Dabei gilt es zu berücksichtigen, dass die Betreiber beim LTE-Standard auch eine Ausbau-Verpflichtung haben. Bis Ende 2019 müssen 98 Prozent aller Haushalte mit dem mobilen Breitbandnetz versorgt sein.

Landesregierung zweifelt Zahlen zur Netzabdeckung an

8000 gemeldete Funklöcher in Niedersachsen 8000 gemeldete Funklöcher in Niedersachsen
Screenshot/Montage: teltarif.de, Logo/Quelle: niedersachsen.de, Foto: Vodafone
Dem NDR-Beitrag zufolge geben die Anbieter derzeit einen Versorgungsgrad von 96,6 Prozent an. Allerdings ist diese Aussage eigentlich zu pauschal, denn der Ausbaustand ist in den drei deutschen Mobilfunknetzen recht unterschiedlich. Unabhängig davon zweifelt der niedersächsische Wirtschaftsminister diese Zahl an - vor allem auch angesichts der Vielzahl von Funkloch-Meldungen.

Bernd Althusmann: "Offenbar stimmt die angegebene Netzabdeckung nicht immer mit der Realität draußen im Land überein." Nun solle "intensiv an diesem Thema" gearbeitet werden. Das Land Niedersachen wolle in den kommenden vier Jahren insgesamt eine Milliarde Euro in den Breitbandausbau "und andere Projekte" investieren. Inwieweit und in welchem Umfang die Mobilfunk-Netzbetreiber profitieren könnten, ist nicht bekannt.

Nicht nur das Land Niedersachsen will sich dafür einsetzen, dass Lücken in der Mobilfunkversorgung sukzessive geschlossen werden. So hatte auch die Bundesregierung vor einigen Wochen weißen Flecken bei der Netzabdeckung den Kampf angesagt.

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