Netzausbau

Mobilfunknetze: So sollen die Funk­löcher beseitigt werden

Aus der Politik gibt es einmal mehr Stimmen, die eine bessere Mobil­funk­abde­ckung fordern. Bundes­infra­struk­turmi­nister Andreas Scheuer will unter anderem öffent­liche Gebäude für Sende­anlagen bereit­stellen.
Von dpa /

Funklöcher sollen geschlossen werden Funklöcher sollen geschlossen werden
Foto: Fotolia - Kara
Bundes­infra­struk­turmi­nister Andreas Scheuer (CSU) will den Mobil­funk­ausbau in schlecht versorgten länd­lichen Regionen mit weiteren Maßnahmen voran­bringen. Teil einer "Gesamt­stra­tegie" sollen Rege­lungen für schnel­lere Geneh­migungs- und Ausbau­prozesse sein, wie das Minis­terium mitteilte.

Als Stand­orte für Sende­anlagen sollen öffent­liche Grund­stücke bereit­gestellt werden. Gestärkt werden sollen auch Koope­rationen von Anbie­tern beim Ausbau und die Akzep­tanz bei Anwoh­nern vor Ort. Das Paket werde derzeit erar­beitet und solle in den nächsten Wochen in die Abstim­mung in der Bundes­regie­rung gehen.

Funklöcher sollen geschlossen werden Funklöcher sollen geschlossen werden
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Im Fokus stehe, verblie­bene weiße Flecken zu besei­tigen, erklärte das Minis­terium. Dafür soll die Stra­tegie über bishe­rige Auflagen und Zusagen der Anbieter hinaus­gehen. Konkret ist unter anderem geplant, die Mobil­funk­versor­gung in Zügen zu verbes­sern. Dafür sind von Herbst an 50 Millionen Euro als Förde­rung vorge­sehen. In Grenz­regionen sollen Netz­betreiber weitere Stationen des LTE-Stan­dards akti­vieren oder bestehende in der Leis­tung maxi­mieren können.

Poten­zielle Sender­stand­orte bereits gefunden

Als Flächen für Sende­stand­orte seien bereits 17 000 Liegen­schaften des Bundes, 5000 von Sicher­heits­behörden und 120 000 Flur­stücke der Wasser- und Schiff­fahrts­verwal­tung iden­tifi­ziert worden. Dort sollen Netz­betrei­bern kürzere Geneh­migungs­verfahren als an anderen Orten und güns­tige Miet-Kondi­tionen ange­boten werden, hieß es weiter.

Trotz aller Inves­titionen gibt es vor allem in länd­lichen Gebieten nach wie vor Bereiche mit schlechter Handy- und Inter­netver­sorgung. Bei der kürz­lich been­deten Vergabe der Frequenzen für den neuen Mobil­funk­stan­dard 5G waren weitere Auflagen veran­kert worden, die einige weiße Flecken verschwinden lassen sollen. Dazu gehört, dass bis Ende 2022 mindes­tens 98 Prozent der Haus­halte in Deutsch­land mit mindes­tens 100 MBit/s im Down­load versorgt werden müssen.

Erst vor wenigen Tagen wurde eine Studie veröf­fent­licht, die gezeigt hat, dass die Mobil­funk­abde­ckung in Deutsch­land im euro­päischen Vergleich extrem schlecht ist.

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