Inmarsat

Satellitentelefon: Inmarsat - der Pionier

Inmarsat ist der Pionier unter den Satel­liten-Handy-Anbie­tern. Wir stellen Ihnen die Vor- und Nach­teile dieses Satel­liten-Netzes vor. Darüber hinaus gewinnen Sie einen Einblick in spezi­fische Beson­der­heiten und erhalten Infor­mationen zu verwen­deten Geräten sowie Neue­rungen des Systems.
Von / Christian Bekker

Das Satellitentelefon Inmarsat IsatPhone 2 Das Satellitentelefon Inmarsat IsatPhone 2
Bild: Expeditionstechnik Därr
Der Satel­liten-Tele­fonie-Anbieter Inmarsat wurde 1979 als inter­natio­nale Orga­nisa­tion INMARSAT (Inter­national Mari­time Satel­lite Orga­niza­tion) gegründet und war der erste Betreiber eines zivilen Satel­liten-Kommu­nika­tions-Netzes. Das System wurde ursprüng­lich für die Kommuni­ka­tion auf Schiffen entwi­ckelt, mit der Absicht, einen Betrieb weit über die Reich­weite des herkömm­lichen Bord­funks hinaus zu ermög­lichen.

In den letzten Jahren wurde die Vermark­tung von Geräten und Tarifen aber auch auf andere Nutzer­gruppen ausge­weitet. Seit 1999 ist Inmarsat ein Privat­unternehmen. Der Anbieter hat sich für die geosta­tio­näre Vari­ante entschieden und betreibt sein Netz mit 14 entspre­chenden Satel­liten in einer Höhe von 35 786 km für verschie­dene Dienste.

Aktu­elle Gene­rationen der Inmarsat-Satel­liten

Das Satellitentelefon Inmarsat IsatPhone 2 Das Satellitentelefon Inmarsat IsatPhone 2
Bild: Expeditionstechnik Därr
Drei dieser Satel­liten gehören zur Gene­ration Inmarsat-4 und verfügen jeweils über 19 große und 200 kleine Antennen, die sich auch einzeln auf das entspre­chende Ziel­gebiet ausrichten lassen. Anfang Juli 2014 nahm das in London ansäs­sige Unter­nehmen den Satel­liten Inmarsat 5-F1 als ersten Satel­liten der nach­fol­genden Gene­ration Inmarsat-5 für Europa, den Mitt­leren Osten, Afrika und Asien in Betrieb. Mit dieser Gene­ration wurde ein neues Netz­werk namens Global Xpress instal­liert.

Zwischen 2015 und 2019 wurden auch die Satel­liten Inmarsat 5-F2, Inmarsat 5-F3, Inmarsat 5-F4 und Inmarsat 5-F5 derselben Gene­ration in Betrieb genommen, womit die Verfüg­bar­keit von Global Xpress auf Nord- und Südame­rika sowie auf die Atlantik- und Pazi­fik­region erwei­tert wurde und dadurch unter anderem eine nahezu welt­weite sichere Erreich­bar­keit für Mobil­funk gewähr­leistet wird.

Im Gegen­satz zum vorher­gehenden System senden die Satel­liten der Inmarsat 5 Gene­ration nicht mehr auf dem L-Frequenz­band (1-2 GHz), sondern zusätz­lich auf dem Ka-Band (27-40 GHz). Damit soll eine höhere Geschwin­dig­keit bei Daten-Über­tra­gungen im globalen Netz­werk erreicht werden, denn auch Inter­net­ver­bin­dungen sind via Satellit möglich. Zudem star­tete am 22. Dezember 2021 Inmarsat 6-F1, der nun der größte und zugleich modernste Kommu­nika­tions­satellit der Inmarsat-Reihe ist. Darauf folgte am 17. Februar 2023 der Inmarsat 6-F2, der sich an Bord einer vom Cape Cana­veral in Florida gestar­teten SpaceX-Falcon-9-Rakete befand.

Empfangs­geräte von Inmarsat

Für die Tele­fonie mit Inmarsat wurden in der Vergan­gen­heit in den Boden­sta­ti­onen entweder Parabol­antennen oder flache Antennen in Laptop­größe verwendet, die in Rich­tung Äquator ausge­richtet werden mussten. Neuere Empfangs­geräte in Handy-Form wie das IsatPhone Pro sowie das Inmarsat IsatPhone 2 sind dagegen wesent­lich komfor­tabler, obwohl auch dieses in Größe und Gewicht in etwa den "Knochen" ähnelt, die mit dem Start der D- und E-Netze auf den Markt kamen.

Wie bei den älteren Modellen muss der Nutzer auch bei den neueren Geräten die Antenne im Freien ausklappen. Diese wird dann - im Opti­mal­fall in die Rich­tung des verfüg­baren Satel­liten - gen Himmel gehalten. Es besteht zusätz­lich die Möglich­keit, über eine Frei­sprech­ein­rich­tung zu kommuni­zieren. Für den Verbin­dungs­aufbau über­mit­telt das Satel­liten­telefon seinen Standort in Form von GPS-Koor­dinaten an den Satel­liten.

Inmarsat hat viele Stand­beine

Die Abdeckung des Inmarsat-Netzwerks Inmarsat deckt beinahe die ganze Welt ab - mit Ausnahme der Polarregionen.
Grafik: Inmarsat
Der größte Vorteil von Inmarsat besteht in der tradi­tio­nell großen Nach­frage durch die Schiff­fahrt. Daher steht der Betreiber finan­ziell auf relativ sicheren Beinen und es sind auch zukünftig kaum Engpässe in der Finan­zie­rung zu befürchten. Die Gesprächs- und Daten­über­tra­gung für Flug­zeuge stellt eben­falls ein wich­tiges Stand­bein dar.

Doch auch für Privat­kunden ist Planungs­sicher­heit ein wich­tiges Krite­rium, da Satel­liten­handys im Gegen­satz zu GSM-Geräten nur in Kombi­nation mit einem bestimmten Netz funk­tio­nieren und vergleichs­weise teuer sind. Die Verfüg­bar­keit und Zuver­läs­sig­keit von Inmarsat gilt als hoch und die Satel­liten der vierten Inmarsat-Gene­ration sollen bis in die 2020er Jahre hinein im All bleiben, den Satel­liten der neuen Gene­ration wird darüber hinaus ein mögli­cher Betrieb von 15 Jahren prognos­tiziert.

Auf der folgenden Seite infor­mieren wir Sie über Details des Satel­liten-Betrei­bers Global­star, die Kondi­tionen von Inmarsat und den anderen Satel­liten-Netzen haben wir für Sie in einer weiteren Über­sicht zusam­men­gestellt.