Netzversorgung

Alle Mobilfunk-Standorte in Berlin auf einer Karte visualisiert

In ihrer EMF-Datenbank hat die Bundesnetzagentur alle Standorte mit Mobilfunkmasten sowie weitere Infos zu jedem Standort verzeichnet. Ein Entwickler hat nun alle innerhalb des Berliner Rings liegenden Standorte auf einer Karte visualisiert.
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Alle Mobilfunkzellen in Berlin auf einer Karte visualisiert Alle Mobilfunkzellen in Berlin auf einer Karte visualisiert
Bild: OpenStreetMap, Paul Solbach, Thorsten Neuhetzi - Montage: teltarif.de / Jacqueline Bopp
Wenn sich jemand dafür interessiert, wo in seiner Nachbarschaft eine Mobilfunkzelle zu finden ist, dann ist in der Regel die EMF-Datenbank der Bundesnetzagentur die erste Anlaufstelle. Jede standortbescheinigungspflichtige Funkanlage wird von der BNetzA individuell bewertet und auch in unregelmäßigen Abständen am Installationsort überprüft. "Mit dem Standortverfahren stellt die Bundesnetzagentur sicher, dass die in Deutschland geltenden Grenzwerte zum Schutz von Personen in elektromagnetischen Feldern von Funkanlagen konsequent und uneingeschränkt Anwendung finden. Das Standortverfahren ist der Kern eines modular sich zusammensetzenden EMF- Monitorings", schreibt die Behörde auf ihrer Webseite zu der Datenbank.

Die Daten stellt die Bundesnetzagentur frei im Internet bereit. Der Entwickler Paul Solbach aus Berlin hat sich nun die Mühe gemacht, alle Mobilfunk-Standorte innerhalb des Berliner Rings auf einer Karte zu visualisieren. Das nichtkommerzielle Projekt ist über clouds.psolbach.com erreichbar.

Wolkendarstellung zeigt Ballung von Sendemasten

Alle Mobilfunkzellen in Berlin auf einer Karte visualisiert Alle Mobilfunkzellen in Berlin auf einer Karte visualisiert
Bild: OpenStreetMap, Paul Solbach, Thorsten Neuhetzi - Montage: teltarif.de / Jacqueline Bopp
Basis des Webangebots ist eine über Mapbox für Entwickler bereitgestellte Version der OpenStreetMap-Karte von Berlin. Diese ist in dunklen Farben gehalten, um die durch rote Punkte markierten Funkzellen-Standorte besser sichtbar zu machen. Über Plus- und Minuszeichen links oben kann der Nutzer in die Karte hineinzoomen. Jeder Standort ist mit einer sechsstelligen Nummer versehen. Klickt der Nutzer diese Nummer an, erhält er weitere Informationen zu diesem Standort. Angezeigt werden die genauen GPS-Koordinaten des Standorts sowie die Anzahl der dort aktiven Transmitter.

Die Bezeichnung "Clouds over Berlin" für die Webseite leitet sich von den visuellen farbigen "Wolken" über der Seite ab. Der Entwickler wollte damit die Ballung von Mobilfunkstandorten an verschiedenen Orten darstellen. Blaue und grüne Wolken symbolisieren eine geringe Dichte an Antennen, bei gelben Wolken sind schon mehr Standorte an einem Ort verfügbar und an rot markierten Stellen ist die Dichte am höchsten. Dies ist überwiegend an den Stellen mit vielen Touristen der Fall, also am Kurfürstendamm, Unter den Linden sowie am Alexanderplatz, aber auch an der Frankfurter Allee in Friedrichshain und der Hermannstraße in Neukölln. Wer das Overlay mit den "Wolken" nicht sehen möchte, kann rechts oben das Häkchen bei "Antennas" herausnehmen, dann werden nur die Standorte angezeigt.

BNetzA hat weitere Infos, aber nicht so schöne Darstellung

Dieselben Daten bei der BNetzA Dieselben Daten bei der BNetzA: Mehr Infos, aber weniger schön
Bild: Google, BNetzA - Screenshot: teltarif.de / Alexander Kuch
Insgesamt verzeichnet die Bundesnetzagentur im Innenstadtbereich von Berlin rund 11 500 Mobilfunkantennen - wohlgemerkt ist das nicht die Zahl der Senderstandorte. Denn erstens werden an einem Standort Signale für verschiedene Netzstandards ausgestrahlt (GSM, EDGE, UMTS, HSPA, LTE) und zweitens nutzen die Netzbetreiber manche Standorte auch gemeinsam. Nicht öffentlich verfügbar sind allerdings Informationen darüber, welcher Netzbetreiber welchen Standort nutzt - dies ist darum auch aus der Karte nicht ersichtlich.

Die Bundesnetzagentur bietet auf ihrer eigenen Seite auch Informationen zu den einzelnen Standorten an, die clouds.psolbach.com nicht übernommen hat. Dazu gehören die Montagehöhe über Grund, die Hauptstrahlrichtung, der Sicherheitsabstand in Hauptstrahlrichtung sowie der vertikale Sicherheitsabstand. Außerdem hat die BNetzA noch ihre Messstellen auf der Karte verzeichnet - dafür kann sie nicht mit einer wolkenartigen Darstellung bei starken Ballungen aufwarten.

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