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moovel soll Taxi, Bahn, Carsharing & Co in eine App bringen

App von Daimler soll Mobilität der Nutzer erhöhen
Von dapd / Thorsten Neuhetzki

moovel startet in Stuttgart moovel startet in Stuttgart
Screenshot: teltarif.de
Der Autohersteller Daimler versucht sich bei der Suche nach neuen Geschäftsmodellen als Mobilitätsdienstleister für die Stadt. Der Konzern stellte in Stuttgart die Anwendung moovel vor, über die verschiedene Angebote wie öffentliche Verkehrsmittel, das Fahrrad, Mitfahrgelegenheiten oder das Taxi miteinander vernetzt werden sollen. "Das Grundprinzip ist: Wie komme ich jetzt von hier nach dort?", sagte Andreas Mink, der Projektleiter von moovel. Das Angebot ist zunächst auf die Pilotregion Stuttgart beschränkt und soll im zweiten Halbjahr auch in Berlin gestartet werden. Die weitere Verbreitung solle von den Reaktionen abhängig gemacht werden, sagte Mink.

moovel startet in Stuttgart moovel startet in Stuttgart
Screenshot: teltarif.de
Die zugehörige Anwendung wird für das iPhone und iPad im Appstore angeboten. Für andere Smartphones gibt es eine internetbasierte Anwendung auf der Seite www.moovel.com. Das Angebot ist für den Nutzer kostenlos. Daimler erhebt bei seinen Partnern eine Vermittlungsgebühr, macht aber über die Höhe keine Angaben.

Partner zum Beginn sind die Stuttgarter Straßenbahnen AG, der Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart sowie das Onlineportal mitfahrgelegenheit.de. Andere Partner seien aber willkommen, sagte Mink. Es gebe auch Gespräche mit der Deutschen Bahn. Die könnte bei einer ablehnenden Haltung zur größten Konkurrenz für moovel werden. Schließlich betreibt sie neben dem Fern- und Nahverkehr auch Stadtbahnen, das Carsharing-System Flinkster oder das Fahrradverleih-System Call a Bike.

Moovel soll nach Angaben von Mink, die "optimale Lösung sein", um sich im Stadtverkehr von A nach B zu bewegen. Der Startbildschirm der Anwendung zeigt den Satz an: "Ich möchte jetzt von hier nach ...." Der Nutzer kann dann Zeit, Abfahrtspunkt und Ziel einstellen. Er entscheidet sich dann für den schnellsten, bequemsten oder auch umweltschonendsten Weg. Über ein Kompassymbol kann er sich eine Karte mit den nächsten Stationen anzeigen lassen.

Bezahlfunktion soll folgen

Noch fehlen aber wichtige Funktionen. Zu Beginn werden die verschiedenen Optionen wie Fußweg, Mitfahrgelegenheit oder Straßenbahn, nur nebeneinander gezeigt, aber nicht untereinander verknüpft. Das soll in einer weiteren Ausbaustufe nachgeholt werden, ebenso wie die Möglichkeit, direkt bei moovel beispielsweise das Bahnticket oder die Mitfahrgelegenheit zu bezahlen.

Erdacht wurde moovel von Daimlers Think Tank Business Innovations, der auch schon die Carsharing-Plattform car2go [Link entfernt] entwickelte. Das in Ulm gestartete Projekt wird inzwischen in zahlreichen Städten auf der Welt angeboten und soll im Herbst auch in Stuttgart mit 300 Fahrzeugen starten. Dann soll es ebenfalls bei moovel integriert werden.

Business Innovations ist im Grunde genommen die Reaktion des Autoherstellers darauf, dass neben dem Bau und Verkauf von Autos dringend neue Konzepte her müssen, die auf die Anforderungen an die Mobilität der Zukunft eine Antwort geben. Der Leiter von Business Innovations, Winfried Steffen, sagte, es gehe darum, aus Megatrends Geschäftsmodelle zu entwickeln. Der Trend zur Urbanisierung beispielsweise lässt die Städte und die Straßen voller werden. Die Vernetzung von mehreren Verkehrssystemen wird von Experten als eine mögliche Lösung für dieses Problem gesehen.

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