Motorola Moto e6s: Budget-Phablet für knapp 100 Euro
Lenovos Smartphone-Schützling Motorola hat ein neues Budget-Smartphone angekündigt, das auf den Namen "Moto e6s" hört. Das Smartphone mit den Phablet-Maßen soll ab dem zweiten Quartal in Deutschland zu einer unverbindlichen Preisempfehlung von 99,99 Euro in den Farben "Türkisblau" und "Rot" erhältlich sein.
Motorola Moto e6s
100 Euro für ein Smartphone - angesichts von Preisansagen von weit über 1000 Euro aus den USA, Südkorea oder China klingt das beinahe zu schön, um wahr zu sein. Dennoch gibt es sie noch: Die Einsteiger-Smartphones, die für preisbewusste Nutzer interessant sein können. Schließlich möchte nicht jeder allein für ein Original Apple-Ledercase für ein iPhone 11 Pro Max schon rund 150 Euro ausgeben. Allerdings sollten den Moto-e6s-Interessenten klar sein, dass sie hier keine Oberklasse-Hardware erwarten dürfen. Der Einsatzzweck des Smartphones ist eher ein anderer: Solides Auftreten bei alltäglichen Anwendungen wie Messaging, Telefonie und Browsing.
Dafür sollten dann auch 2 GB Arbeitsspeicher und die Helio-P22-CPU von Mediatek in Ordnung gehen. Nutzer können probieren,
grafisch aufwendige Spiele zu zocken. Dass das flüssig klappt, sollten sie aber nicht zu stark fokussieren.
Bei vielen großen Apps, die sich im Hintergrund austoben möchten, könnte das Motorola Moto e6s auch an seine
Grenzen stoßen.
Motorola Moto e6s in der Farbe "Rot"
Bild: Motorola
Der interne Speicher - mit Erweiterungsmöglichkeit um bis zu 256 GB per microSD-Karte - beträgt 32 GB. Das Konzept geht in Ordnung.
Löblich ist auch die "echte" Dual-SIM-Fähigkeit. Neben zwei Nano-SIM-Karten lässt sich das zusätzliche Speichermedium parallel verwenden.
Der Nutzer muss also nicht zwischen einer zweiten SIM-Karte und der Speicherkarte wählen.
Am Beispiel des Motorola Moto e6s sieht man, dass der in die Jahre gekommene microUSB-Anschluss noch nicht aus der Mode gekommen ist. Gut, darüber lässt sich hinwegsehen. Nutzer können sich mit einem 3,5-mm-Klinkenanschluss trösten, der sich im Premium-Segment zunehmend in Luft auflöst. NFC, die Schnittstelle für kontaktlose Bezahlvorgänge, unterstützt das Moto e6s nicht. Der Akku mit einer Kapazität von 3000 mAh erscheint auf den ersten Blick solide.
Display und Kamera
Das Motorola Moto e6s versteht sich mit seiner Bildschirmdiagonale von 6,1 Zoll als Phablet (Maße: 155,6 mm mal 73,0 mm mal 8,5 mm).
Mit einem Gewicht von 160 Gramm dürfte es komfortabel in der Hand liegen. Zum Vergleich: Das können wir dem ähnlich großen und leichten
Samsung Galaxy S20 mit 6,2-Zoll-Display und 163 Gramm Gewicht nach dem Test ebenfalls bescheinigen. Die 5-Megapixel-Frontkamera (Blende: f/2.2) ist als tropfenförmige Notch in die obere Mitte
des Moto-e6s-Displays integriert. Nichts, was wir nicht schon mal gesehen hätten. Das Design geht aber (noch) als modern durch.
Motorola Moto e6s
Bild: Motorola
Die rückseitige Kamera macht als Dual-Kamerasystem auf sich aufmerksam. Wer eine gute Smartphone-Kamera haben will, muss
mehr Geld ausgeben - eine Floskel, die aber ihre Berechtigung hat. Ob die 13-Megapixel-Hauptkamera (Blende: f/2.2) und
der 2-Megapixel-Tiefensensor (Blende: f/2.4) den Kamerasystemen der anderen großen Marken auf die Füße treten kann,
wagen wir zu bezweifeln. Aufgrund eines fehlenden Testberichts können wir uns aber kein weiteres Urteil erlauben.
Das Motorola Moto e6s wird mit Android Pie ausgeliefert. Auf Nachfrage bei Motorola, ob das Gerät ein Update auf Android 10 bekommt, erhielten wir die Antwort, dass zwar kein weiteres Firmware-Update geplant ist, dafür aber vierteljährlich über einen Zeitraum von zwei Jahren Sicherheitsupdates geliefert werden sollen.
Motorola liefert seit kurzer Zeit Android 10 für die Moto-G7-Serie aus. Mehr dazu lesen Sie in einer weiteren News.