Test

Motorola One Zoom im Test: Gut, aber nicht herausragend

Moto­rola will mit dem One Zoom Ober­klasse-Technik zum Mittel­klasse-Preis bieten. Unser Test zeigt: Das gelingt leider nicht auf allen Gebieten.
Von Wolfgang Korne

Immer weniger Menschen sind bereit, einen Tausender oder mehr für ein Smart­phone auf den Tisch zu legen. Statt­dessen entscheiden sie sich zuneh­mend häufiger für im wahrsten Sinn des Wortes preis­werte Handys: Smart­phones, die viel Technik fürs Geld bieten.

Unter­nehmen wie Xiaomi oder auch Huawei haben dabei den Vorreiter gespielt. Moto­rola will nun mit dem One Zoom nach­ziehen. Das neue Smart­phone bietet zumin­dest auf dem Papier Ober­klasse-Funk­tionen zum Mittel­klasse-Preis. High­light ist die Kamera mit Weit­winkel, Ultra­weit­winkel und Tele­objektiv und Tiefen­sensor. Das auf der IFA vorge­stellte Handy ist jetzt wenige Tage nach der Messe für 429 Euro im Handel zu haben. Die Frage ist: Kann auch Moto­rola preis­wert? Unser Test gibt die Antwort. Motorola One Zoom Motorola One Zoom
Bild: teltarif.de

Der erste Eindruck

Moto­rola One Zoom ist nicht unbe­dingt eine Schön­heit. Die Front wirkt ein biss­chen altba­cken und wenig extra­vagant, die Tropfen-Notch für die 25 Mega­pixel-Front­kamera ist für unseren Geschmack ein biss­chen groß ausge­fallen und stört uns am oberen Rand des Displays.

Die Rück­seite sieht nach gebürs­tetem Metall aus, was durchaus edel wirkt. In der Praxis wird die aber wohl fast immer unter der beilie­genden Plastik-Schutz­hülle verschwinden, was dann nicht mehr ganz so attraktiv ausschaut.

Das Kamera-Setup auf der Rück­seite sieht, wie böse Zungen behaupten, ein biss­chen wie ein Ceran­feld am Herd aus. Darunter gibt es das leuch­tende Marken­zeichen von Moto­rola, den soge­nannten "Batwing". Er wird zu Signa­lisie­rungen einge­setzt – ganz wie bei Batman auch. Das Display des Zoom zeigt nur  geringe Blickwinkelabhängigkeiten Das Display des Zoom zeigt nur geringe Blickwinkelabhängigkeiten
Bild: teltarif.de
Laut­stär­kewippe und Ein/Ausschalter befinden sich auf der rechten Seite, an der Unter­kante gibt es eine USB-C-Buchse und dankens­werter­weise auch eine für den Klin­kenste­cker.

Mit 190 Gramm ist das Gerät kein Leicht­gewicht und es gibt durchaus auch weniger schwere Modelle auf dem Markt. Doch das Moto­rola ist mit 158 mm x 75 mm x 8,8 mm weder unhand­lich noch fühlt es sich plump an. Der Rahmen aus Alumi­nium gibt dem Smart­phone die nötige Steif­heit. Kleiner Schön­heits­fehler: Bei unserem Test­gerät war die Naht zwischen Rahmen und Batte­riede­ckel deut­lich zu spüren. Sie wirkte dabei etwas scharf­kantig.

Gut: Der Einschub für SIM-Karten bezie­hungs­weise SD-Karte ist nicht einfach ein dürrer Plas­tikrahmen, sondern ist ausge­führt wie eine rich­tige Schub­lade mit Boden. Das macht das Einlegen der Karten sehr viel einfa­cher. Der SIM-Karteneinschub ist wie eine Schublade gebaut Der SIM-Karteneinschub ist wie eine Schublade gebaut
Bild: teltarif.de

Display

Das Display hat eine Diago­nale von 6,4 Zoll im Foto-freund­lichen 19:9-Format. Es löst mit 1080 x 2340 Pixel auf (HD+), was eine Pixel­dichte von 403 ppi ergibt. Moto­rola hat dem Zoom ein OLED spen­diert, was beson­ders kräf­tige Farben bedeutet. Über die Einstel­lungen lässt sich die Farb­wieder­gabe beein­flussen. Drei Stufen stehen zur Auswahl: Natür­lich, verstärkt und gesät­tigt. Letz­teres dürfte für viele Augen eine Schippe zu viel zu sein. Aber das ist durchaus Geschmacks­sache. Mit 472 cd/m² ist das Display nicht über­mäßig hell, es ist aber für die meisten Situa­tionen hell genug.

Wie bei allen OLED gibt es nur eine mini­male Blick­winkel­abhän­gigkeit. Nur bei sehr großen Kipp­winkeln verdun­kelt es sich sichtbar, die Farben bleiben aber weit­gehend unbe­einflusst. Wie bereits ange­deutet gibt es eine Tropfen-Notch, die sich in der oberen Hälfte des Displays ziem­lich breit macht. Da hätten wir uns eine dezen­tere Lösung gewünscht

Auf der nächsten Seite gehen wir unter anderem auf den Sound, die Soft­ware und die Perfor­mance ein..

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