Motorola One Zoom im Test: Gut, aber nicht herausragend
Immer weniger Menschen sind bereit, einen Tausender oder mehr für ein Smartphone auf den Tisch zu legen. Stattdessen entscheiden sie sich zunehmend häufiger für im wahrsten Sinn des Wortes preiswerte Handys: Smartphones, die viel Technik fürs Geld bieten.
Unternehmen wie Xiaomi oder auch Huawei haben dabei den Vorreiter gespielt. Motorola will nun mit dem One Zoom nachziehen. Das neue Smartphone bietet zumindest auf dem Papier Oberklasse-Funktionen zum Mittelklasse-Preis. Highlight ist die Kamera mit Weitwinkel, Ultraweitwinkel und Teleobjektiv und Tiefensensor. Das auf der IFA vorgestellte Handy ist jetzt wenige Tage nach der Messe für 429 Euro im Handel zu haben. Die Frage ist: Kann auch Motorola preiswert? Unser Test gibt die Antwort.
Motorola One Zoom
Bild: teltarif.de
Der erste Eindruck
Motorola One Zoom ist nicht unbedingt eine Schönheit. Die Front wirkt ein bisschen altbacken und wenig extravagant, die Tropfen-Notch für die 25 Megapixel-Frontkamera ist für unseren Geschmack ein bisschen groß ausgefallen und stört uns am oberen Rand des Displays.
Die Rückseite sieht nach gebürstetem Metall aus, was durchaus edel wirkt. In der Praxis wird die aber wohl fast immer unter der beiliegenden Plastik-Schutzhülle verschwinden, was dann nicht mehr ganz so attraktiv ausschaut.
Das Kamera-Setup auf der Rückseite sieht, wie böse Zungen behaupten, ein bisschen wie ein Ceranfeld am Herd aus. Darunter gibt es das leuchtende Markenzeichen von Motorola, den sogenannten "Batwing". Er wird zu Signalisierungen eingesetzt – ganz wie bei Batman auch.
Das Display des Zoom zeigt nur geringe Blickwinkelabhängigkeiten
Bild: teltarif.de
Lautstärkewippe und Ein/Ausschalter befinden sich auf der rechten Seite, an der Unterkante gibt es eine USB-C-Buchse und dankenswerterweise auch eine für den Klinkenstecker.
Mit 190 Gramm ist das Gerät kein Leichtgewicht und es gibt durchaus auch weniger schwere Modelle auf dem Markt. Doch das Motorola ist mit 158 mm x 75 mm x 8,8 mm weder unhandlich noch fühlt es sich plump an. Der Rahmen aus Aluminium gibt dem Smartphone die nötige Steifheit. Kleiner Schönheitsfehler: Bei unserem Testgerät war die Naht zwischen Rahmen und Batteriedeckel deutlich zu spüren. Sie wirkte dabei etwas scharfkantig.
Gut: Der Einschub für SIM-Karten beziehungsweise SD-Karte ist nicht einfach ein dürrer Plastikrahmen, sondern ist ausgeführt wie eine richtige Schublade mit Boden. Das macht das Einlegen der Karten sehr viel einfacher.
Der SIM-Karteneinschub ist wie eine Schublade gebaut
Bild: teltarif.de
Display
Das Display hat eine Diagonale von 6,4 Zoll im Foto-freundlichen 19:9-Format. Es löst mit 1080 x 2340 Pixel auf (HD+), was eine Pixeldichte von 403 ppi ergibt. Motorola hat dem Zoom ein OLED spendiert, was besonders kräftige Farben bedeutet. Über die Einstellungen lässt sich die Farbwiedergabe beeinflussen. Drei Stufen stehen zur Auswahl: Natürlich, verstärkt und gesättigt. Letzteres dürfte für viele Augen eine Schippe zu viel zu sein. Aber das ist durchaus Geschmackssache. Mit 472 cd/m² ist das Display nicht übermäßig hell, es ist aber für die meisten Situationen hell genug.
Wie bei allen OLED gibt es nur eine minimale Blickwinkelabhängigkeit. Nur bei sehr großen Kippwinkeln verdunkelt es sich sichtbar, die Farben bleiben aber weitgehend unbeeinflusst. Wie bereits angedeutet gibt es eine Tropfen-Notch, die sich in der oberen Hälfte des Displays ziemlich breit macht. Da hätten wir uns eine dezentere Lösung gewünscht