Im zweiten Anlauf: Münster soll echte Glasfaserleitungen bekommen
Glasfaserleitungen für Münster
Quelle: Stadtwerke Münster
Schon einmal stand Münster in Westfalen auf einer Ausbauliste für echte
Glasfaserleitungen. 2012 wollte die Telekom
ein FTTH-Netz errichten, scheiterte aber am (Nicht-)Interesse der Kunden. Die Vorvermarktungsquote wurde nicht erreicht.
Inzwischen hat aber ein Umdenken eingesetzt, DSL reicht vielen nicht mehr und die Zukunft wird
in der echten Glasfaserleitung gesehen. Jetzt starten die Stadtwerke Münster einen zweiten
Anlauf für ein Highspeednetz in Münster.
Glasfaserleitungen für Münster
Quelle: Stadtwerke Münster
Doch es wird zunächst einmal kein flächendeckendes Netz, dass das kommunale Unternehmen bauen will. Nur innerhalb von zwei Ausbaugebieten soll flächendeckend ein Glasfasernetz bis in die Häuser verlegt werden. Dabei nutzen die Stadtwerke das Knowhow des auf Glasfaser spezialisierten Telekommunikationsanbieters 1&1 Versatel.
"Wir gehen davon aus, zeitnah viele Glasfaser-Kunden zu gewinnen, denn wir machen ihnen ein sehr attraktives Angebot", prognostiziert Dr. Henning Müller-Tengelmann, kaufmännischer Geschäftsführer der Stadtwerke Münster. Unter dem Produktnamen Münster:highspeed können zunächst Bewohner des Kreuz- und Hansaviertels aus fünf Bandbreiten zwischen 25 MBit/s und 500 MBit/s wählen – verbunden mit einer Internet- und Telefonflatrate sowie optional TV und Radio. Münsteraner, die bei den Stadtwerken einen Strom- oder Erdgasvertrag oder ein Busabonnement abgeschlossen haben, erhalten in den ersten zwei Jahren monatlich einen Rabatt von fünf Euro. Langfristig wollen die Stadtwerke dann aber auch alle Münsteraner an das schnelle Internet anbinden.
Stadtwerke übernehmen Investitionskosten für Anschluss der Häuser
Das Kreuzviertel in Münster
Quelle: Stadtwerke Münster
Die Einstiegshürde für den Ausbau ist vergleichsweise niedrig gelegt:
Wenn sich rund 10 Prozent der Bewohner des Kreuz- und Hansaviertels für das neue Produkt entschieden haben, werden die Stadtwerke dort flächendeckend Glasfaser verlegen, heißt es. Jeder weitere Bewohner kann sich dann entscheiden, ob er über ein Produkt der Stadtwerke das Glasfasernetz nutzt. Die Investitionskosten dafür übernehmen in der Ausbauphase die Stadtwerke.
Ausbaugebiet im Hansaviertel
Quelle: Stadtwerke Münster
Für den Anschluss der Häuser führen die Stadtwerke ein Schutzrohr für die Glasfaserleitung von einem Zentimeter Durchmesser auf direktem Weg in die Gebäude. Das Bohrloch wird anschließend wieder luft- und wasserdicht verschlossen. Dafür sind Bauarbeiten auf den Gehwegen und Straßen vor dem Haus erforderlich. Diese führen die Stadtwerke
nach eigenen Angaben in möglichst kurzer Zeit und mit möglichst geringen Einschränkungen für die Anwohner durch.
Wie ein Glasfaser-Netz in einer Großstadt wie München ausgebaut werden kann, lesen Sie in unserem Hintergrundbericht "So kommt das Glasfasernetz ins Haus".