Coronavirus: Sony, Amazon & weitere Firmen sagen MWC ab (2. Update)
Foto von einer MWC-Veranstaltung
GSMA
Die Auswirkungen des Coronavirus werfen ihre Schatten über den nahenden Mobile World Congress, immer mehr Firmen sagen aus Sicherheitsgründen ihre Teilnahme ab. Zunächst kommunizierte LG, nicht an der Messe mitzuwirken, Grafikkarten-Spezialist Nvidia zog ebenfalls die Notbremse. Mit Ericsson distanzierte sich schließlich ein großer Netzwerkausrüster vom Mobilfunk-Event. Huawei schickt seine MWC-Mitarbeiter vorab nach Europa. Mit den Absagen von Amazon und Sony werden weitere Branchengrößen auf der Veranstaltung fehlen. Samsung wirkt zwar weiterhin am MWC mit, aber in einem deutlich eingeschränkten Rahmen.
MWC 2020: Absagen häufen sich, Gesundheit geht vor
Foto von einer MWC-Veranstaltung
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Das vergangene Jahr endete mit einer tragischen Meldung, ein neuer Coronavirus wurde in China entdeckt und beendete fortan bereits das Leben von mehr als 900 Menschen. Zuletzt gab es eine Nachricht über 60 Infektionen auf einem Kreuzfahrtschiff. In Deutschland sind bislang 14 Erkrankungen bekannt. Zahlreiche chinesische Städte befinden sich unter Quarantäne, um die Epidemie einzudämmen. An dieser Stelle wollen wir anmerken, dass wir vollstes Verständnis für die durch den Coronavirus resultierenden Absagen zahlreicher MWC-Aussteller haben. Das Wohl der Mitarbeiter ist wahrlich wichtiger als die Präsentation von Neuheiten aus dem Mobilfunkbereich. Dieser Mobile World Congress wird unweigerlich einen faden Beigeschmack haben, da die Gedanken der Bevölkerung eher den Betroffenen als den neuesten Smartphones und 5G-Errungenschaften gelten.
Welche Unternehmen fehlen beim MWC 2020?
Wir möchten Sie natürlich trotzdem darüber informieren, welche Konzerne dem Event fern bleiben. „Aufgrund des Ausbruchs und der anhaltenden Besorgnis über das neuartige Coronavirus wird sich Amazon von der Ausstellung und Teilnahme am Mobile World Congress 2020 zurückziehen“, teilt der Onlinehändler via Pressemitteilung mit. Der japanische Elektronikkonzern Sony schrieb seinerseits: „Da wir größten Wert auf die Sicherheit und das Wohlbefinden unserer Kunden, Partner, Medien und Mitarbeiter legen, haben wir die schwierige Entscheidung getroffen, uns von der Ausstellung und Teilnahme am MWC 2020 in Barcelona, Spanien, zurückzuziehen.“ Am 24. Februar sollen Xperia-Neuheiten auf dem hauseigenen YouTube-Kanal enthüllt werden. LG ist das Risiko ebenfalls zu hoch. „Die Sicherheit seiner Mitarbeiter, Partner und der Kunden betreffend hat sich LG dazu entschlossen, sich von der Teilnahme am MWC 2020 zurückzuziehen“, lautet ein Auszug aus der Pressemitteilung. Der finnische Netzwerkausrüster Ericsson distanziert sich ebenfalls.
Samsung, Huawei, ZTE und Lenovo sind dabei
Samsung möchte weiterhin vor Ort auf dem MWC sein, verringert jedoch seine Präsenz und vollzieht Vorsichtsmaßnahmen. Huawei schickt seine für die Messe angedachten Mitarbeiter nun nach Europa. Somit möchte man infizierte Personen von der Veranstaltung fern halten. ZTE und Lenovo kommunizierten, ihre Barcelona-Aufenthalte unter Einhaltung diverser Schutzmaßnahmen wie geplant durchzuführen. Die GSMA, Veranstalter des Mobile World Congress, versichert den Teilnehmern, dass keine Gefahr bestünde. Gesundheit und Sicherheit sei das größte Anliegen der GSMA. Man habe Maßnahmen, wie etwa ein Verbot für alle Reisenden aus dem Krisengebiet Hubei, China getroffen. Zudem müssen Personen, die länger in China verweilten, einen Nachweis erbringen, dass sie sich bereits zwei Wochen außerhalb des Landes befinden.
Update 15 Uhr: Auch der chinesische Konzern TCL hat wegen der möglichen Gesundheitsgefahr inzwischen seine internationale Pressekonferenz auf dem MWC abgesagt. Der MWC-Messestand werde aber wie geplant aufgebaut, dort könne man sich über alle Messe-Neuheiten des Herstellers informieren. Ende des Updates.
Update 11.02., 16:30 Uhr: Stornierungen mehren sich - findet der MWC noch statt?
Heute erreichten uns abermals Meldungen von Firmen, die ihre Teilnahme am Mobile World Congress 2020 absagten. Prozessor- und Modem-Schwergewicht Intel sagte genauso wie der Mobile-SoC-Hersteller MediaTek ab. Vivo, eine Schwesterfirma von Oppo und OnePlus, stellt ihr Mitwirken an der Messe ebenfalls ein. Auch in Deutschland zeigt man sich vorsichtig aufgrund der Risiken des Coronavirus. Gigaset, das einzige Unternehmen welches einige seiner Smartphones hierzulande produziert, kehrt dem MWC den Rücken. Der japanische Netzbetreiber NTT Docomo und der europäische Telekommunikationsdienstleister Colt zählen zu weiteren Messe-Aussteigern. Aufgrund der hohen Anzahl an Absagen soll die GSMA nun einem Twitter-Post zufolge am kommenden Freitag entscheiden, ob der Mobile World Congress überhaupt noch stattfindet.
Ende des UpdatesAuf die Lieferketten und die Smartphone-Verkäufe wirkt sich der Coronavirus auch aus.