o2 Haas: "Nicht schlimm, wenn 5G-Auktion später stattfindet"
Telefónica-o2 Chef Markus Haas findet es nicht schlimm, wenn die 5G-Auktion erst später stattfindet.
Foto: Telefónica-Germany (o2)
„Vieles wird jetzt klarer“, erklärte der CEO von Telefonica Germany (o2), Markus Haas, am Rande des Mobile World Congress in Barcelona. „Wir begeben uns auf eine Reise, denn die Zukunft ist eindeutig mobil. Privat- wie Geschäftskunden wollen auf mobil umstellen. Sie wollen uneingeschränkte Mobilität.“
Gute Zahlen vorgelegt
Telefónica-o2 Chef Markus Haas findet es nicht schlimm, wenn die 5G-Auktion erst später stattfindet.
Foto: Telefónica-Germany (o2)
o2 habe vor kurzem „gute Zahlen vorgelegt und seine „Kundenzufriedenheit gesteigert“. Beim Datenverkehr habe es eine „Explosion“ der Datenmengen gegeben, die weit über den Erwartungen lag. „Wir wissen nicht alles“, gab sich Haas bescheiden, „unsere Kunden entscheiden, was fliegt und was floppt. Klar ist, die mobile Nutzung nimmt zu. Wir müssen noch mehr investieren und viele Tausende neue Standorte bauen.“
Mobiles Förderprogramm
Haas bemängelte, dass es in Deutschland bis heute kein "mobiles Förderprogramm" gebe, um den von der Politik geforderten Netzausbau in dünn besiedelten und abgelegenen Regionen zu ermöglichen. Er müsse mit den Frequenzen, die schon 2010 und 2015 versteigert wurden, auf einmal viel mehr tun, als damals gefordert worden sei. Die Problematik erläuterte der o2-CEO, der seit dem Netzstart als VIAG-Interkom im Unternehmen ist, recht anschaulich: "Stellen Sie sich vor, ich kaufe mir ein Haus. Das Bauamt sagt, dazu musst Du zwei Garagen einbauen. Jahre später kaufe ich mir noch ein anderes Grundstück. Nun sagt das Bauamt, in deinem vorher gekauften Haus, musst Du jetzt 10 Garagen einbauen. Die zusätzlichen Kosten bekomme ich nicht ersetzt. Was würden Sie dazu sagen?“
Nicht schlimm, wenn die 5G-Auktion später kommt
Haas findet es „nicht schlimm, wenn die (5G-)Auktion dieses Jahr nicht stattfindet." Schlimm wäre, "wenn kein Geld für Netzinvestitionen mehr da wäre oder eine Preiserhöhung für die Kunden notwendig würde, um weiter ausbauen zu können. Wir werden rund 10.000 Netzelemente neu bauen."
Haas warnte eindringlich davor, 5G nicht mit "Altlasten zu vermischen". 5G werde missbraucht, um Altlasten beim bisher versorgten Netzausbau mit 3G oder 4G zu lösen. Haas stellte eindeutig klar: "Mit der Klage gegen die 5G-Frequenzvergabe wollen wir nicht den Fortschritt aufhalten. Die Technik muss dem Menschen helfen. Wir müssen Technologien wie KI (AI) erklären, was bedeutet das für die Menschen?"
Kein Statement zum "Liebesbrief aus Brüssel"
Zum aktuellen "Liebesbrief aus Brüssel", der die nach Ansicht der EU-Kommission nicht komplett erfüllten Auflagen der E-Plus-o2-Fusion behandelt, gab es in Barcelona kein offizielles Statement. Mit den Vorgängen vertraute Personen berichten, dass das Schreiben sehr umfangreich sei und man dazu ausführlich Stellung nehmen werde. Beobachter fanden es "sehr ungewöhnlich", dass die EU-Kommission in einem laufenden Verfahren vorab an die Öffentlichkeit gehe. Möglicherweise sei das dem aktuellen Europa-Wahlkampf geschuldet. Möglicherweise ist das Schreiben eine Spätfolge der vom österreichischen Discount-Anbieter "Spusu" angestrengten Beschwerde bei der EU-Kommission. Spusu hatte gefordert, als MVNO im o2-Netz arbeiten zu dürfen und dafür günstigere Einkaufspreise als die bei Service-Providern üblichen Margen gefordert.