Vergleich

Netzabdeckungskarten der Netzbetreiber: Features & Informationen im Vergleich

Wie gut sind die Netzabdeckungskarten von Telekom, Vodafone, E-Plus und o2? Sehen Sie die Karten im Vergleich, welche Schwächen welcher Anbieter hat und wo er punkten kann. Zudem machen wir Vorschläge zur Verbesserung aller Abdeckungskarten.
Von Thorsten Neuhetzki

Leider haben alle vier Karten massive Schwachstellen: Wie gut ein Netz zu Hause, auf der Arbeit oder aber häufig gewählten Wegen ist, zeigen sie nicht an. Die Netzabdeckung mit Farben auf einer Karte kommt aus einer Zeit, in denen die GSM-Netze gerade erst aufgebaut wurden und noch nicht jeder ein Handy hatte. Damals war es interessant zu wissen, ob ein Anbieter schon die eigene Stadt versorgt oder ob man lieber einen anderen Netzbetreiber wählen sollte. Einfach im Freundeskreis fragen war mangels Verbreitung oft nicht möglich. Ähnlich verhält es sich heute beim LTE-Netz, das oftmals noch ein Flickenteppich ist. Hier ist eine farbliche Kennzeichnung sinnvoll.

Doch eigentlich wollen die Nutzer heute mehr. Sie wollen wissen, ob sie in ihrer Wohnung Netzempfang haben, wie gut dieser ist und sie wollen wissen, welche Datenraten sie mobil an den unterschiedlichen Standorten erreichen. Da helfen die üblichen Netzbetreiber-Marketing-Aussagen á la "bis zu 150 MBit/s" nicht aus. Lediglich Vodafone gibt entprechende Prognosen ab. Auch verraten die Karten nicht, ob und wie gut beispielsweise eine U-Bahn-Linie versorgt ist. Diese Informationen müssen sich die Nutzer selbst zusammensuchen oder eigene Erfahrungen machen.

Netzabdeckungskarten mit User-generated-Content

Die Netzbetreiber wären gut beraten, einen Schritt weiter zu gehen und die Netzabdeckungskarten der nächsten Generation aufzubauen. Das Projekt Openstreetmap hat gezeigt, dass sich beispielsweise Landkarten mit der Hilfe von Nutzern erfassen und aufbauen lassen. Würden die Netzbetreiber - oder ein beauftragter Dienstleister - eine App veröffentlichen, die den Empfangspegel der Netze zusammen mit den Geo-Daten auslesen würde und diese sowie die Ergebnisse von Speedtests in eine Datenbank speichert, wäre der erste Schritt gemacht. Derartige Ansätze gibt es beispielsweise mit Floq schon, sie müssen jedoch konsequenter fortgeführt werden - mit den Netzbetreibern im Boot. Dann wären auch Netzkarten denkbar, auf den abfragbar ist, wie gut der Netzempfang in einer bestimmten Straße in verschiedenen Stockwerken wäre - berechnet werden könnte das schon heute, Nutzermessungen würden das untermauern und verfeinern. Und dass Massenverkehrsmittel wie eine U-Bahn in Karten auftauchen sollten, ist eigentlich selbstverständlich. Immerhin gibt es dort inzwischen zum Teil auch schon LTE.

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