Netzausbau: o2 meldet 850 neue LTE-Stationen
Jede Woche landet mindestens eine Pressemitteilung der Deutschen Telekom in unserem Postfach. Die Inhalte sind ähnlich: "Wir bauen hier und da und dort und dann folgt eine lange Liste von Ortsnamen wo (V)DSL beschleunigt oder neue Mobilfunksender in Betrieb genommen werden. Da fragt man sich: Machen die "anderen" eigentlich gar nichts?
Da meldete sich heute die Telefónica Deutschland/o2, die eine "Beschleunigung der LTE-Ausbauoffensive im September" bekannt gibt. Demnach sollen 850 neue LTE-Sender das"Kundenerlebnis im o2 Netz" verbessern.
Da (üblicherweise) jeder Sender für eine Rundumversorgung mit drei Antennen (Sektoren) bestückt ist, sorgen rund 2600 Antennen für eine neue oder verbesserte LTE-Abdeckung, rechnet Telefónica vor. (Es kann auch Standorte mit mehr als 3 Sektoren geben) Dadurch sollen "Millionen Kunden" in allen 16 Bundesländern von einem verbesserten LTE-Netz und einer noch größeren LTE-Abdeckung in ihren Gemeinden profitieren.
Größtes LTE-Ausbauprogramm der Unternehmensgeschichte
In Düsseldorfs (links) und Hannovers (rechts) Untergrund gibt es jetzt LTE von o2
Foto: Telefónica / Pixabay / Üstra Hannover
Telefónica setze damit "das größte LTE-Ausbauprogramm seiner Unternehmensgeschichte konsequent weiter um". Statistisch gerechnet wurde im September im Schnitt "rund um die Uhr" alle 50 Minuten ein neuer LTE-Sender im o2-Netz in Betrieb genommen.
Telefónica betont, dass der bundesweite LTE-Ausbau o2-Kunden sowie Kunden aller weiteren Marken und Partnermarken von Telefónica Deutschland unmittelbar zugute komme. Sie profitierten von einer besseren Mobilfunkversorgung und könnten ihre digitalen Anwendungen dadurch noch umfassender nutzen. Filme und Serien per Netflix-App schauen, Fußballspiele über Sky streamen oder Bilder über Instagram und WhatsApp teilen – all das gehe nun noch flüssiger über das "leistungsstarke o2-Netz".
Zudem telefonieren Kunden dank Voice over LTE (VoLTE) – also der Sprachtelefonie über das LTE-Netz – in einer deutlich besseren Sprachqualität mit Familie, Freunden und Geschäftspartnern. Im Gegensatz zur Konkurrenz bietet o2 die Funktion VoLTE (Telefonieren über LTE) allen Kunden aller Marken und Tarif-Familien an. Man braucht nur ein dafür passendes Mobiltelefon, wobei nicht jedes LTE-fähige Telefon auch VoLTE im o2-Netz beherrscht.
Von der deutsch-dänischen Grenze bis in den Schwarzwald
Der Telekommunikationsanbieter hat sein LTE-Ausbauprogramm im September in zahlreichen Gemeinden vorangetrieben. Dadurch hat sich die LTE-Flächenabdeckung von der deutsch-dänischen Grenze bis in den Schwarzwald verbessert. o2-Kunden in Harrislee (Kreis Schleswig-Flensburg) und Vogtsburg im Kaiserstuhl (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald) profitieren somit gleichermaßen von einer neuen LTE-Versorgung. Mehr LTE im Handy-Display haben nun auch Kunden in Heinrichsthal (Landkreis Aschaffenburg), der höchstgelegenen Gemeinde im Spessart, im Luftkurort Hürtgenwald (Kreis Düren) im Nationalpark Eifel sowie in der Gemeinde Gortz am Beetzsee, einem Naherholungsort im Landkreis Potsdam-Mittelmark.
Darüber hinaus hat Telefónica Deutschland das o2-LTE-Netz in zahlreichen Groß- und Kleinstädten durch zusätzliche LTE-Frequenzbänder verstärkt, sodass Kunden in diesen Städten weitere LTE-Kapazitäten für ihre mobile Datennutzung zur Verfügung stehen.
Vom Auto bis zur U-Bahn – mehr LTE für unterwegs
Ob auf Reisen, auf dem Weg zur Arbeit oder in die Uni – auch unterwegs sollen die Kunden seit September an immer mehr Stellen schnelles LTE im o2-Netz nutzen können. In den vergangenen Wochen hat Telefónica Deutschland beispielsweise die Autobahnkreuze Hannover/Kirchhorst (A7 und A37) und Wünnenberg-Haaren (A33 und A44) im Kreis Paderborn mit einer besseren LTE-Abdeckung ausgestattet.
Neue LTE-Stationen verbessern zudem die Versorgung entlang der A1 bei Rosengarten (bei Hamburg-Harburg), A2 bei Steinbergen (Landkreis Schaumburg), A8 bei Horgau (bei Augsburg), A9 bei Denkendorf (Eichstätt), A24 bei Fehrbellin (Ostprignitz-Ruppin), A38 bei Bodenrode-Westhausen (Eichsfeld), A44 bei Meerbusch (Rhein-Kreis Neuss), A45 bei Siegen (Siegen-Wittgenstein) und A93 bei Wolnzach (Pfaffenhofen an der Ilm).
o2 nennt konkrete Regionen
Im größten Ausbauprogramm der o2-Unternehmensgeschichte wurden deutschlandweit 850 neue LTE-Sender montiert
Foto: Telefónica / Pixabay
Im September 2019 hat Telefónica Deutschland unter anderem in den folgenden Landkreisen und Städten bestehende GSM-/UMTS-Stationen um LTE erweitert und damit die LTE-Flächenversorgung verbessert (nach Bundesländern sortiert):
Baden-Württemberg: Biberach, Breisgau-Hochschwarzwald, Enzkreis, Esslingen, Freiburg im Breisgau, Heilbronn, Hohenlohekreis, Lörrach, Ludwigsburg, Mannheim, Ortenaukreis, Ostalbkreis, Ravensburg, Rems-Murr-Kreis, Rhein-Neckar-Kreis, Rottweil, Schwäbisch Hall, Stuttgart, Tübingen, Tuttlingen, Waldshut
Bayern: Aschaffenburg, Augsburg, Bayreuth, Coburg, Donau-Ries, Eichstätt, Erlangen, Fürth, Ingolstadt, Kulmbach, Landshut, München, Miesbach, Miltenberg, Nürnberg, Nürnberger Land, Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim, Neu-Ulm, Passau, Pfaffenhofen an der Ilm, Regensburg, Rosenheim, Traunstein, Unterallgäu, Weilheim-Schongau
Berlin/Brandenburg: Berlin, Brandenburg an der Havel, Havelland, Märkisch-Oderland, Oder-Spree, Ostprignitz-Ruppin, Potsdam-Mittelmark, Prignitz
Bremen: Bremerhaven
Hamburg: Hamburg
Hessen: Darmstadt, Frankfurt am Main, Kassel, Kreis Groß-Gerau, Main-Kinzig-Kreis, Main-Taunus-Kreis, Offenbach am Main, Wiesbaden
Mecklenburg-Vorpommern: Ludwigslust-Parchim, Rostock, Schwerin
Niedersachsen: Braunschweig, Friesland, Göttingen, Harburg, Heidekreis, Hildesheim, Lüneburg, Oldenburg, Osnabrück, Osterholz, Region Hannover, Schaumburg, Vechta, Verden, Wesermarsch, Wilhelmshaven
Nordrhein-Westfalen: Düsseldorf, Dortmund, Duisburg, Ennepe-Ruhr-Kreis, Essen, Gelsenkirchen, Herne, Köln, Krefeld, Kreis Düren, Kreis Gütersloh, Kreis Herford, Kreis Kleve, Kreis Lippe, Kreis Mettmann, Kreis Paderborn, Kreis Siegen-Wittgenstein, Kreis Viersen, Kreis Warendorf, Kreis Wesel, Rhein-Kreis Neuss, Rhein-Kreis Neuss, Rhein-Sieg-Kreis, Solingen, Wuppertal
Rheinland-Pfalz: Alzey-Worms, Mainz, Mainz-Bingen, Neuwied, Rhein-Pfalz-Kreis
Saarland: Saarlouis
Sachsen: Görlitz, Leipzig, Meißen, Nordsachsen, Vogtlandkreis, Zwickau
Sachsen-Anhalt: Anhalt-Bitterfeld, Burgenlandkreis, Dessau-Roßlau, Harz, Magdeburg, Mansfeld-Südharz, Salzlandkreis
Schleswig-Holstein: Flensburg, Kreis Pinneberg, Kreis Plön, Kreis Schleswig-Flensburg, Kreis Segeberg, Kreis Steinburg, Kreis Stormarn, Lübeck
Thüringen: Eichsfeld, Eisenach, Erfurt, Gera, Jena, Weimar
Umbau der Nahverkehrs-Tunnel
Zudem hat Telefónica Deutschland den Umbau der Mobilfunkversorgung in den Tunnelanlagen des öffentlichen Personennahverkehrs in Hannover und Düsseldorf abgeschlossen. Seit Mitte September können Kunden in den beiden Landeshauptstädten nun auch unter Tage schnelle Datendienste per LTE nutzen.
Telefónica Deutschland verspricht, die "umfassende LTE-Ausbauoffensive im o2 Netz" in den kommenden Wochen und Monaten weiter fortzusetzen, um - wie es so schön im Marketing-Sprech der Branche heißt - "ein immer besseres Netzerlebnis für ihre Kunden zu schaffen".
Eine Einschätzung
Es ist erfreulich, dass Telefónica seinen vom Regulierer auferlegten Auftrag zum Netzausbau wirklich Ernst nimmt, allen Widrigkeiten (wie die am Ende weitaus komplexere Netzkonsolidierung von o2 und E-Plus) zum Trotz. Trotzdem, o2 muss dieses hohe Tempo beibehalten, eher noch verschärfen.
o2 Kunden sollten nicht nur nach dem günstigsten Preis schielen, sondern auch überlegen, dass dieser gigantische Netzausbau nicht zum Nulltarif zu haben ist. Oder andersherum: Die Telekom ist deswegen so "teuer", weil sie in Sachen Netzausbau in Deutschland derzeit unangefochten an der Spitze sein dürfte. In vielen Foren hat sich der Eindruck fest gesetzt, dass in Sachen Netzausbau nach der Telekom o2 längst deutlich vor Vodafone zu liegen scheint.