Netzausbau

o2 in Münster: Netz-Konsolidierung abgeschlossen

Aus Münster in Westfalen meldet o2 den Abschluss der Netzkonsolidierung. Sogar 3G wurde noch frisch aufgebaut.
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Die Stadt Münster in Nordrhein-Westfalen kennen Fernsehzuschauer durch kultige Fernsehkrimis mit dem fiktiven Prof. Karl-Friedrich Börne und seinem genervten Kollegen Frank Thiel oder aus spannenden Episoden mit dem antiquarischen Buchhändler Georg Wilsberg. Mobilfunker kennen die Stadt als ehemaligen Standort des Mobiltelefon-Service-Providers Hutchison (gegründet vom langjährigen späteren Telekom CEO, René Obermann). Hutchison wurde später in The PhoneHouse umbenannt und gehört heute zur Drillisch-1&1-Gruppe.

154 Stationen "angefasst"

Blick vom Antennenstandort auf die Innenstadt von Münster, die Tatort für spannende Fernsehkrimis ist. Blick vom Antennenstandort auf die Innenstadt von Münster, die Tatort für spannende Fernsehkrimis ist.
Foto: Telefónica o2
Der Netzbetreiber Telefónica o2 gab nun bekannt, die Netzintegration von E-Plus und o2 in Münster abgeschlossen zu haben, doch es werden noch einige Stationen dazu kommen.

Alleine in Münster hat Telefónica Deutschland 154 Mobilfunkstandorte für das neue o2-Netz umgebaut und mit "moderner, leistungsfähigerer" Technik bestückt.

Parallel zur Netzintegration wurde der Netzausbau in Münster mit LTE "vorangetrieben": Konkret wurden 74 Mobilfunkstandorte zusätzlich mit LTE (4G) aufgerüstet, davon 39 im unmittelbaren Stadtgebiet. Mehr als 30 weitere LTE-Stationen werden nach Auskunft aus München in den kommenden Monaten noch hinzukommen. Der LTE-Anteil in der Datennutzung sei von ehemals rund 30 Prozent auf über 80 Prozent gestiegen. Dabei ist o2 flexibel: Es kommen sowohl LTE 800, LTE 1800 als auch LTE 2600 zum Einsatz.

Selbst 3G (UMTS) hat bei Telefónica noch starkes Gewicht: An 11 Standorten wurde UMTS (3G) frisch aufgebaut, fünf weitere 3G-Standorte sind noch geplant.

Mehr Netz beim Einkaufen

Um die "Netzperformance für Kunden spürbar zu verbessern", hat das Unternehmen das Netz auch entlang von wichtigen städtischen Infrastrukturpunkten weiter ausgebaut. Schwerpunkte waren die Innenstadt, Gewerbegebiete, sowie verschiedene Einkaufszentren, wo Münsteraner o2-Kunden während der Arbeit oder eines Shoppingtrips im Stadtgebiet von einem besseren Netzempfang profitieren sollen.

Konkret wurden die "Münster Arkaden" (Einkaufszentrum) mit einer Indoor-Anlage auf- und umgerüstet. Dort gibt es eine 2G/3G–Indoor-Versorgung aller Netzbetreiber unter Federführung der Deutschen Telekom. Die separate Indoor-Anlage sorgt für einen besseren mobilen Empfang innerhalb des Gebäudes, speziell im Untergeschoss. Dafür wurden zwei Betriebsräume für die Technik und die Server eingerichtet und mehrere Repeater installiert.

In den "Ratio"-Einkaufsmärkten in Münster-Loddenheide und Gievenbeck wurden die Anlagen von ehemals E-Plus und o2 ebenfalls konsolidiert, in allen verfügbaren Technologien, also 2G (GSM), 3G (UMTS) und 4G (LTE).

Der Flughafen Münster/Osnabrück ist mit einer Outdoor-Anlage (direkt auf dem Radarturm) sowie Repeatern im Indoor-Bereich für 2G und 3G bestückt.

217 Terabyte - pro Monat

Interessante Zahlen am Rande: Im Münsteraner o2-Netz wurden alleine im Mai 2018 rund 217 Terabyte durch das Netz verteilt (das sind etwa 222 000 GB, was mehr als 55 Millionen gut aufgelöster Fotos mit jeweils rund 4 MB pro Bild entspricht. Kenner sagen, die 217 TB wären noch ein "moderater" Wert, sprich anderswo fließen noch viel mehr Daten. Wer sich das verdeutlichen will: Moderne PCs oder Laptops der Einsteigerklasse werden heute gerne mit einer 1 TB-(= 1024 GB)-Festplatte ausgeliefert.

Antennen gut verkleidet

Telefónica-o2-Sendestation am "Bült" in Münster. Die Antennen sind unter dem "Kamin" versteckt. Telefónica-o2-Sendestation am "Bült" in Münster. Die Antennen sind unter dem "Kamin" versteckt.
Foto: Telefónica Germany
Das Foto stammt vom Bürogebäude am Bült im Stadtzentrum von Münster. Es handelt sich um einen "verkleideten" Maststandort – er wurde mit glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) ummantelt, damit die Antennen in der Münsteraner Innenstadt nicht auffallen. Das Material kennt man als Grundstoff für Segelboote oder Surfbretter und es wird auch in der Automobiltechnik verwendet. Der so umhüllte Standort versorgt Münster mit GSM 1800, UMTS 2100, LTE 1.800 und LTE 2 600. Ähnlich unauffällig sind die Antennen an der Münsteraner Lambertikirche (im Kirchturm und unter dem Kirchendach) sowie im Dach des Buddenturms (ebenfalls hinter einer GFK-Verkleidung) versteckt.

Eigene Erfahrungen?

Wie sind Ihre eigenen Netzerfahrungen mit o2 in Münster oder an anderen Orten? Ist eine Verbesserung spürbar? Mit welchen Geräten sind Sie unterwegs? Schreiben Sie Ihre Berichte ins Teltarif-Forum.

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