A1 startet "5Giganetz"
A1 startet sein 5Giganetz. Von links: A1 Group CEO Thomas Arnoldner, A1 CEO Marcus Grausam
Bild: a1.net / BKA / Arno Melicharek
Als die österreichische Tochter der Deutschen Telekom Magenta.at ihr 5G-Netz eröffnete, kam Bundeskanzler Sebastian Kurz vorbei und besuchte damit zuerst einen der wichtigsten Wettbewerber des ehemaligen Staatskonzerns A1 Telekom Austria AG. In Wien dürfte das bei einigen Managern für graue Haare gesorgt haben.
Nun ist auch der älteste Mobilfunk-Anbieter A1 in Österreich startklar und gab dies heute vor entsprechender Prominenz bekannt. Manche Formulierung erinnert uns dabei an ähnliche Begriffe wie von Vodafone Deutschland. Das ist kein Zufall, denn die A1 ist im Vodafone-Verbund engagiert und der Vodafone Deutschland Chef Hannes Ametsreiter war vorher bei A1 in leitender Position tätig.
Konkret sei das A1 5Giganetz: Die beste Kombination aus größtem Glasfasernetz und schnellster 5G Technologie" und werde am 25. Jänner 2020 (= 25. Januar) starten.
350 Stationen zu Beginn
A1 startet sein 5Giganetz. Von links: A1 Group CEO Thomas Arnoldner, A1 CEO Marcus Grausam
Bild: a1.net / BKA / Arno Melicharek
Am Tag eins sollen 350 5G-Standorte in ganz Österreich in Betrieb gehen. Jährlich will das Unternehmen rund 450 Millionen Euro in den Ausbau der digitalen Infrastruktur Österreichs investieren. Denn 5G sei die Schlüsseltechnologie für die Digitalisierung des ländlichen Raums und des Wirtschaftsstandorts Österreich.
A1 nimmt für sich in Anspruch mit aktuell rund 54 000 km Länge das größte Glasfasernetz in Österreich zu haben. Bei der Frequenzauktion 2019 hatte A1 mit der Ersteigerung der 3,5-GHz-Frequenz "die beste 5G-Frequenzausstattung erworben". Damit könne A1 nun das "5Giganetz" starten.
Ab dem 25. Januar werden 350 5G-Standorte in 129 Gemeinden in ganz Österreich in Betrieb genommen, woraus sich für A1 das "mit deutlichem Abstand größte 5G-Netz in Österreich" ergibt. Der Verkauf der neuen Endgeräte und Tarife beginnt dann am 27. Januar.
Politik peilt führende Digitalnation an
Der neu gewählte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) erklärt das so: „Wir haben das Ziel, Österreich zu einer der führenden Digitalnationen Europas zu machen. Dafür braucht es eine flächendeckende Breitband-Versorgung in ganz Österreich. Wir wollen, dass vor allem der ländliche Raum von dieser Entwicklung profitiert.“
Der Chef der A1 Telekom Austria Group, Thomas Arnoldner findet, dass "5G die Basis der künftigen Digitalisierung Österreichs ist" und "ungeahnte Möglichkeiten für neue Dienste und Anwendungen eröffnen" wird. Und erklärt weiter: "In Kombination mit unserem Glasfasernetz resultiert dies nun im größten 5Giganetz."
Bundesministerin für Nachhaltigkeit und Tourismus Elisabeth Köstinger (ÖVP) findet das gut: „Leistungsfähige Breitband- und 5G-Netze sind die Güterwege des 21. Jahrhunderts. Es geht hier auch um Chancengleichheit zwischen Stadt und Land, gerade 5G wird viel dazu beitragen, dass wir schnelles Internet in ländliche Gebiete bringen können."
Digitalisierung als Motor
Bundesministerin für Wirtschaft und Digitalisierung Dr. Margarete Schramböck (ÖVP) möchte "die Digitalisierung als Motor für Gesellschaft, Wirtschaft und Verwaltung" haben. Sie appelliert an ihre Kollegen: "Unsere Aufgabe ist es, auf diesem Weg alle mitzunehmen - die Bürgerinnen und Bürger, Klein- und Mittelständische Unternehmen genauso wie Leitbetriebe sowie die öffentliche Verwaltung.“
Der Chef von A1 Österreich, Marcus Grausam, formuliert das so: „Mit unseren Investitionen können mit 5G [...] durch smarte Technologie, innovative Produkte und Services mit echtem Mehrwert entwickelt und damit digitale Potenziale erfolgreich in Geschäftsergebnisse umgesetzt werden.“
In einem symbolischen Akt erfolgt am 25. Januar im Wintersportort Kitzbühel die "Inbetriebnahme" des 5Giganetzes.