XXL

Nexus 6 im Test: Ist Googles Riese zu groß geraten?

Mit dem Nexus 6 verlässt Google einerseits den Bereich der handlichen Smartphones, andererseits aber auch die preisliche Mittelklasse. Unser Test zeigt, ob das Nexus 6 die hohen Erwartungen erfüllen kann.
Von Hans-Georg Kluge

Mit dem Nexus 6 hat Google eines der umstritteneren Handys vorgestellt - der Grund liegt in der schieren Größe: Kann ein 6-Zoll-Smartphone im Alltag überzeugen? Ist es Google zusammen mit Motorola gelungen, ein Smartphone zu entwickeln, dass tatsächlich mehr als 600 Euro wert ist? Unser Test gibt Antworten auf die drängendsten Fragen zum Nexus 6.

Google Nexus 6

In unserem Hands-On zeigten wir bereits einige erste Eindrücke zum Nexus 6.

Das Nexus 6 ist riesig

Das Nexus 6 überzeugt mit sehr guter Verarbeitung. Das Nexus 6 überzeugt mit sehr guter Verarbeitung.
Bild: teltarif.de / Marleen Frontzeck
Bereits beim Auspacken wirkte das Nexus 6 richtig groß - ein Nexus 5 oder ein LG G3 wirken im direkten Vergleich klein. Der Google-Neuling ist hochwertig verarbeitet: Ein Metall-Rahmen hält das Smart­phone an der Seite zusammen, die Rückseite besteht aus griffigem Kunststoff. Nominell ist das Smart­phone zwar einen Zentimeter dick, allerdings ist die Rückseite zu den Rändern hin abgerundet. Daher kommt das Smart­phone nur in der Mitte auf die maximale Dicke und es wirkt optisch deutlich flacher. Wegen der konvexen Rückseite lässt es sich außerdem sehr gut in der Hand halten, liegt aber stets wackelig auf dem Tisch. Handlich ist das Nexus 6 aber nicht - eine einhändige Bedienung fällt selbst für Menschen mit großen Händen beinahe sicher aus. Mit einem Gewicht von 184 Gramm ist das Nexus 6 außerdem recht schwer.

Der seitlich angebrachte Power-Button lässt sich leicht mit dem rechten Daumen erreichen. Darunter befindet sich die Lautstärkewippe. Weitere Knöpfe gibt es nicht. Die mechanischen Schalter wirken robust, haben einen guten Druckpunkt und wackeln nicht. Ursprünglich war für das Nexus 6 eine Tap-to-Wake-Funktionalität angekündigt, allerdings strich Google diese kurzfristig. Schade, denn praktisch ist dieses Feature allemal.

Das Display-Glas ist am Rand abgerundet. Vor Kratzern schützen deswegen die leicht überstehenden Lautsprecher. Das Display-Glas ist am Rand abgerundet. Vor Kratzern schützen deswegen die leicht überstehenden Lautsprecher.
Bild: teltarif.de
Zum Rand hin ist das Display-Glas abgerundet - so fällt es leichter, mit dem Finger in den Touchscreen zu wischen. Die nach vorne gerichteten Stereo-Lautsprecher ragen ein bisschen über das Niveau des Bildschirms heraus. Legten wir das Smart­phone auf einen Tisch, so berührte das Glas nicht dessen Oberfläche.

Display: Groß, aber nicht so richtig gut

Das AMOLED-Display des Nexus 6 sorgt technologiebedingt für kräftige Farben und echtes Schwarz. An der Farbgenauigkeit mangelt es aber: Das Display zeigt Weiß-Töne etwas grau und gelblich an. Schalteten wir die automatische Helligkeits­steuerung ab und stellten die maximale Helligkeitsstufe ein, so war zumindest der etwas graue Farbeindruck verschwunden. Echtes Weiß sahen wir aber immer noch nicht.

Andere Tester beobachteten bei niedrigen Helligkeits­stufen einen pinken Farbstich. Diesen Effekt konnten wir bei unserem Testgerät nicht im alltäglichen Betrieb und nicht über die Helligkeitseinstellungen des Displays nachstellen. Allerdings erschienen weiße Flächen ins Pink zu tendieren, wenn wir beispielsweise die Benach­richtigungs­leiste herunterzogen - diese dunkelt andere sichtbare Teile des Bildes weiter ab.

Blickten wir schräg auf den Bildschirm, zeigte sich ein äußerst ungewöhnliches Phänomen. In einigen Bereichen zeigt das Display unter­schied­liche Farb-Reflexionen an. Sichtbar ist dies vor allem auf weißen Flächen.

Insgesamt stellt das Display eine Schwäche des Nexus 6 dar - auch wenn es aufgrund der recht hohen Pixeldichte Buchstaben scharf wiedergeben kann.

Auf der zweiten Seite unseres Testberichts zeigen wir, wie sich das Nexus 6 im Alltag schlägt und wie es als Telefon abschneidet.

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