Tablettest

Nexus 9 im Test: Ein Google-Tablet für Gamer und iPad-Enttäuschte?

Im teltarif.de-Test muss sich das Nexus 9 beweisen: Ist es eine gelungene Zusammenführung des Nexus 10 mit dem Nexus 7? Eine Rolle spielt dabei nicht nur die Verarbeitung, sondern auch Kriterien wie Leistung und Handling. Wir zeigen, ob Googles Zusammen­arbeit mit HTC gefruchtet hat.
Von Hans-Georg Kluge

Mit dem Nexus 9 legt Google zwei Tablet-Linien zusammen. Die Erwartungen an das neue Tablet sind dementsprechend hoch - zumal es sich um das erste HTC-Tablet seit dem HTC Flyer handelt. Um die neuen 64-Bit-Fähigkeiten von Android zu demonstrieren, setzt Google auf Nvidias Tegra K1 in der Dual-Core-Variante, die 64-Bit-Anweisungen versteht. In unserem Test zeigen wir, ob sich das Tablet gegen die starke Konkurrenz behaupten kann.

Verarbeitung, Haptik, Gewicht

Google Nexus 9

Das Nexus 9 im teltarif.de-Test Das Nexus 9 im teltarif.de-Test
Bild: teltarif.de
Von hinten betrachtet wirkt das Nexus 9 fast wie ein größeres Nexus 5. Ein Metallrahmen umfasst das Tablet an der Seite. Dieser verjüngt sich zum Display hin. Für die Optik des Tablets ist das ein schönes Detail, allerdings sorgt dies dafür, dass die beiden Schalter Standby und der Lautstärkeregler recht schlecht zu erreichen sind. Im Gegensatz zum Nexus 6 ist aber die Funktion Tap-to-Wake an Bord - so braucht es die mechanischen Knöpfe nur selten. Einen guten Druckpunkt haben die beiden Tasten ohnehin nicht, sodass wir im Test immer froh waren, wenn wir diese nicht betätigen mussten.

Die Verarbeitungs­qualität wirkt recht ordentlich. Spaltmaße sahen wir an unserem Testexemplar nicht - dennoch kommt es nicht an die hervorragende Haptik des Nexus 6 heran. Drückten wir auf der Rückseite herum, so hörten wir an einer Stelle ein Klack-Geräusch, an anderer Stelle war zu hören, dass die Kunststoffabdeckung auf ein Bauteil traf.

4:3-Display mit guter Leistung in der Praxis

Auf dem 4:3-Touchscreen ist viel Platz für Inhalte. Auf dem 4:3-Touchscreen ist viel Platz für Inhalte.
Bild: teltarif.de
Das Display im 4:3-Format hat bei einer Diagonale von 8,9 Zoll eine Auflösung von 2 048 mal 1 536 Pixel. Eine umwerfende Pixeldichte weist das Nexus 9 somit nicht auf, allerdings stellte es Inhalte erstaunlich scharf dar. Mit dem Format des Tablets konnten wir uns schnell anfreunden. Zum Surfen und Texte schreiben war das Display sehr gut geeignet. Bei Spielen hingegen macht ein Breitbild-Display mehr her.

Farben stellt das Nexus 9 sehr gut und natürlich dar. Hell genug ist das Display ebenfalls. Die Ausleuchtung des Displays war aber nicht ganz gleichmäßig - am oberen Rand sahen wir einen helleren Streifen, der von der Hintergrundbeleuchtung hervorgerufen wird.

Wegen der breiten Ränder am Display ließ sich das Nexus 9 recht gut halten, auf Dauer macht sich aber das Gewicht von 430 Gramm bemerkbar.

64-Bit-Power mit Android 5.0 Lollipop

Im Detail einer der beiden nach vorne gerichteten Lautsprecher - die sorgen für passablen Sound. Im Detail einer der beiden nach vorne gerichteten Lautsprecher - die sorgen für passablen Sound.
Bild: teltarif.de
Android 5.0 Lollipop ist die erste Android-Version, die 64-Bit-Prozessoren unterstützt. Und das Nexus 9 ist eines der ersten Android-Geräte, in dem diese Technik zum Einsatz kommt. Dass Google und HTC dem Nexus 9 aber nur 2 GB Arbeits­speicher spendieren, ist dabei etwas fragwürdig - zumal 3 GB in der Android-Oberklasse zunehmend Standard sind.

In unserem Test zeigte sich dennoch, dass das Betriebssystem Apps recht schnell beendet, um für andere Anwendungen im Speicher Platz zu schaffen. Gerade bei speicherhungrigen Apps war dieses Verhalten oft zu beobachten. Im Alltag war dies aber weniger störend. Erste Tester beklagten sich darüber, dass teilweise unerklärliche Leistungseinbrüche auftraten. Dies konnten wir in unserem Test nicht nachvollziehen - allerdings erhielten wir gleich zu Beginn ein Firmware-Update, das diese Probleme möglicherweise ausräumte. Einzig bei längeren Google-Maps-Sessions kam es zweimal zu Abstürzen und Hängern, die wir aber in der gleichen Form auch auf zwei anderen Tablets und einem Kitkat-Smartphone erlebten - vermutlich ist dieser Fehler wohl bei der Google-Maps-App zu suchen.

Auf der zweiten Seite unseres Testberichts erfahren Sie, wie sich das Nexus 9 in puncto Multimedia und Akkulaufzeit schlägt. Außerdem ziehen wir ein Fazit und blicken auf die Konkurrenz.

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