Themenspezial: Verbraucher & Service Verpixelungen

Konkurrenz für Google Street View: Nokia Here startet Kamerafahrten

Ähnlich wie Google will auch Nokia auf seinem Kartendienst Here künftig Straßenansichten aus Deutschland anbieten. Dafür sind zurzeit Kamerawagen in verschiedenen Städten unterwegs - Anwohner können widersprechen.
Von Marleen Frontzeck-Hornke mit Material von dpa

So sieht ein Auto von Nokia Here aus So sieht ein Auto von Nokia Here aus
Screenshot: teltarif.de
Nach Google und Microsoft startet nun auch Nokia Kamerafahrten in bayerischen Städten. Die mit einer Dachkamera ausgestatteten dunkelblauen Fahrzeuge der niederländischen Nokia-Tochter Here sollen zunächst durch Bamberg und Nürnberg rollen, wie das Unternehmen auf seiner Internetseite mitteilt. Im Juni fahren die Autos zum Beispiel durch Berlin und Stuttgart, im Juli kommen unter anderem Frankfurt am Main und Wiesbaden hinzu.

Wie bei Google Street View lichten die Kameras ganze Straßenansichten ab. Die Bilder von Straßen und Hausfassaden sollen bis zum Jahresende im Internet veröffentlicht werden, informierte das bayerische Landesamt für Datenschutzaufsicht.

Hausbesitzer können der Veröffentlichung widersprechen

So sieht ein Auto von Nokia Here aus So sieht ein Auto von Nokia Here aus
Screenshot: teltarif.de
Nach Angaben der Behörde hat Nokia zugesagt, vor der Veröffentlichung zufällig aufgenommene Personen oder Autokennzeichen unkenntlich zu machen. Zudem könnten Hausbesitzer der Veröffentlichung widersprechen und eine Pixelung ihrer Hausfassade verlangen. Betroffene könnten sich hierzu in deutscher Sprache unter der E-Mail-Adresse privacy@here.com an die Firma Nokia wenden. Wer lieber einen Brief schreibt, schickt ihn den Angaben nach an die Nokia Corporation, c/o Privacy, Karakaari 7, 02610, Espoo, Finnland. Bei Problemen bietet auch das Landesamt in Ansbach Hausbesitzern Rat und Hilfe an.

Google hatte den Vorreiter Street View Mitte November 2010 offiziell gestartet. Kurze Zeit später wurde Street View zu einem der umstrittensten Google-Dienste. Seitens der Datenschützer und Nutzer musste der Dienst viel Kritik einstecken. Mittlerweile scheint sich der damalige Sturm innerhalb der vergangenen Jahre etwas gelegt zu haben. Auch gegen Nokia Here dürfte es bald solche Stimmen geben. Bleibt jetzt nur abzuwarten, ob es Nokia Here schafft, die gewünschten Verpixelungen zeitnah umzusetzen. Wer sein Haus bereits bei Street View hat verpixeln lassen, möchte mit Sicherheit auch bei Nokia Here nicht darauf verzichten.

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