Elektroschrott

Nokia 3310: Austausch statt Reparatur

Auf dem MWC 2017 sorgte HMD Global mit der Ankün­digung einer Neuauf­lage des legen­dären Nokia 3310 für Aufsehen. Nun sorgt das finni­sche Unter­nehmen wieder für Aufsehen, aber dieses Mal im Bezug auf Repa­raturen.
Von Stefan Kirchner

Nokia 3310 (2017) Reparatur HMD Global tauscht die Neuauflage des Nokia 3310 lieber statt sie zu reparieren.
Logo/Foto: Nokia; Grafik: teltarif.de
Laut der offi­ziellen FAQ (Frequently Asked Ques­tions, allge­meine Fragen) ist eine Repa­ratur gar nicht vorge­sehen: Ist das frisch gekaufte Nokia 3310 (2017) kaputt, dann soll es vom Händler direkt und ohne Büro­kratie gegen ein komplett neues Gerät ersetzt werden, wie AreaMobile berichtet.

Nokia 3310 (2017)

Die allge­mein gültigen Beschrän­kungen für einen Austausch sollen dabei laut HMD Global als Lizenz­nehmer der Marke Nokia nicht berührt werden. Das bedeutet, dass Garantie sowie Gewähr­leis­tung unab­hängig von einem etwa­igen Tausch den gesetz­lichen Vorgaben entspre­chen. Ist der Defekt nach­weis­lich durch den Nutzer verschuldet, wird das Handy nicht umge­tauscht.

Unnö­tiger Elek­tro­schrott

Nokia 3310 (2017) Reparatur HMD Global tauscht die Neuauflage des Nokia 3310 lieber statt sie zu reparieren.
Logo/Foto: Nokia; Grafik: teltarif.de
Warum sich das Unter­nehmen zu einem solchen Schritt entschieden hat, ist derzeit noch unklar. Auch wenn es gerade mal 60 Euro im freien Handel ohne Vertrag kostet, ist aus Sicht des Umwelt­schutzes der rigo­rose Austausch anstelle einer Repa­ratur mehr als nur frag­lich. Immerhin muss der anfal­lende Elek­tro­schrott ja auch getrennt werden nach wieder­ver­wert­baren Rohstoffen und solchen, die bedenk­lich für die Umwelt sind.

Letzten Endes wird es wohl nur eine Frage der Kosten sein, ob sich eine Repa­ratur bei einem solchen Einfach-Handy über­haupt lohnt. Denn bei 60 Euro wird so gut wie kein Gewinn für den Hersteller abfallen. Wenn dann ist dieser so gering, dass die Kosten für das Einsenden und Über­prüfen auf mögliche Fehler den Gewinn deut­lich über­steigen dürfte.

Aus Kunden­sicht ist das Vorhaben natür­lich löblich, denn so muss man nicht erst wochen­lang auf ein viel­leicht gar nicht erst repa­riertes Nokia 3310 warten, sondern spaziert einfach mit einem Neuen aus dem Laden wieder heraus. Oder HMD Global ist so von der Qualität und Lang­lebig­keit über­zeugt, dass man gar nicht erst groß­artig mit Repa­ratur­fällen rechnet. Immerhin funk­tio­nieren auch heute noch Tausende Nokia 3310 Handys von 2000 ohne nennens­werte Probleme und das mit den origi­nalen Akkus von damals. Wünschens­wert wäre es natür­lich schon.

Wer lieber die Umwelt schützen und sein Gerät repa­rieren lassen will, kann ja auch auf das kommende Flagg­schiff von Nokia warten. Das even­tuell als Nokia 9 beti­telte Android-Smart­phone zeigte sich jüngst in einem neuen Leak mit einer Dual-Kamera.

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