Mobiles Internet

Test: Das leistet o2 Free ohne "LTE cut off"

Bei o2 Free gibt es keinen Verzicht auf den LTE-Zugang mehr. Wir haben den Tarif unter den neuen Rahmenbedingungen getestet und berichten über die Erfahrungen beim Surfen, Streamen und beim Tethering.
Von

Speedtests nach Einsetzen der Daten-Drossel zeigten: Die 1 MBit/s sind wirklich Maximalwerte, die - aus welchem Grund auch immer - selbst in einer Mobilfunkzelle, die keineswegs ausgelastet ist, nicht immer erreicht werden. Wir haben 670 bis maximal 920 kBit/s im Downstream und 730 bis höchstens 940 kBit/s im Upstream erreicht. Die Ansprechzeiten lagen mit rund 20 ms auf dem gleichen (sehr guten) Niveau wie vor der Drosselung.

Spannend war im Test weniger der Speedtest, als vielmehr die praktische Nutzung des Tarifs nach Einsetzen der Daten-Drossel. Diese fällt im Vergleich zu den meisten anderen Tarifen auf dem deutschen Mobilfunkmarkt sehr moderat aus. Viele Mitbewerber reduzieren die Surf-Geschwindigkeit nach Verbrauch des zum Vertrag gehörenden Highspeed-Volumens auf 64, 32 oder gar 16 kBit/s. Damit ist keine sinnvolle Internet-Nutzung mehr möglich.

Flüssiges Surfen - langsame Downloads

Knapp 1 MBit/s im Up- und Downstream Knapp 1 MBit/s im Up- und Downstream
Foto: teltarif.de
Bei bis zu 1 MBit/s sieht das schon anders aus. Beim Surfen im Internet mit dem Safari-Browser eines Apple iPhone XS Max war kein großer Unterschied zum ungedrosselten Zugang feststellbar. Der Seitenaufbau war nahezu ähnlich schnell wie bei Verfügbarkeit von "LTE max". Anders sah das bei App-Updates über das Mobilfunknetz aus. Die Downloads waren bei gedrosselter SIM-Karte sehr langsam.

Videostreams haben wir über die ARD-Mediathek, mit Zattoo und Sky Go getestet. Dabei fiel vor allem auf, dass recht lange zwischengepuffert wurde, bevor Audio- und Videosignal tatsächlich zu sehen waren. Ferner waren die Bewegtbilder direkt nach Aufbau des Streams stark verpixelt. Das änderte sich innerhalb weniger Sekunden. Danach waren die Fernsehsendungen in guter Qualität - wenn auch erkennbar nicht mit höchster Auflösung - zu sehen.

Webradio über Stunden stabil empfangbar

Videostream mit gedrosselter Leitung Videostream mit gedrosselter Leitung
Foto: teltarif.de
Mit TuneIn Radio, Radio.de und dem Radioplayer.de haben wir den Webradio-Empfang getestet. Die Streams starteten schnell und liefen bei durchgehender LTE-Verbindung auch über viele Stunden stabil durch. o2 Free ist demnach eine kostengünstige Möglichkeit, um unterwegs eine Streaming-Flatrate zur Verfügung zu haben, die ohne Zero-Rating-Modelle wie StreamOn von der Deutschen Telekom oder Vodafone Pass auskommt, aber eben auch keine derart harte Drossel hat, dass neben dem Streaming auch gleich der Rest des Internet-Zugangs kaum noch funktioniert.

Im letzten Test haben wir das iPhone XS Max als WLAN-Hotspot verwendet, um ein iPad Pro und ein MacBook Air mit einem Internet-Zugang zu versorgen. Auch das funktionierte gut, wobei die Performance bei der Parallelnutzung mit mehreren Geräten dann doch eher eine Notlösung war, deren Nutzung nicht wirklich Spaß macht. Nichtsdestotrotz hinterlässt der neue o2-Free-Tarif einen guten Eindruck, auch wenn eine echte Flatrate mit "LTE max." mittlerweile kaum noch teurer ist.

vorherige Seite:

Mehr zum Thema Echte, mobile Internet-Flatrate