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o2 stellt Message+Call ein

Die Message+Call-App soll ab Juli im o2-Netz nicht mehr funktionieren. Erste Marken verschicken entsprechende Kündigungen. Die App war allerdings ohnehin nur Ersatz für natives WiFi Calling.
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Foto: teltarif.de
o2 startete schon im Sommer 2015, und somit weit früher als seine Mitbewerber, mit WiFi Calling. Nativ stand der Dienst in Deutschland seinerzeit noch nicht zur Verfügung. Dafür gab es eine App für Android und iOS, die den Service ermöglicht hat. Nun wird der Dienst zum 1. Juli eingestellt. o2 selbst hat dies zwar noch nicht angekündigt, wohl aber verschiedene Drillisch-Marken wie DeutschlandSIM, discoTEL und maXXim, die generell die gleichen Netzdienste wie o2 erhalten.

Kunden der Drillisch-Marken erhielten Kündigungen zum 30. Juni mit dem Hinweis, dass Message+Call nach diesem Termin nicht mehr genutzt werden könne. Über eine Alternative wollen die Provider nach eigenen Angaben zeitnah informieren. In der Praxis ist diese jedoch schon verfügbar, denn bei o2 gibt es seit dem vergangenen Jahr auch natives WiFi Calling und auch diesen Dienst können die Kunden der Drillisch-Marken genauso nutzen, wie direkte Netzbetreiber-Kunden. Natives WiFi Calling bedeutet, dass das Leistungs­merkmal direkt im Betriebs­system des Smartphones verankert ist. Eine separate App ist nicht mehr erforderlich. Dazu müssen die Kunden - anders als bei der App-Lösung - auch nicht mehr per Rufumleitung die Erreichbarkeit per WLAN steuern. Stattdessen behandelt das Smartphone WiFi Calling wie einen her­kömmlichen Anruf über das Mobilfunk­netz.

Joyn-Messenger fällt offenbar ersatzlos weg

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Wegfallen würde allerdings die Messaging-Komponente der App, die auf dem RCS-e-Standard basiert und unter der Bezeichnung Joyn von den Mobilfunk-Netzbetreibern als Alternative zum klassischen SMS-Versand oder auch zu Mitbewerbern wie WhatsApp, Threema oder Telegram etabliert werden sollte. Wirklich erfolgreich war Joyn bislang allerdings nicht.

Weiterer Nachteil des nativen WiFi Calling: Die Anwendung funktioniert bislang nur mit wenigen Smartphone-Modellen. Dazu ist das Feature in der Regel nur mit Geräten nutzbar, die über die Firmware des jeweiligen Anbieters verfügen. Sprich: Wer sein Handy bei der Telekom gekauft hat, kann im o2-Netz nicht über WLAN telefonieren und umgekehrt.

Vorteil der Handy-Gespräche per WLAN: Die Kunden können auch in Gebäuden ohne ausreichenden her­kömmlichen Mobilfunk­empfang telefonieren. Außerhalb der EU lassen sich zudem Roamingkosten sparen. In einem Ratgeber informieren wie Sie ausführlich über die Möglichkeiten, VoLTE und WLAN Call in den deutschen Mobilfunk­netzen zu nutzen.

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