o2 startet verbesserten Notruf im Mobilfunknetz (Update: auch Telekom & Vodafone)
o2 verbessert Notruf
Foto: Dark Vectorangel - Fotolia.com
Telefónica unterstützt ab sofort das neue Notrufsystem Advanced Mobile Location (AML). Wie der Münchner Mobilfunk-Netzbetreiber weiter mitteilte, profitieren davon grundsätzlich alle Kunden, unabhängig davon, ob sie beispielsweise einen o2-Vertrag oder eine Prepaidkarte von Aldi Talk nutzen. Voraussetzung ist allerdings ein Smartphone oder Tablet, das auf dem Android-Betriebssystem von Google basiert. Mit iPhone und iPad steht AML nicht zur Verfügung.
Der Münchner Konzern erläuterte im Rahmen der Einführung von AML auch die Vorteile, die das System für die Sicherheit der Kunden mit sich bringt. So übermittele das Smartphone bei Kontaktaufnahme über die Notrufnummer 112 automatisch auch den genauen Standort des Nutzers. Das funktioniere auf wenige Meter genau, wie es weiter heißt. AML basiere auf exakten GPS-Koordinaten, was deutlich präziser sei als die bisher im Mobilfunknetz übliche Ortung anhand der Funkzellen, in denen die Smartphones der Anwender eingebucht sind.
Dank AML hätten Rettungsdienste die Möglichkeit, schneller und genauer zu erfahren, wo Hilfe benötigt wird. Gerade in ländlichen Regionen sei das Verfahren eine deutliche Verbesserung. Wenn es beispielsweise im Umfeld eines Unfalls kein Straßenschild gebe, sei es für die Anrufer teilweise gar nicht so einfach, den Behörden einen genauen Standort zu übermitteln.
Startschuss fiel im September
o2 verbessert Notruf
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Das System wurde im September bundesweit gestartet. Dabei hätten die Rettungsleitstellen und die Mobilfunk-Netzbetreiber eng zusammengearbeitet. Telefónica habe AML bereits in ihren Systemen freigeschaltet. Nach und nach werde das Verfahren in allen rund 250 Rettungsleitstellen im gesamten Bundesgebiet implementiert. In rund einem Drittel aller Leitstellen, die Notrufe entgegennehmen, sei das bereits der Fall.
Kunden müssen zur AML-Nutzung keine App installieren oder selbst aktiv werden. Es handele sich um einen ins Betriebssystem integrierten Service, der für die Nutzer zudem kostenlos sei. Der Dienst funktioniere auf allen Android-Geräten ab der Betriebssystem-Version 4.0, sofern die Google Play Services installiert sind. Sprich: Nutzer eines Huawei Mate 30 Pro, das aber hierzulande ohnehin noch nicht vermarktet wird, können AML mit ihrem Smartphone nicht nutzen.
Auch der Datenschutz werde bei AML sichergestellt. So werden die Standortdaten nur dann übermittelt, wenn die Notrufnummer 112 angewählt wird. Die Daten blieben danach für eine Stunde gespeichert und werden dann im zentralen AML-Endpunkt gelöscht. Nur die jeweils zuständige Rettungsleitstelle habe weiter Zugriff. Das Konzept sei ausgiebig von einer Arbeitsgruppe der Datenschutzkonferenz, einem Gremium der unabhängigen deutschen Datenschutzaufsichtsbehörden des Bundes und der Länder, geprüft worden.
Update 14 Uhr: Auch Telekom und Vodafone dabei
Wie von Telefónica andeutet haben an der Einführung von AML in Deutschland neben den Rettungsleitstellen die Mobilfunk-Netzbetreiber gearbeitet. Auch in den Netzen von Telekom und Vodafone steht die GPS-Ortung und automatische Standortübermittlung beim Auslösen eines Notrufs demnach ab sofort zur Verfügung.
In einer weiteren Meldung haben wir über ein neues Tarif/Smartphone-Kombiprodukt von o2 berichtet.