OnePlus 7 Pro mit Pop-up-Kamera im Test (mit Video)
OnePlus setzt auf Qualcomms aktuellen Snapdragon 855 Prozessor. Damit hat das Smartphone einen leistungsfähigen Backround. Die direkt sichtbare Nutzungsgeschwindigkeit kann sich sehen lassen, auch das Ergebnis in unserem teltarif.de-eigenen Browserbenchmark ist ansehnlich. Hier ermittelten wir einen Wert von 188. Im Vergleich mit dem Galaxy S10+ kann das OnePlus diese Disziplin für sich entscheiden. Der Südkoreaner mit Samsungs aktuellem Exynos-Prozessor kam auf einen Wert von 143.
Überraschend ist, dass das OnePlus 6T mit Vorjahres-Snapdragon 845 hier einen Wert von 205 produziert. Und das OnePlus 6T in der McLaren Edition kommt sogar auf sagenhafte 226.
Links: Lautstärkewippe
Bild: teltarif.de
Der neue UFS 3.0-Standard soll mehr Performance im Speicher liefern und damit zu höheren Transfergeschwindigkeiten beim sequentiellen Lesen
und beim Schreiben führen. Der Standard ist seit 2018 bekannt, jetzt kommen aber erst die ersten Smartphones mit UFS 3.0-Technologie auf den Markt.
Da es so noch nicht genügend Vergleichswerte gibt, halten wir uns mit der Interpretation des Standards in der Praxis an dieser Stelle zurück. Es ist zu erwarten, dass weitere Smartphone-Hersteller 2019 den neuen Standard in ihren High-End-Geräten verbauen werden, beispielsweise Samsung im kommenden Galaxy Note 10.
Benchmark- und Gaming-Test
Oben: Eingefahrene Pop-up-Kamera im Gehäuse
Bild: teltarif.de
Im von uns gestarteten Geekbench-Benchmark-Test erreichte das OnePlus 7 Pro einen Wert von 3514 im Single-Core und 11201 im Multi-Core.
Zum Vergleich: Das Samsung Galaxy S10+ erreichte in dem von uns gestarteten Geekbench-Prüfverfahren 4438 im Single-Core und 9505 im Multi-Core,
das iPhone XS Max kann 4837 beziehungsweise 11378 für sich verbuchen. Huaweis aktuelles P30 Pro schafft 3293 beziehungsweise 9885.
Damit sticht das OnePlus 7 Pro zumindest bei den verglichenen prominenten Android-Smartphones im Multi-Core-Test heraus.
Im Rahmen des Performance-Tests machten wir auch den Gaming-Test. Dazu gönnten wir uns eine Runde "Asphalt 9: Legends" und das grafische sehr aufwendige mobile Rollenspiel "The Elder Scrolls Blades" des Entwicklers Bethdesda. Beide Spiele sahen auf dem OnePlus 7 Pro hervorragend aus und liefen grundsätzlich sehr flüssig. Vereinzelte Ruckler, die sich bei The Elder Scrolls Blades zeigten, können auch auf das Spiel selbst zurückzuführen sein. Derzeit befindet sich die Software noch in der Early Access-Phase. Ruckler tauchten auch beim Samsung Galaxy S10 (+) und beim Honor View 20 auf.
Der Smartphone-Hersteller bietet für solche Spielereien auch einen eigenen Gaming-Mode an. Dadurch sollen unter anderem GPU und CPU optimiert werden. Wir testeten beide Games in besagtem Modus. Ein deutlicher Unterschied zur regulären Nutzung war dabei nicht festzustellen. Beim Arcade-Rennspiel Asphalt 9: Legends wirkten höchstens die Flächen an der Fahrbahnumgebung ein wenig "glatter". Als unbedingt nötig empfinden wir den Gaming Mode jetzt nicht, zumindest, wenn es um eine verbesserte Darstellung gehen soll. Darüber hinaus erlaubt der Modus aber auch andere Einstellungen, die eher von Vorteil sein können, beispielsweise die Einschränkung von Benachrichtigung während des Zockens.
Telefonie, Sound und Sensoren
Unten: Slot, USB-C-Anschluss und Lautsprechergrill
Bild: teltarif.de
Unser Gegenüber konnte uns beim Telefontest gut verstehen, gleiches gilt auch andersrum. Der Klang war nur nicht ganz so klar wie erwünscht, stellenweise wirkte er etwas dumpf. Die Gesamtlautstärke
könnte zudem etwas lauter sein. Die Telefonie per Lautsprecher zeigt das gleiche Ergebnis bei der Klangqualität, die Lautstärke für die Nutzung in Innenräumen ist dagegen in Ordnung.
Anders zeigt es sich beim Soundtest des eingebauten Stereosystems: Die Klangqualität war klar und auch in höheren Region nicht überdreht. Wir prüften das Sounderlebnis mit Countrymusik und einem YouTube-Video mit impulsiven Dialogen.
OnePlus hat wie auch schon im 6T-Modell aus 2018 einen Fingerabdrucksensor in das Display integriert. Dazu nutzte der Hersteller einen Kamerasensor, der den Fingerabdruck im Zusammenspiel mit grünem Licht erkennt. Das System machte bereits im T-Modell eine gute Figur und reagierte flott (Mehr dazu lesen Sie im ausführlichen Testbericht zum OnePlus 6T). Um die Erkennungsrate zu erhöhen, wurde der Fingerscan im OnePlus 7 Pro um 36 Prozent vergrößert. Im Team mit dem größeren Display erreicht die Kamera so mehr Lichteinfluss, was sich ebenfalls auf die Geschwindigkeit auswirken soll. Und der Test hat gezeigt: Der Sensor reagiert erstaunlich schnell und kann sich damit vom Vorgänger absetzen. Damit kommt die Entsperrgeschwindigkeit (laut Hersteller in 0,21 Sekunden) an die von sehr guten klassischen Sensoren mit optischen Modul heran.
Pop-up-Kamera mit Face Unlock
Die (ausgefahrene) Pop-up-Kamera
Bild: teltarif.de
OnePlus hat die Frontkamera als Pop-up in den oberen Gehäuserahmen eingesetzt. Überraschend ist, dass der chinesische Konzern die Entsperrung des Smartphones per Face Unlock
erlaubt. Was sich im ersten Moment umständlich anfühlt, erweist sich in der Praxis als äußerst praktikabel.
Es gibt zwei Möglichkeiten, die Gesichtserkennung zu aktivieren: Entweder wischt der Nutzer nach dem Drücken des Homebuttons nach oben und bewirkt das Ausfahren der Kamera oder der Bildschirm wird automatisch entsperrt, wenn der Bildschirm aktiviert ist. Letzterer Modus erwies sich im Test am komfortabelsten. Homebutton drücken, die Kamera fährt kurz aus, erkennt das Gesicht und fährt wieder ein. Dabei bleibt sie nicht stehen, der Face-Unlock-Mechanismus funktioniert in flüssiger Sequenz. Wer zusätzlich zu Face Unlock noch den Fingerandrucksensor nutzen will, sollte auf den anderen Gesichtserkennungsmodus zurückgreifen, weil sonst bei Aktivieren des Screens per Homebutton jedes Mal die Kamera zur Gesichtserkennung mit ausfährt. Umgehen lässt sich das nur mit der Abwahl des Modus oder dem Anheben des Screens, damit das Fingerabdrucksymbol auf dem Display erscheint, ohne vorher den Homebutton drücken zu müssen.
Die Pop-up-Kamera soll bei einer Ausfahrhäufigkeit von 150 Mal pro Tag fünf Jahre durchhalten. Wer mit der Zahl nichts anfangen kann: Selbst Smartphone-Intensiv-Nutzer in unserer Redaktion liegen durchschnittlich bei unter 100 Entsperrungen pro Tag.
OnePlus verbaut im 7 Pro-Modell wieder ein Feature zum Anzeigen von neuen Nachrichten, wenn das Display ausgeschaltet ist. Das Feature nennt sich Horizon Light und produziert einen Lichtstrahl an den Displayrändern, wenn eine neue Nachricht ankommt.
Auf der nächsten Seite gehen wir unter anderem auf den Akku und die Software ein.