OnePlus 7T Pro: McLaren Edition im (Speed)-Test
Die herbstliche T-Serie von OnePlus umfasst insgesamt drei Modelle. Das OnePlus 7T konnte uns bereits im Test überzeugen. Das Pro-Modell hat neben einem gänzlich anderen Design auch ein paar mehr Features, wenngleich die Unterschiede zwischen dem OnePlus 7 und dem OnePlus 7 Pro in der Sommer-Saison bedeutend größer waren. Wie schon beim OnePlus 6T ist OnePlus auch in diesem Jahr wieder eine Kooperation mit dem Automobilhersteller McLaren eingegangen. Herausgekommen ist ein OnePlus 7T Pro McLaren Edition, das im Vergleich zur Standard-Ausgabe ein besonderes Design verspricht und mehr Arbeitsspeicher bereitstellt.
Das OnePlus 7T Pro McLaren Edition parkte zwecks Inspektion in unserem Testlabor. Was auf und unter der Haube steckt, lesen Sie im nachfolgenden Testbericht.
Design und Display
Orangfarbenes Design am Gehäuserahmen
Bild: teltarif.de
Mal abgesehen von der speziellen McLaren-Farbgebung sind das OnePlus 7T Pro und das OnePlus 7T Pro McLaren Edition optisch nicht voneinander zu unterscheiden.
Beide Modelle verfügen über ein Display mit 6,67 Zoll Diagonale. Der Display-Typ ist AMOLED, hier wird der Zusatz "Fluid" ergänzt.
Die Bildwiederholrate lässt sich manuell von 60 Hz auf 90 Hz erhöhen. Das gleiche Panel verbaut OnePlus auch beim OnePlus 7 Pro und dem OnePlus 7T.
Eine höhere Bildwiederholrate soll für ein flüssigeres, "glattes", "smoothes" Bedienerlebnis sorgen. Ein Vorteil von 60 Hz liegt im geringeren Energieverbrauch,
weshalb sich bei Bedarf die Einstellung manuell anpassen lässt.
Ja, der Unterschied zwischen 60 und 90 Hz wird unmittelbar sichtbar, wenn man schnell durch die Oxygen-OS-Menüs oder auf Webseiten scrollt.
Hier hat OnePlus mit seinem "smoothen" Marketing nicht zu viel versprochen.
Wir machten auch den Gaming-Test mit "Call of Duty" Mobile des Publishers Activision. Hier fiel der Unterschied im Vergleich mit dem Erlebnis
auf dem Display eines Galaxy S10+ aber nicht ins Gewicht.
Die Blickwinkelstabilität des Displays
Bild: teltarif.de
Grundsätzlich macht das AMOLED-Display mit einer Diagonale von 6,67 Zoll einen sehr guten Eindruck. Der von uns gemessene Helligkeitswert ist mit rund 461 cd/m² durchschnittlich,
wie auch der Delta-E-Wert (5,45), der die Farbwiedergabe des Displays am Ideal misst. Die Testwerte zeigen, dass das Panel mit dem des OnePlus 7 Pro identisch ist.
Performance, Akku, Software
Das OnePlus 7T Pro ist mit dem Snapdragon 855+ von Qualcomm ausgestattet. Im von uns gemessenen AnTuTu-Gesamt-Benchmark fuhr das Smartphone mit 484 180
einen beeindruckenden Wert ein. Zum Vergleich: Das OnePlus 7 Pro erreichte einen Wert von 373 097. Zu beachten ist hier, dass es sich nicht um einen
von uns gemessenen Wert handelt. Den AnTuTu-Benchmark-Test haben wir erst mit Umstellung unseres Testverfahrens aufgenommen. Da war das OnePlus 7 Pro
noch nicht dabei.
Das Panel misst in der Diagonale 6,67 Zoll
Bild: teltarif.de
Auch in unserem eigenen Browser-Test konnte das OnePlus 7T Pro überzeugen. Das Smartphone erreichte einen Wert von 211. Damit gehört es zu den schnellsten von uns aktuell
getesteten Smartphones. Zum Vergleich: Das OnePlus 7 Pro erreichte in unserem Verfahren einen Wert von 188. Das OnePlus 7T, das auf die gleiche
Hardware wie das 7T Pro setzt, kommt sogar auf einen Wert von 228.
Der Arbeitsspeicher beim OnePlus 7T Pro in der McLaren Edition liegt bei gigantischen 12 GB. Intern liegt die Speicherkapazität bei 256 GB. Diese kann nicht erweitert werden. Im Kartenlot ist nur Platz für eine weitere NanoSIM-Karte zwecks Dual-SIM-Nutzung, nicht aber für ein zusätzliches Speichermedium in Form einer microSD-Karte.
Der Akku fasst eine Kapazität von 4085 mAh und lässt sich mit der dritten Generation von OnePlus' Schnellladesystem aufladen. Die Technologie mit 30-Watt-Ausgangsleistung nennt sich "Warp Charge 30T" und soll laut Aussage des Herstellers eine um bis zu 23 Prozent schnellere Ladung ermöglichen als Warp Charge 30, das den Akku des OnePlus 7 Pro befüllt. In unserem Test hielt der Stromspeicher mit 9 Stunden und 15 Minuten überdurchschnittlich lange durch.
OnePlus fährt eine löbliche Software-Politik. Der Hersteller garantiert seinen Handys einen Update-Zyklus von drei Jahren, von denen zwei die neuesten Android-Firmware-Updates betreffen. Ein weiteres Jahr sollen Sicherheitsupdates folgen. Ebenfalls löblich ist die Tatsache, dass das OnePlus 7T (Pro) ab Werk gleich mit Android 10 ausgestattet ist.
Telefonie und Sound
Über die Klangqualität bei Telefonaten können wir nichts Negatives sagen. Die Stimme unseres Gegenübers wurde klar und deutlich wiedergegeben
und sowohl die Lautstärke über die Hörmuschel als auch über den Lautsprecher zwecks Freisprechfunktion ist mehr als ausreichend.
Mit dem farblich abgestimmten Switch-Schalter lässt sich "Klingelton", "Vibrieren" und "Lautlos" einstellen
Bild: teltarif.de
Das Stereo-Lautsprechersystem mit Dolby-Atmos-Technologie machte im Test gute Arbeit. Wir testeten die Leistung anhand eines Countrysongs. Die Wiedergabe war in
Tiefen und Höhen ausgewogen und auch in höheren Lautstärkeregionen wurde kein störender Klang wiedergegeben. Wir empfehlen dennoch, den Regler nicht
voll aufzudrehen. Die beste Erfahrung machten wir auf etwa dreiviertel der möglichen Einstellung.
Kamera und Fazit
Die Kamera scheint auf den ersten Blick der des OnePlus 7 Pro gleich zu sein. Unterschiede ergeben sich aber im Detail: Der Hauptsensor mit 48 Megapixeln (Blende f/1.6) ist gleich, die Telekamera fasst in beiden Fällen zwar 8 Megapixel, nur ist die Blende mit f/2.4 kleiner als beim 7 Pro, dafür kommt das T-Modell aber mit einem Dreifach-Zoom. Der dritte Sensor ist mit 16 Megapixeln und f/2.2-Blende gleich. Beide kommen auf einen Weitwinkel-Radius von 117 Grad.
Das Weitwinkel-Feature hat beim 7T Pro auch Einzug in den Videomodus erhalten. Die Aufnahme geht aber nur in maximal 4K mit 30 Bildern pro Sekunde, bei der Wahl zu 4K mit 60 Bildern pro Sekunde ist das Feature deaktiviert.
Durch die vertikale, mittige Kameraausstülpung wackelt das OnePlus 7T Pro ein wenig, wenn es auf einer ebenen Fläche liegend bedient wird.
Das tritt bei Bedienung in der Nähe der Displayränder auf und lässt sich nur durch ein Schutzcase beheben.
Die vertikal angeordnete Triple-Kamera
Bild: teltarif.de
Bei ausreichendem Licht kann die Hauptkamera ein gutes Ergebnis abliefern. Die Farben sind natürlich, intensiv, aber nicht zu poppig.
Das gilt auch für die Blüte der Test-Rose. Die Blätter könnten allerdings ein wenig heller sein. Insgesamt zeichnet sich die Darstellung durch Detailreichtum aus.
Bei schlechtem Licht gehen die Details allerdings sichtbar verloren. Das wird insbesondere bei Betrachtung der Blütenstängel der Test-Rose sichtbar. Insgesamt fällt die Darstellung aber sehr gut aus. Sie ist ausreichend hell und die natürlich und nicht zu überbelichtet dargestellten Farbquadrate lassen sich sehr gut voneinander differenzieren. OnePlus spendiert auch der OnePlus-7T-Pro-McLaren-Kamera einen softwarebasierten Nachtmodus. Den haben wir auch ausprobiert. Die KI kann im Vergleich zur Standard-Aufnahme sichtbar mehr Details herauskitzeln.
Bei gutem Licht gilt eine ähnliche Einschätzung auch für die Aufnahmen, die wir mit der Selfiekamera angefertigt haben. Die Farbdarstellung ist natürlich und Details sind
sichtbar. Bei schlechtem Licht steht das Objekt durch den Frontblitz eingefangen klar im Vordergrund. Die Farbdarstellung ist, was die Natürlichkeit angeht, ebenfalls
auf hohem Niveau. Die dunklen Haare unseres Testobjekts verschwimmen jedoch stark mit dem dunklen Hintergrund.
Die Pop-up-Kamera
Bild: teltarif.de
Neben den Aufnahmen im Testlabor haben wir uns mit der Kamera des OnePlus 7T Pro McLaren Edition auch nach draußen gewagt. Insgesamt haben wir vier Fotos gemacht:
Eins mit dem Standard-Objekt, eins mit dem dreifach Zoom des Teleobjektiv sowie eins im Ultraweitwinkelmodus. Zudem haben wir ein Foto gemacht, in dem wir
die Makro-Qualitäten des Systems überprüft haben.
Wie erwartet, produziert die Hauptkamera ein sehr ansehnliches Ergebnis mit natürlicher und kräftiger Farbdarstellung und vielen Details. Das gleiche können wir auch von der Aufnahme im Zoom-Modus verlauten lassen. Bei der Betrachtung der Aufnahme im Ultraweitwinkelmodus wird es interessant. Hier waren wir zuerst geneigt, die fehlende Helligkeit im Vergleich zur Standard-Aufnahme zu kritisieren. Bei längerer Betrachtung mussten wir aber feststellen, dass uns die Natürlichkeit der Farbwiedergabe im Weitwinkel-Modus am besten gefiel. Das liegt unter anderem daran, dass durch die kleinere Blende der Hauptkamera mehr Licht einfällt und somit die Darstellung der Aufnahme ebenfalls heller ist. Entsprechend anders ist es bei der Ultraweitwinkelkamera: Hier tritt durch die größere Blende weniger Licht auf den Sensor, wodurch die Darstellung dunkler erscheint.
Die Aufnahme im Supermakro-Modus ist gelungen. Das Objekt steht im Sinne des Features im Vordergrund und wird mit detaillierter Darstellung in Szene gesetzt.
Alle Aufnahmen haben wir angehängt, damit Sie sich selbst ein Bild von der Leistung des Kamerasystems machen können.
- Testfoto 1: Hauptkamera: Gute Lichtverhältnisse mit Blitz
- Testfoto 2: Hauptkamera: Schlechte Lichtverhältnisse ohne Blitz
- Testfoto 3: Hauptkamera: Nachtmodus
- Testfoto 4: Hauptkamera: Standard
- Testfoto 5: Hauptkamera: Dreifach-Zoom
- Testfoto 6: Hauptkamera: Weitwinkelmodus
- Testfoto 7: Hauptkamera: Makro-Modus
- Testfoto 8: Selfiekamera: Gute Lichtverhältnisse ohne Blitz
- Testfoto 9: Selfiekamera: Schlechte Lichtverhältnisse mit Blitz
Fazit
Das OnePlus 7T Pro in der McLaren Edition ist ein solides Smartphone, das mit seinem besonderen Design aufmerksam machen will. Wer darauf und auf das farblich abgestimmte Zubehör steht und der Meinung ist, unbedingt 12 GB Arbeitsspeicher haben zu müssen, dem könnte es der Aufpreis von 100 Euro im Vergleich zum OnePlus 7T Pro sicherlich wert sein. Das randlose Display und die Pop-up-Kamera sind ebenfalls schöne Features, die es aber auch bei der normalen Version gibt. Allerdings: Unserer Meinung nach steht im diesjährigen Herbstzyklus von OnePlus das 7T den beiden Pro-Modellen in Sachen Leistung und 90-Hz-Display in nichts nach.
Gesamtwertung von teltarif.de
OnePlus 7T Pro (McLaren Edition)
- Ausgezeichnete Gesamtperformance
- Schönes Bedienerlebnis mit 90-Hz-Display
- Nachtmodus liefert gute Bilder
- Display könnte heller sein
- Wackelt, wenn es auf einer ebenen Fläche liegt
Einzelwertung OnePlus 7T Pro (McLaren Edition)
-
Gehäuse / Verarbeitung
10/10
- Material 10/10
- Haptik 9/10
- Verarbeitung Gehäuse 10/10
-
Display
9/10
- Touchscreen 8/10
- Helligkeit 8/10
- Pixeldichte 9/10
- Blickwinkelstabilität 9/10
- Farbechtheit (DeltaE) 9/10
- Kontrast 10/10
-
Leistung
6/10
- Benchmark Geekbench Single 0/10
- Benchmark Geekbench Multi 0/10
- Benchmark Browsertest 10/10
- Benchmark Antutu 10/10
-
Software
10/10
- Aktualität 10/10
- Vorinstallierte Apps 8/10
-
Internet
10/10
- WLAN 10/10
- LTE 10/10
- LTE Geschwindigkeit 10/10
- 3G 10/10
- 5G -
- Empfangsqualität 9/10
- Dual-SIM 8/10
-
Telefonie
9/10
- Sprachqualität 9/10
- Lautstärke 9/10
- Lautsprecher (Freisprechen) 9/10
-
Schnittstellen / Sensoren
9/10
- USB-Standard 10/10
- NFC 10/10
- Navigation 10/10
- Bluetooth 10/10
- Kopfhörerbuchse 6/10
- Video-Out 10/10
- Fingerabdruckscanner 10/10
- Gesichtserkennung 6/10
-
Speicher
6/10
- Größe 9/10
- SD-Slot vorhanden 0/10
-
Akku
10/10
- Laufzeit (Benchmark) 10/10
- Induktion 0/10
- Schnellladen 10/10
-
Kamera
8/10
- Hauptkamera
- Bildqualität hell 9/10
- Bildqualität dunkel 8/10
- Bildstabilisator 10/10
- Frontkamera
- Bildqualität hell 8/10
- Bildqualität dunkel 7/10
- Kameraanzahl 10/10
- Video 7/10
- Handling 9/10