Mobil-Browser

Opera Mini: Der bessere IE auf Windows Phone?

Der Opera Mini für Windows Phone 8.1 fordert mit der neuen Beta den Internet Explorer als Browser-Alternative heraus. Wir verraten Ihnen im App-Test, ob uns das Speed-Dial-Feature ausreichend überzeugen konnte.
Von Daniel Rottinger

Opera mini Die aktuelle Traffic-Ersparnis visualisiert die App mit einem Diagramm.
Bild: teltarif
Auf den meisten Windows Phone Devices ist der vorinstallierte Internet Explorer standardmäßig gesetzt - ähnlich wie die Chrome-App bei Android-Nutzern. Mit Opera Mini buhlt ein weiterer Kandidat um die Gunst der Smartphone-Nutzer. Wir haben die Beta-Version des Opera Mini für Windows Phone 8.1 getestet und verraten, ob sich der Umstieg lohnt.

Opera mini Die aktuelle Traffic-Ersparnis visualisiert die App mit einem Diagramm.
Bild: teltarif
Während die mobile Fassung des Internet Explorer nach dem Start die zuletzt geöffnete Webseite anzeigt, empfängt Opera den Nutzer mit einem dunkelblauen Hintergrund. Auf diesem können zur schnelleren Navigation regelmäßig besuchte Webseiten angepinnt werden. Dabei basieren die sogenannten "Speed-Dial"-Pins auf dem bekannten Kachel-Prinzip: Mit einer Touch-Geste können so mehrere Internetseiten angepinnt und nach dem individuellen Geschmack platziert werden. Allerdings fühlt sich das Verschieben und Löschen der URL-Kacheln nicht so geschmeidig an, wie von dem Live-Tile-Vorbild gewohnt. Daher würden wir uns für künftige Version hier noch weitere Optimierungen wünschen.

Visualisierte Daten-Einsparung

Opera mini Darstellung von teltarif.de mit der aktuellen Opera mini Beta-Version.
Bild: teltarif
Bei der Platzierung der Adressleiste geht der Entwickler ungewohnte Wege: Statt diese am unteren Bildschirmrand zu fixieren, befindet sich das Eingabefeld am Kopf der App. Grundsätzlich hinterlassen Optik und Bedienung der Browser-Alternative einen guten Eindruck und ist eine wohltuende Alternative zum kalten IE-Look. In der App-Beschreibung verspricht Opera, dass die Datenmenge einer Webseite bis auf das zehnfache ihres Ursprung reduziert werden soll. Hinter dem "O"-Button werden die aktuellen Traffic-Einsparungen mit einem übersichtlichen Diagramm visualisiert. In den Einträgen darunter kann zudem das Einstellungsmenü aufgerufen werden. Allerdings lassen sich in den "Settings" nur wenige Änderungen am Browser und seinem Erscheinungsbild vornehmen. Ein Expertenmodus fehlt hierbei ebenso wie eine deutsche Sprachoption. Dennoch funktioniert die Auto­vervollständigung im Surfbetrieb auch bei vielen deutschen Seiten gut.

Baustellen vorhanden

Opera mini Nutzer sollen mit den Speed-Dial-Pins möglichst schnell zur gewünschten Webseite gelangen.
Bild: teltarif
Ein echtes Manko: Beim Zurück­wechseln in die App geht diese automatischen auf die "Speed-Dial"­-Seite, statt wie erhofft in den noch geöffneten Webseiten-­Tab zu springen. Das ist nicht nur unerwartet, sondern verlangt dem Nutzer auch Zeit ab. Die Tab-Vorschau leidet zudem manchmal unter leichten Verzögerungen bei der Darstellung, was vermutlich mit dem Beta-Status der App begründet ist. Während Facebook, YouTube und die Google-Suche im Test mit einer guten Seiten­darstellung punkten konnte, zerreißt die Opera-Browser­-Engine Google Maps und macht eine effektive Nutzung unmöglich. Nutzer die unterwegs gerne Newsportale ansurfen, werden zudem den Lese-Modus des Internet Explorer vermissen.

Fazit: Die App hinterlässt für ihren Beta-­Status bereits einen guten Eindruck. Allerdings fehlt eine deutsche Übersetzung und auch in Sachen Bedienung kann Opera Mini noch nicht vollständig mit dem Internet Explorer mithalten.

Die Opera Mini Beta aus dem Windows Phone Store herunterladen.

Mehr zum Thema Apps im Test