Forderung

Justizminister: Wegen Breitband-Löchern jeden Werktag Post zustellen

Die Deutsche Post experimentiert derzeit mit "neuen Formen" der Briefzustellung, bei denen einige Kunden nicht mehr an jedem Werktag ihre Post erhalten. Die Politik lehnt das ab - mit Verweis auf Breitband-Löcher.
Von dpa /

Wegen Breitband-Lücken muss Post täglich kommen Wegen Breitband-Lücken muss Post täglich kommen
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Die Justizminister der Länder pochen darauf, dass die Post Briefe an jedem Werktag zustellt. Dies sei zur Gewährleistung rechtssicherer Justizverfahren so lange nötig, bis diese in digitaler Form möglich seien, unterstrichen die Minister am Donnerstag bei einem Treffen in Berlin.

Die Deutsche Post experi­mentiert derzeit mit neuen Formen der Briefzustellung: Einige Kunden erhalten seit geraumer Zeit nicht mehr an jedem Werktag ihre Post. Sie können wählen, ob sie Briefe als Sammelzustellung an einem Wochentag, an drei Wochentagen oder an fünf Tagen, dann aber an den Arbeitsplatz, geliefert bekommen wollen.

Politik: Rechtssystem fordert tägliche Zustellung

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Das sei für das Rechtssystem problematisch, sagte der Vorsitzende der Justiz­minister­konferenz, der rheinland-pfälzische Ressortchef Herbert Mertin (FDP). Insbesondere bei Verwaltungs- oder Steuerverfahren gebe es Regelungen, wonach bestimmte Fristen etwa für Rechtsmittel oder Rechtsbehelfe bereits drei Tage nach Absenden des Briefes einsetzten.

"Wenn die Post diese Zustellung ändert, ist das nicht mehr gewährleistet", sagte er. Folge seien Rechtsunsicherheiten.

Über mehr digitale Verfahren könne man sicher reden, fügte er hinzu. Diese müsste der Gesetzgeber aber zunächst zulassen. Allerdings brauche dann jeder Bürger einen Internetzugang. "Das ist vor allem in ländlichen Regionen ein Problem."

In einem separaten Beitrag erläutern wir, wie sich DHL vom Paketschubser zum IT-Pionier gewandelt hat.

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