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LTE für jede Milchkanne: Qualcomm stellt Modem 9205 vor

Qualcomm stellt sein GSM/LTE-Modem 9205 mit eingebauter Navigation als idealen Baustein für sechs Milliarden erwartete IoT Geräte vor.
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Qualcomm stellt einen universalen Chip für die Zukunft des Internets der Dinge vor. Qualcomm stellt einen universalen Chip für die Zukunft des Internets der Dinge vor.
Grafik: Qualcomm
Der Chip-Spezia­list Qual­comm hat sein LTE-Modem 9205 vorge­stellt. Das winzige Modul hat es in sich. Das Modem ist für die nächste Genera­tion der Internet of Things (IoT)-Anwen­dungen wie Tracker, Gesund­heits­mo­ni­tore, Sicher­heits­sys­teme oder Sensoren für Smart Cities vorge­sehen.

Alles dran und drin

Qualcomm stellt einen universalen Chip für die Zukunft des Internets der Dinge vor. Qualcomm stellt einen universalen Chip für die Zukunft des Internets der Dinge vor.
Grafik: Qualcomm
Im Modul sind alle notwen­digen Tech­niken und Funk­tion zum Aufbau von IoT-Produkten oder -Diensten für das Mobil­funk­netz in einem einzigen Chip­satz enthalten. Das 9205 beherrscht nicht nur welt­weit übliche LTE-Kate­go­rien wie M1 (eMTC) und NB2 (NB-IoT), sondern auch altbe­währte 2G/E-GPRS-(GSM)-Verbin­dungen.

70 Prozent weniger Strom­ver­brauch

Im Vergleich zum Vorgänger sei das Modem so ausge­legt, dass der Strom­ver­brauch im Ruhe­zu­stand ("Idle") um bis zu 70 Prozent redu­ziert wird. Dies sei, so sieht es der Hersteller, "ein entschei­dender Faktor bei batte­rie­be­trie­benen IoT-Geräten, die mindes­tens 10 Jahre draußen im Feld betrieben werden müssen." Das neue Qual­comm 9205 LTE-Modem sei außerdem um 50 Prozent kleiner und kosten­güns­tiger als sein Vorgänger. Damit sei das Modem-Modul ideal für IoT-Anwen­dungen, die eine Low-Power-Wide-Area-Konnek­ti­vität (Nied­rige Leis­tung, hohe Reich­weite) in einem "kleinen" Gerät erfor­dern. Das neue Modem ist auch mit den früheren LTE-IoT-Lösungen des Unter­neh­mens Soft­ware-kompa­tibel, sodass Modul­her­steller bereits erstellte Soft­ware weiter verwenden und daraus neue Module entwi­ckeln können.

Sechs Milli­arden Geräte erwartet

Bis zum Jahre 2026 werden welt­weit sechs Milli­arden IoT-Geräte mit nied­rigem Strom­ver­brauch erwartet, die flächen­de­ckend versorgt sein sollen. Vieri Vanghi, zuständig für das Produkt­ma­nage­ment bei Qual­comm in Europa, sieht "LTE-IoT-Tech­no­lo­gien als Grund­lage dafür, wie 5G dazu beitragen wird, "massive IoT" mitein­ander zu verbinden. Qual­comm stellt diese Tech­no­logie seinen Kunden "welt­weit zur Verfü­gung, um sie dabei zu unter­stützen, inno­va­tive Lösungen zu entwi­ckeln, die dazu beitragen, Bran­chen zu verän­dern und das Leben der Menschen zu verbes­sern." Darunter könnte auch die von Forschungsministerin Anja Karlicek erwähnte "Milchkanne" sein.

Span­nende Technik

Ein Blick auf die tech­ni­schen Daten ist span­nend: Das Modem unter­stützt alle welt­weit gängigen Bänder von 450(!), 600, 700, 800, 850, 900, 1700, 1800, 1900, 2100 MHz mit 2G/E-GPRS und 4G (LTE) in allen Formen und Farben.

Um die Akku­lauf­zeit zu maxi­mieren, koppelt das Modem die Abschalt­span­nung für extrem nied­rige System­pegel mit Vorkeh­rungen zur Anpas­sung des Strom­ver­brauchs an den Lade­zu­stand der Batterie. Im Innern wirkt ein ARM Cortex A7 mit bis zu 800 MHz Takt­fre­quenz mit Unter­stüt­zung für Echt­zeit-Eetriebs­sys­teme ThreadX und AliOS-Things. Dadurch wird ein externer Mikro­con­troller einge­spart.

Weiterer Plus­punkt: Im Chip­satz ist die globale Posi­tio­nie­rungs-Unter­stüt­zung für die welt­weiten Navi­ga­tions-Satel­li­ten­sys­teme (GNSS) einschließ­lich GPS, Beidou (China), Glonass (Russ­land) und das relativ neue euro­päi­sche "Galileo" enthalten. Für das LTE-Modem kann entweder eine gemeinsam genutzte GNSS / LTE-Antenne oder für jeden Anwen­dungs­zweck eine eigene Antenne verwendet werden.

Zum 9205-Modem wird ein LTE-IoT-Soft­ware-Deve­lo­p­ment-Kit (Bausatz zur Entwick­lung von Soft­ware) mitge­lie­fert, samt Schnitt­stelle für viele Cloud-Platt­formen, wie Alibaba Cloud Link One, China Mobile OneNET, DTSTON DTCloud, Ericsson IoT-Beschleu­niger, Gizwits und Verizon ThingSpace. Entwickler können diese Inte­gra­tion erwei­tern und andere große IoT-Cloud-Anbieter einbinden.

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