Quartalszahlen

Qualcomm: 5G soll satte Gewinne bringen

Qual­comm hat Quar­tals­zahlen vorge­legt und die Erwar­tungen der Analysten über­troffen. Dank 5G fällt auch die Prognose für das kommende Jahr überaus positiv aus.
Von Wolfgang Korne mit Material von dpa

Qualcomm übertrifft Erwartungen Qualcomm übertrifft Erwartungen
Bild: picture alliance/Christoph Dernbach/dpa
Der Chip­konzern Qual­comm rechnet für das kommende Jahr mit dem ersten großen Schub beim 5G-Daten­funk. In seinem noch bis Ende September 2020 laufenden Geschäfts­jahr will das US-Unter­nehmen zwischen 175 Millionen und 225 Millionen 5G-Chips absetzen. Für dieses Kalen­derjahr geht die Markt­forschungs­firma Gartner von nur rund 15 Millionen verkauften 5G-Handys aus - bei etwa 1,5 Milli­arden Smart­phones insge­samt. Für kommendes Jahr wird unter anderem das erste 5G-taug­liche iPhone erwartet. Einen eigenen 5G-Chip von Apple soll es aber erst im Jahr 2022 geben.

Mehr Einnahmen durch Lizenzen

Qualcomm übertrifft Erwartungen Qualcomm übertrifft Erwartungen
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Nachdem Apple seinen langen Patent­streit mit Qual­comm beigelegt hat, erwartet Qual­comm auch stei­gende Einnahmen aus Patent­lizenzen. Die Lizenz­abtei­lung von Qual­comm konnte bereits im vierten Quartal 2019 ein Plus von vier Prozent verbu­chen.

Insge­samt konnte sich der Konzern von den Problemen erholen, die durch den Streit mit Apple und einige andere Probleme entstanden waren. Der Umsatz schrumpfte zwar im Jahres­vergleich um 17 Prozent auf 4,8 Milli­arden Dollar, über­traf damit aber die Erwar­tungen der Analysten. Unterm Strich gab es einen Gewinn von 500 Millionen Dollar nach roten Zahlen in glei­cher Höhe ein Jahr zuvor.

Im Gesamt­jahr konnte Qual­comm seinen Umsatz um 7 Prozent auf 24,3 Milli­arden Dollar stei­gern. Der opera­tive Gewinn erreichte eine Marke von 7,7 Milli­arden Dollar, im Vorjahr waren es ledig­lich 600 Millionen Dollar gewesen. Die Börsianer belohnten die guten Zahlen: Im nach­börs­lichen US-Handel legte Aktie gestern zeit­weise um mehr als sechs Prozent zu.

Kalku­lation ohne Huawei als Kunde

Für das erste Quartal des kommenden Jahres rechnet Qual­comm mit einem Umsatz zwischen 4,4 und 5,2 Milli­arden US-Dollar. Huawei spielt bei diesen Kalku­lationen als Kunde keine Rolle mehr. Der chine­sische Konzern ist von der US-Regie­rung von einem Bann belegt worden, US-Konzerne dürfen mit dem Unter­nehmen ohne Sonder­geneh­migung keine Geschäfte mehr machen.

Anfang dieser Woche hatte zwar die US-Regie­rung die alsbal­dige Ausstel­lung solcher Lizenzen in Aussicht gestellt, aber offen­sicht­lich rechnet man bei Qual­comm nicht damit, eine zu bekommen.

Huawei setzt auf eigene Infra­struktur

Huawei ist derweil zuver­sicht­lich, auch ohne die Hilfe der USA weiter wachsen zu können und baut sich Alter­nativen zu Liefe­ranten wie Qual­comm auf. So werden Chips mitt­lerweile von der hundert­prozen­tigen Tochter HiSilicon herge­stellt. "Wir brau­chen die USA nicht. Wir haben die Fähig­keit, selbst­ständig zu über­leben", zeigte sich Huawei-Chef Ren Zhengfei gestern in Shen­zhen kämp­ferisch.

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