Qualcomm: Neue Snapdragon für 5G angekündigt
Auf den diesjährigen Qualcomm Tech Summit auf Hawaii dreht sich alles um 5G. Qualcomm-Präsident Cristiano Amon ist sich sicher, dass die neue Mobilfunktechnologie im kommenden Jahr auch im Mainstream ankommen wird. Bis zum Jahr 2022 rechnet Qualcomm mit 1,4 Milliarden 5G-fähigen Smartphones.
Snapdragon 765 mit 5G-Chip
Mittel zum Zweck soll die nächste Generation von SoCs werden. Angekündigt sind der Snapdragon 865, der Nachfolger des aktuellen Top-Modells 855, sowie die Snapdragon 765 und 765G. Alle Prozessoren sind 5G-fähig und sollen erweiterte KI und Spielfunktionen bieten.
Aloha von Hawaii: Qualcomm stellt zwei neue Smartphone-Chipsätze mit 5G Unterstützung vor
Bild: Qualcomm
Der Mittelklasse-SoC 765/765G wird aber im Gegensatz zum 865 das 5G-Modem bereits auf dem Chip integriert haben. Der 865 ist hingegen auf den externen 5G-Funkchip X55 angewiesen. Ein möglicher Grund könnten Abwärme-Probleme sein.
Die genauen Daten der neuen Prozessoren sollen erst morgen bekannt gemacht werden. Wie es heißt, soll der 865 aber einen Signalprozessor mitbringen, der 2 Gigapixel pro Sekunde verarbeiten kann, was 8k Videoaufnahmen mit 30 Bilder pro Sekunde erlauben würde.
Mehr ist schon über die Modem-Plattform des 765 bekannt. Sie heißt X52 und soll Download-Geschwindigkeiten bis zu 3,7 GBit/s erlauben. Sie unterstützt mmWave, Sub-6-GHz, dynamisches Spectrum Sharing, NSA, SA und Carrier Aggregation. Die integrierte Bauweise macht die Entwicklung von 5G-Smartphones deutlich einfacher. Eine Anpassung etwa beim Energiemanagement ist nicht mehr notwendig.
Marktstart der neuen Chips soll Anfang 2020 sein. Es ist möglich, dass die ersten Smartphones mit ihnen bereits auf dem MWC in Barcelona Premiere haben.
Fingerabdruck-Sensor für zwei Finger
Weitere Neuerungen sind ein neuer Ultraschall Fingerprint Sensor, genannt 3D-Sonic Max. Seine Sensorfläche ist 17 mal so groß wie bei der vorherigen Generation und hat genug Platz um zwei Finger gleichzeitig abzutasten.
Qualcomm will auch die Netzbetreiber unterstützen. Hier geht es vor allem um das Dynamic Spectrum Sharing, bei dem 4G und 5G parallel betrieben werden können. Qualcomm rechnet auch damit, dass 5G die Cloud weiter in das Zentrum der Anwendungen rücken wird. Etwa beim Gaming oder auch bei Augmented Reality, bei der die Rechenleistung von Servern im Netz erbracht wird. Auch der Cloud-Speicher soll weiter an Bedeutung gewinnen.
Was den wirtschaftlichen Erfolg angeht, ist Qualcomm für das kommende Jahr optimistisch. Das 5G-Geschäft sowie steigende Patenteinnahmen sollen die Kassen klingeln lassen. teltarif.de berichtete.