Qualcomm: Neue Chipsets für Laptops und Mixed Reality
Qualcomm zeigt drei neue SoC für mobile Computer.
Bild: Qualcomm
Qualcomm hat auf dem Tech Summit auf Hawaii weitere neue Produkte angekündigt. Der Snapdragon 7c und 8c erweitern das Portfolio der ARM-Prozessoren für Laptop-Computer. Zusammen mit dem bereits zuvor angekündigten Snapdragon 8cx sollen sie nun die komplette Palette von Einsteiger bis Premium-Gerät abdecken. Alle Chips sind für den Always-on und lüfterlosen Betrieb ausgelegt.
7c für Einsteigergeräte
Der 7c ist dabei für Einsteigersysteme gedacht. Er soll bis zu 25 Prozent mehr Rechenleistung bei doppelter Ausdauer gegenüber nicht näher genannten Konkurrenzsystemen bringen. Mit dabei ist ein Snapdragon X15 LTE Modem, eine CPU mit 8 Kernen vom Typ Kryo 468 mit maximal 2,4 GHz Taktung und eine Adreno-618-GPU, die auch in den Smartphone-SoC Snapdragon 730 und 730G steckt. Die KI soll fünf Billionen Operationen pro Sekunde schaffen (TOPS).
Qualcomm zeigt drei neue SoC für mobile Computer.
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Snapdragon 8c für den Mainstream
Der Snapdragon 8c wird den Snapdragon 850 ablösen und soll eine Alternative zu günstigen AMD-Ryzen- oder Intel-Core-Prozessoren darstellen. Er ist in 7-nm-Technik gefertigt und bringt gegenüber dem Snapdragon 850 bis zu 30 Prozent mehr Leistung. Als Modem ist das Snapdragon X24 LTE mit auf dem Chip, das für optimiertes Cloud-Computing sorgen soll. Der Snapdragon 8c ist für Mainstream-Rechner vorgesehen.
Basierend auf dem 8cx hat Qualcomm auch die 8cx Enterprise Plattform vorgestellt. Sie soll vor allem mehr Sicherheit bringen und gleichzeitig auch mehr Leistung und mehr Akkulaufzeit bereitstellen und sich so besonders für mobile Computer im mobilen Außendienst empfehlen.
Die XR2 5G-Plattform soll MR Anwendungen im 5G-Netz ermöglichen.
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MR-Anwendungen im 5G-Netz
Eine weitere Innovation ist die Snapdragon XR2 5G Plattform. Sie ist die erste für 5G-unterstützte Mixed-Reality-Anwendungen (MR). Gegenüber der bisherigen Snapdragon 835 XR-Plattform soll es eine ganze Reihe von Verbesserungen geben, vor allem in Sachen Performance. So sollen CPU und GPU doppelt so viel Leistung bringen, die Video-Bandbreite wächst um den Faktor 4, die Auflösung um den Faktor 6 und die KI ist gar elf mal so leistungsfähig.
Die Plattform unterstützt sieben Kameras simultan und bringt einen dezidierten Bildprozessor mit. Kameras mit geringen Latenzzeiten können direkt auf das Videobild weiter geleitet werden.
Damit soll für den Träger einer VR-Brille der Eindruck von Realität erhöht werden. Mit dazu beitragen soll auch die Auflösung. Sie beträgt 3000 x 3000 Pixel pro Auge bei 90 FPS, Videos können mit 8K bei 360 Grad Rundsicht und 60 FPS wiedergegeben werden.
Die Deutsche Telekom präsentiert eine MR-Anwendung zusammen mit Nreal.
Bild: Nreal
Deutsche Telekom zeigt Praxisnutzen
Dass eine solche Technik durchaus seine Berechtigung hat, zeigt die Deutsche Telekom. Sie präsentiert auf dem Summit den AR FieldAdvisor. Das System ist für Techniker im Außendienst gedacht, die über eine VR-Brille Rat und Hilfe von Experten anfordern können.
Für die Entwicklung hat sich die Telekom neben Qualcomm auch VR-Brillen-Hersteller Nreal und AR-Spezialisten 6D.ai ins Boot geholt. Der FieldAdvisor nutzt als Basis ein 5G-Smartphone mit Qualcomm-Chip, das auch die Stromversorgung übernimmt. Die Brille wird am Smartphone angesteckt und der Außendienstmitarbeiter bekommt ein Menü angezeigt, über das er sich mit dem Experten verbinden kann. Dieser kann vom Büro aus alles sehen, was auch der Außendienstmitarbeiter sieht - dafür sorgen die in der Brille eingebauten Kameras.
Die Technik von 6d.ai macht es möglich, Objekte virtuell zu beschriften - und zwar ohne dafür die Hände benutzen zu müssen. Der Experte kann zudem jederzeit detaillierte Illustrationen oder Diagramme einspielen, die vom Techniker vor Ort irgendwo im Gesichtsfeld abgelegt werden können, wo sie nicht stören.
Bereits gestern hat Qualcomm die neuen Prozessoren für 5G-Smartphones vorgestellt. Wir berichteten.