Qualcomm Tech Summit

Qualcomm: Neue Chipsets für Laptops und Mixed Reality

Der Tag 3 des Qual­comm Tech Summits brachte unter anderem neue strom­sparende Chip­sets für Laptops und eine neue Platt­form für MR-Lösungen.
Von Wolfgang Korne

Qualcomm zeigt drei neue SoC für mobile Computer. Qualcomm zeigt drei neue SoC für mobile Computer.
Bild: Qualcomm
Qual­comm hat auf dem Tech Summit auf Hawaii weitere neue Produkte ange­kündigt. Der Snap­dragon 7c und 8c erwei­tern das Port­folio der ARM-Prozes­soren für Laptop-Computer. Zusammen mit dem bereits zuvor ange­kündigten Snap­dragon 8cx sollen sie nun die komplette Palette von Einsteiger bis Premium-Gerät abde­cken. Alle Chips sind für den Always-on und lüft­erlosen Betrieb ausge­legt.

7c für Einstei­gerge­räte

Der 7c ist dabei für Einstei­gersys­teme gedacht. Er soll bis zu 25 Prozent mehr Rechen­leis­tung bei doppelter Ausdauer gegen­über nicht näher genannten Konkur­renz­systemen bringen. Mit dabei ist ein Snap­dragon X15 LTE Modem, eine CPU mit 8 Kernen vom Typ Kryo 468 mit maximal 2,4 GHz Taktung und eine Adreno-618-GPU, die auch in den Smart­phone-SoC Snap­dragon 730 und 730G steckt. Die KI soll fünf Billionen Opera­tionen pro Sekunde schaffen (TOPS). Qualcomm zeigt drei neue SoC für mobile Computer. Qualcomm zeigt drei neue SoC für mobile Computer.
Bild: Qualcomm

Snap­dragon 8c für den Main­stream

Der Snap­dragon 8c wird den Snap­dragon 850 ablösen und soll eine Alter­native zu güns­tigen AMD-Ryzen- oder Intel-Core-Prozes­soren darstellen. Er ist in 7-nm-Technik gefer­tigt und bringt gegen­über dem Snap­dragon 850 bis zu 30 Prozent mehr Leis­tung. Als Modem ist das Snap­dragon X24 LTE mit auf dem Chip, das für opti­miertes Cloud-Compu­ting sorgen soll. Der Snap­dragon 8c ist für Main­stream-Rechner vorge­sehen.

Basie­rend auf dem 8cx hat Qual­comm auch die 8cx Enter­prise Platt­form vorge­stellt. Sie soll vor allem mehr Sicher­heit bringen und gleich­zeitig auch mehr Leis­tung und mehr Akku­lauf­zeit bereit­stellen und sich so beson­ders für mobile Computer im mobilen Außen­dienst empfehlen. Die XR2 5G-Plattform soll MR Anwendungen im 5G-Netz ermöglichen. Die XR2 5G-Plattform soll MR Anwendungen im 5G-Netz ermöglichen.
Bild: Qualcomm

MR-Anwen­dungen im 5G-Netz

Eine weitere Inno­vation ist die Snap­dragon XR2 5G Platt­form. Sie ist die erste für 5G-unter­stützte Mixed-Reality-Anwen­dungen (MR). Gegen­über der bishe­rigen Snap­dragon 835 XR-Platt­form soll es eine ganze Reihe von Verbes­serungen geben, vor allem in Sachen Perfor­mance. So sollen CPU und GPU doppelt so viel Leis­tung bringen, die Video-Band­breite wächst um den Faktor 4, die Auflö­sung um den Faktor 6 und die KI ist gar elf mal so leis­tungs­fähig.

Die Platt­form unter­stützt sieben Kameras simultan und bringt einen dezi­dierten Bild­prozessor mit. Kameras mit geringen Latenz­zeiten können direkt auf das Video­bild weiter geleitet werden. Damit soll für den Träger einer VR-Brille der Eindruck von Realität erhöht werden. Mit dazu beitragen soll auch die Auflö­sung. Sie beträgt 3000 x 3000 Pixel pro Auge bei 90 FPS, Videos können mit  8K bei 360 Grad Rund­sicht und 60 FPS wieder­gegeben werden. Die Deutsche Telekom präsentiert eine MR-Anwendung zusammen mit Nreal. Die Deutsche Telekom präsentiert eine MR-Anwendung zusammen mit Nreal.
Bild: Nreal

Deut­sche Telekom zeigt Praxis­nutzen

Dass eine solche Technik durchaus seine Berech­tigung hat, zeigt die Deut­sche Telekom. Sie präsen­tiert auf dem Summit den AR FieldAdvisor. Das System ist für Tech­niker im Außen­dienst gedacht, die über eine VR-Brille Rat und Hilfe von Experten anfor­dern können.

Für die Entwick­lung hat sich die Telekom neben Qual­comm auch VR-Brillen-Hersteller Nreal und AR-Spezia­listen 6D.ai ins Boot geholt. Der FieldAdvisor nutzt als Basis ein 5G-Smart­phone mit Qual­comm-Chip, das auch die Strom­versor­gung über­nimmt. Die Brille wird am Smart­phone ange­steckt und der Außen­dienst­mitar­beiter bekommt ein Menü ange­zeigt, über das er sich mit dem Experten verbinden kann. Dieser kann vom Büro aus alles sehen, was auch der Außen­dienst­mitar­beiter sieht - dafür sorgen die in der Brille einge­bauten Kameras.

Die Technik von 6d.ai macht es möglich, Objekte virtuell zu beschriften - und zwar ohne dafür die Hände benutzen zu müssen. Der Experte kann zudem jeder­zeit detail­lierte Illus­trationen oder Diagramme einspielen, die vom Tech­niker vor Ort irgendwo im Gesichts­feld abge­legt werden können, wo sie nicht stören.

Bereits gestern hat Qual­comm die neuen Prozes­soren für 5G-Smart­phones vorge­stellt. Wir berich­teten.

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