Südtirol

Südtirol startet Ausstieg aus UKW

Aus Kostengründen steigt die Rundfunkanstalt Südtirol aus der analogen UKW-Technik aus. Dafür wird das Netz über DAB+ ausgebaut.
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Südtirol schaltet erste UKW-Anlagen ab Südtirol schaltet erste UKW-Anlagen ab
Foto: RAS
Auch wenn es viele immer noch nicht wahrhaben wollen: Der analoge UKW-Hörfunk wird zum Auslaufmodell in Europa. Nach Norwegen startet Südtirol noch in diesem Jahr mit dem Ausstieg aus dem analogen Radio, Dänemark und die Schweiz folgen. In Großbritannien will das Parlament voraussichtlich im kommenden Jahr über einen möglichen UKW-Ausstieg beraten.

"Die Technologie ist in ständiger Entwicklung, das Digitalradio schreitet fort", legte der Südtiroler Landeshauptmann Arno Kompatscher am 14. November bei der Pressekonferenz zum UKW-Ausstieg im Anschluss an die Sitzung der Landesregierung dar. Die Ultrakurzwellen hätten "mittel- bis langfristig ausgedient", neue Digitalradio-Geräte im Auto und zuhause seien energie- und kostensparend. Bei dem in zwei Etappen erfolgenden Abschaltplan von UKW-Sendeanlagen werde kunden- und nutzerfreundlich vorgegangen, wie Landeshauptmann Kompatscher betonte. Die größten Landesteile seien zunächst noch über UKW erreichbar. Beim Kauf eines neuen Radiogerätes oder eines neuen Autos sollte aber an die neue Technologie DAB+ gedacht werden.

UKW zu teuer und nicht mehr zeitgemäß

Südtirol schaltet erste UKW-Anlagen ab Südtirol schaltet erste UKW-Anlagen ab
Foto: RAS
Die Rundfunkanstalt Südtirol (RAS) betreibt seit mehreren Jahren zwei DAB-Sendenetze, über die 22 Digitalradioprogramme übertragen werden. Mit 82 Digitalradio-Sendeanlagen werden derzeit 99,3 Prozent der Bevölkerung erreicht. Weil viele Haushalte schon mit mindestens einem Digitalradio-Empfänger ausgerüstet sind und der Versorgungsgrad mit DAB+ mittlerweile mit dem von UKW (Ultrakurzwellen) vergleichbar ist, hat die RAS der Landesregierung einen Abschaltplan für UKW-Sendeanlagen vorgelegt.

Der von der Landesregierung verabschiedete Plan sieht die Abschaltung der ersten sechs UKW-Anlagen noch in diesem Jahr vor. 2018 folgen sieben weitere Sendestandorte. Die RAS hält die Ultrakurzwelle nicht mehr für zeitgemäß und zu teuer: Um das UKW-Sendenetz mit 226 Sendeanlagen in vollem Umfang weiter betreiben zu können, müssten die mittlerweile über 30 Jahre alten Sendegeräte zu Investitionskosten von rund 200 000 Euro pro Jahr ersetzt werden. Zudem verringern sich durch die geplante Abschaltung der Stromverbrauch und die laufende Wartung, so die RAS.

Wegen UKW-Abschaltung: Digitalradio Büro Deutschland rät zu DAB+ im Auto

Wer auf der Suche nach einem Gebraucht- oder Neuwagen ist, sollte darauf achten, dass das Soundsystem oder Autoradio über DAB+ Digitalradio-Empfang verfügt oder DAB+ nachgerüstet werden kann, teilt das Digitalradio Büro Deutschland ergänzend mit. Nur mit DAB+ im Auto ist der Radioempfang in ganz Europa gewährleistet. Eine aktuelle Aufstellung der DAB+ Standardausrüstungen und Optionen im Neuwagen findet sich unter dieser Adresse.

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