Druck

RIM: Blackberry-Hersteller verzeichnet trotz guter Zahlen Verluste

Der Griff zu günstigen Modellen sowie die wachsende Konkurrenz setzen zu
Von Rita Deutschbein mit Material von dpa

RIM: Blackberry-Hersteller verzeichnet trotz guter Zahlen Verluste RIM steht unter Druck
Montage: teltarif.de
Dem Blackberry-Hersteller RIM wird derzeit nicht nur durch die wachsende Käuferzahl, die sich für Apples iPhone oder ein Android-Smartphone entscheiden, hart zugesetzt. Auch die Stammkunden aus den eigenen Reihen greifen vermehrt zu den günstigen Blackberry-Modellen. Teure Modelle werden zusehends verschmäht, die Umsätze schrumpfen.

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RIM: Blackberry-Hersteller verzeichnet trotz guter Zahlen Verluste RIM steht unter Druck
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Aufgrund dieser Entwicklungen fürchtet RIM daher für das erste Geschäftsquartal sinkende Einnahmen und hohe Gewinnverluste. Das Quartal endet am 31. Mai. Erschwerend hinzu kommen Kosten für die Entwicklung und Vermarktung der immer beliebter werdenden Tablet-Computer sowie die Unwägbarkeiten bei der Versorgung mit Bauteilen nach der Katastrophe in Japan, so das kanadische Unternehmen.

Erste Auswirkungen werden derzeit bereits an der Börse deutlich. Die Aktie fiel nachbörslich um fast zehn Prozent. Dabei hatte RIM im Schlussquartal des vergangenen Geschäftsjahres (Ende Februar) recht gut abgeschnitten: Der Umsatz stieg um 36 Prozent auf 4,1 Milliarden Dollar (2,9 Milliarden Euro); der Gewinn verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 32 Prozent auf unterm Strich 936 Millionen Dollar.

RIM: Gewinnverlust trotz hoher Verkaufszahlen

Das Unternehmen RIM, das wie die Konkurrenz vom anhaltenden Smartphone-Boom profitiert, verkaufte niemals mehr der multifunktionalen Handys. Jedoch wachsen die Rivalen noch schneller und setzen den Blackberry-Hersteller dadurch mächtig unter Druck.

Nach Verkaufszahlen des Marktforschers IDC hatte Apple mit seinem iPhone die Blackberrys von RIM zum Ende des Kalenderjahres überholt. Während der Marktanteil des iPhone bei 16,1 Prozent lag, kamen die früher besonders bei Geschäftsleuten beliebten Blackberrys nur noch auf 14,5 Prozent. Ein Großteil der Smartphone-Nutzer entschied sich auch für Handys mit dem Android-Betriebssystem von Google. Trotz des wachsenden Drucks zeigt sich RIM auch weiterhin optimistisch. RIM sei exzellent aufgestellt, um von der starken Nachfrage nach mobilen Geräten zu profitieren, so Co-Chef Jim Balsillie.

Das kanadische Unternehmen war einer der Pioniere der Technik, hatte aber den Trend zu Touchscreens verschlafen. Zudem war das alte Betriebssystem der Handys nur bedingt multimediatauglich. Zuletzt brauchte RIM eine halbe Ewigkeit, um ein Konkurrenzgerät zum Tablet-Computer Apple iPad zu entwickeln.

Der Verkauf des sogenannten Playbook startet nun am 19. April in Nordamerika. Apple ist inzwischen mit der zweiten Version seines iPad auf dem US-Markt und kann sich vor Kunden kaum retten. Seit heute ist das iPad 2 nun neben Deutschland auch in 24 weiteren Ländern erhältlich. Wann das Playbook hierzulande angeboten wird, ist noch unklar. Zuletzt war von Juni die Rede.

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