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ring: Holprige Portierung auf neue Plattform

Test: Neue Karte noch nicht aus allen Netzen erreichbar
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Zunächst hatte ring Ende Januar 2012 auf seiner Homepage die "neue Generation" der SIM-Karten beschworen, die einen Austausch notwendig machten. Man sollte seine bisherige Rufnummer (beginnend mit 01575) eingeben und nochmals seine aktuellen Kundendaten mitteilen, damit die neue Karte auch sicher ankommt.

Dies haben einige ring-Kunden getan. Dabei wurde nur nach der Rufnummer gefragt, ein Abgleich mit den ursprünglich gespeicherten Kundendaten fand offenbar nicht statt, denn mindestens eine Rufnummer konnte (mit Wissen und Zustimmung des ursprünglichen Inhabers, was aber gegenüber ring nie dokumentiert wurde) auf eine neue Adresse angemeldet werden. Erst rund 3 Wochen nach dieser Bestellung traf eine über einen Freiburger Newsletter-Dienstleister verschickte E-Mail-Nachricht an "Sehr geehrter ring-Kunde" ein, woraus man nur erfuhr, dass sich das Unternehmen freue, "dass Sie sich für die ring-SIM-Karte der neuen Generation entschieden haben". Konkrete Details wie die eigene Rufnummer, die Höhe des alten Guthabens oder sonst irgendeine persönliche Information, woraus man hätte ableiten können, dass alles in Ordnung geht, enthielten diese Mails jedoch nicht.

Portierung im Stillen durchgeführt

Ring: Holprige Portierung auf neue Plattform ring: Holprige Portierung auf neue Plattform
Foto: ring
Die für den 1. März zwischen 0:00 Uhr und 5:00 Uhr morgens angekündigte Umschaltung fand zunächst im Verborgenen statt, denn zu diesem Zeitpunkt waren bei den allermeisten Kunden noch gar keine neuen Karten eingetroffen. Die alten Karten liefen hingegen weiter, waren aber aus einigen Netzen plötzlich nicht mehr erreichbar.

Am 2. März traf dafür eine erneute Rundmail bei verschiedenen Kunden ein, die eine Auslieferung für den 3. März ankündigte, und in der Tat lagen die meisten Karten zu diesem Datum auch im Briefkasten. Die neuen SIM-Karten laufen nun im Netz von E-Plus, für den ring-Kunden hat sich einiges geändert.

Neue Karten im Netz von E-Plus

Fragt man im Telekom-Mobilfunknetz unter der Kurzwahl 4387, im E-Plus-Netz unter 0177-10667 oder sendet im o2-Netz eine SMS mit dem Text "NETZ 01575..." an die Kurzwahl 4636 ("Info"), bekommt man bei den ring-Karten der neuen Generation als korrekte Antwort "Netz E-Plus" mitgeteilt. Bei der Anfrage von einem Handy mit Original Vodafone-CallYa-Karte (Kurzwahl 12313) wurde unsere ring-Karte hingegen als "Kohläx" (gemeint ist Callax, zu der ring Mobilfunk bisher gehörte) angesagt. Eine testweise ausgewählte "daneben" liegende Rufnummer wurde hingegen weiterhin unter "ring Mobilfunk" erkannt. Damit dürfte sicher sein, dass bislang nur einzelne Karten und nicht die gesamte Vorwahl ins E-Plus-Netz "portiert" wurden.

Unsere neue Testkarte buchte sich nach Eingabe der PIN (auf dem Kartenrahmen) sofort ein und zeigte "ring" im Display an. Beim allerersten Gespräch wird man gebeten, eine Service-Geheimzahl festzulegen, die auch zum Abhören der Mailbox und zur Identifikation gegenüber der Hotline benötigt würde. Die Kurzwahl der Mailbox hat sich von 4411 auf die im E-Plus-Netz übliche Kurzwahl 9911 geändert (+49-177-9911 oder 99* sind auch möglich). Die Ansagestimme ist simyo-Kunden vom Community Manager (Kurzwahl 2145) her bekannt, die Mailboxfunktionen und Ansagen sind geringfügig anders, als bisher gewohnt. Trifft eine Nachricht ein, schickt die Mailbox eine SMS, die als "Bonbon" die Rufnummer des ursprünglichen Anrufers enthält, sofern dieser seine Nummer übermittelt hat.

Ein dickes Plus der neuen Plattform, die beim Dienstleister GTCom [Link entfernt] gehostet wird, ist die Möglichkeit, bei einer Prepaid-Karte im E-Plus-Netz alle Anrufumleitungen beliebig ein- oder sogar rückstandsfrei ausschalten zu können. So wurde die Karte ohne Rufumleitungen geliefert. Auch im Begleitschreiben wird betont, dass man zwar die Service-Geheimzahl festlegen müsse, eine Nutzung der Mailbox sei aber nicht notwendig. Rufumleitungen sind zur Mailbox (01575-99-Rufnummer) oder zu einem beliebigen anderen Anschluss möglich, bei fremden Anschlüssen fallen dafür gesondert Verbindungskosten an. Discounter-Angebote im Netz von E-Plus wie Simyo, Blau oder Aldi Talk bieten diese Möglichkeit bislang nicht.

Neue Karte nicht aus allen Netzen problemlos erreichbar?

Bei der Testkarte trat ein kurioses Phänomen auf: Anrufe zur 01575-Rufnummer aus dem Netz von Vodafone D2 landeten bis Redaktionsschluss auf der "alten" Karte, SMS-Nachrichten hingegen auf der "neuen" Karte. Aus anderen Netzen gab es anfangs ein Besetztzeichen (schon vor Eintreffen der neuen Karte), nach dem Aktivieren der neuen Karte öffneten sich die Wege aus Telekom D1, E-Plus und o2 wieder, das Festnetz der Telekom brauchte dafür einen Tag länger.

Wie in einschlägigen Foren bestätigt wurde und wir auch feststellen konnten, sind die "alten" SIM-Karten weiterhin aktiv und etwaiges Restguthaben kann auch dort noch vertelefoniert werden. Zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme der neuen Karte vorhandenes Restguthaben wurde aber problemlos auf die neue Karte übertragen, auch das sogenannte Bonusguthaben, das ring-Kunden durch Anrufumleitungen im Telebonus-System erwerben konnten, scheint dabei berücksichtigt worden zu sein, obwohl die Hotline dies zunächst verneint hatte.

Auf der zweiten Seite berichten wir über temporäre Lieferprobleme, die Übersicht im ring-Kundenkonto und die Handy-Einstellungen, die nach der ring-Portierung für die neue SIM-Karte gelten.

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