Aufkleber

Knowroaming: Aufklebe-SIM soll Kosten senken

Soll in mehr Ländern funktionieren als die UNO kennt
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Um internationale Roaming-SIM-Karten ist es in der letzten Zeit etwas ruhig geworden. Zum einen haben die regulierten EU-Roaming-Tarife viel Luft aus dem Markt genommen, zum andern konnten viele kleinere Anbieter nur kurze Zeit überleben, da deren Kunden eher "experimentiert" als das Angebot für den jeweiligen Anbieter nachhaltig genutzt haben. Zum Dritten waren viele Angebote im praktischen Alltag auf die Dauer unzuverlässig oder schlicht zu teuer. Dann macht es für den privaten Anwender, der nur ab und zu ins Ausland fährt, wenig Sinn, eine extra Roaming-SIM-Karte zu "pflegen" und darauf zu achten, dass sie regelmäßig aufgeladen wird, bevor der Anbieter sie nach einer schwer zu ermittelnden Karenzzeit automatisch ausschaltet.

Geschäftskunden interessieren die Kosten weniger, ihnen kommt es in erster Linie auf zuverlässige Funktion an. Denoch haben viele Kostenrechner in den Firmen inzwischen das Sparpotenzial entdeckt, weswegen immer mehr Anbieter auf diesen Markt drängen. Homepage Knowroaming Günstige Preise in 220 Ländern verspricht der Roaming Aufkleber von "Knowroaming".
Screenshot Homepage: teltarif.de
Eine skurril klingende Idee hat sich das in Ontario (Kanada) zu findende junge Unternehmen knowroaming.com ausgedacht: Ein Aufkleber ("Sticker"), der auf eine bestehene SIM-Karte draufgeklebt wird. Dieser soll so dünn sein, dass es mit den mitunter engen Kartenschächten gängiger Telefone keine Probleme geben soll und es sei auch keine extra SIM-Karte, sondern eine "SmartCard", wie der schnell reagierende Facebook Support auf Anfrage erklärt.

Eine Testkarte für eigene Versuche konnten wir noch nicht ergattern, da der offizielle Marktstart zwar für "jetzt" angekündigt wurde, der notwendige "Sticker" aber erst im Frühjahr 2014 lieferbar sein soll. Immerhin: Im ersten Anlauf seien schon 104 170 US-Dollar in die Kassen geflossen, was dem drei­fachen der erwarteten Einnahmen entspreche.

Bis dahin müssen wir uns auf die spärlichen Informationen von der Homepage konzentrieren, sind uns aber sicher, dass es sich im Endeffekt doch um eine weitere SIM-Karte, wenn auch mit etwas mehr Intelligenz (z.B. SIM-Toolkit) handelt. Welche Länderkennung dieser "Smartcard-Sticker" verwendet, war nicht zu erfahren, das wäre ein erster Hinweis auf die zu erwartende Stabilität der Konstruktion gewesen.

Funktionieren soll dieser "Sticker" wie folgt: Im Heimatland des Kunden telefoniert man über die gewohnte SIM-Karte zu den gewohnten Tarifen. Im Ausland merkt die Huckepack-Karte, dass man im Ausland ist und übernimmt das Kommando. Mitmenschen, welche genau wissen wollen, was passiert, können diese Automatik, die sowohl von Android, als auch iOS und auch jedem anderen Handy-Betriebssystem unterstützt werden soll, abschalten und manuell bedienen können, z.B. über das SIM-Toolkit-Menü des Handys.

Auf der folgenden Seite lesen Sie, ob die SIM-Karte in mehr Ländern funktioniert als die Vereinten Nationen kennen und was ein Starterset kostet.

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