Faltbar

Royole FlexPai im Hands-On: Erstes Handy mit Falt-Display

Das chinesische Unternehmen Royole zeigt mit dem FlexPai auf der CES in Las Vegas das erste Smartphone mit faltbarem Display. Wir haben uns den Handheld einmal angesehen.
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Smartphones mit faltbarem Display sollen das nächste große Ding auf dem Markt mobiler Endgeräte sein. Mehrere Branchen-Giganten wetteiferten in den vergangenen Monaten darum, den ersten Handheld in dieser Bauform auf den Markt zu bringen. Nun haben sie gegen ein chinesisches Unternehmen verloren, das man aus dem Smartphone-Markt bisher überhaupt nicht kennt.

Die Royole Corporation [Link entfernt] , so der Name des Herstellers, ist vielmehr auf Displays spezialisiert, stand aber nun vor der Herausforderung, um den Bildschirm herum ein Smartphone zu bauen. Wir haben uns auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas angesehen, inwieweit das gelungen ist. Royale nutzt die Messe, um das neue Tablet/Smartphone-Kombigerät erstmals einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Das Royole FlexiPad kann man knicken Das Royole FlexiPad kann man knicken
Foto: teltarif.de

Royole FlexPai beeindruckt nur auf den ersten Blick

Auf den ersten Blick ist das FlexPai, wie sich das Handy nennt, sehr beeindruckend - eben wegen des Scharniers, das es ermöglicht, das Display zusammenzuklappen. Etwa 200 000 Mal soll das funktionieren, bevor der Mechanismus schwächelt oder der AMOLED-Touchscreen Schaden nimmt. Das sollte fürs erste reichen. Das Ein- und Ausklappen funktioniert gut, auch wenn das Scharnier etwas schwergängig ist.

Betrachtet man sich den Handheld etwas näher, dann macht sich schnell Ernüchterung breit. Im Tablet-Modus ist der Touchscreen 7,8 Zoll groß. Dabei beträgt die Auflösung nur 1920 mal 1440 Pixel. Das ist angesichts des großen Displays nicht mehr zeitgemäß. Im Smartphone-Modus, wenn der Bildschirm zusammengeklappt ist, ist das Gerät dennoch nicht wirklich handlich und vor allem viel zu dick. Das mag der frühen Entwicklungsstufe einer Tablet/Handy-Kombi mit faltbarem Display geschuldet sein. Das Gerät ist auch im Smartphone-Modus noch recht unhandlich Das Gerät ist auch im Smartphone-Modus noch recht unhandlich
Foto: teltarif.de

Firmware mit deutlichen Schwächen

Unverständlich ist dagegen die völlig unausgereifte Firmware. Das gesamte Betriebssystem läuft sehr langsam, alleine das Umschalten der Ansicht vom Tablet- in den Smartphone-Modus und umgekehrt nimmt teilweise mehrere Sekunden Zeit in Anspruch. Apps starten zum Teil ebenfalls mit starker Verzögerung und immer wieder kommt es zu Fehlfunktionen - auch im Zusammenhang mit dem Wechsel der Bildschirm-Modi.

Royale selbst spricht davon, dass das FlexPai einen Prozessor aus der Qualcomm-Snapdragon-8-Serie hat. Genauer äußert sich der Hersteller nicht. Das Gerät ist wahlweise mit 6 GB Arbeitsspeicher und 128 GB Speicherplatz bzw. 8 GB RAM und 256 GB Speicherkapazität erhältlich. Zudem gibt es einen Schacht für microSD-Speicherkarten. 7,8-Zoll-Display im Tablet-Modus 7,8-Zoll-Display im Tablet-Modus
Foto: teltarif.de

Betriebssystem wird als Water OS bezeichnet

Die Dual-Kamera bietet Auflösungen von 16 bzw. 20 Megapixel. Als Betriebssystem ist Water OS vorinstalliert, das auf Android 9 (Pie) basiert. Der Akku hat eine Kapazität von 3800 mAh. Angaben zu Standby- und Betriebszeiten gibt es nicht.

Ende des Jahres soll das Gerät - oder ein endverbraucherfreundlicherer Nachfolger - auf den europäischen Markt kommen. Das aktuelle Modell richtet sich vor allem an Entwickler. Je nach Ausstattung werden in China Preise zwischen umgerechnet 1150 und 1300 Euro verlangt.

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