RTL: Höchster Halbjahresumsatz auch dank TV Now
RTL darf den höchsten Umsatz seiner Firmengeschichte verbuchen
Bild: picture alliance/Georg Wendt/dpa
Eigene Fernsehproduktionen und eine gestiegene
Nachfrage nach dem hauseigenen Streamingdienst haben die Sendergruppe
RTL auf den höchsten Umsatz ihrer Unternehmensgeschichte gehievt. Die
Erlöse der RTL Group stiegen im ersten Halbjahr um 4,2 Prozent auf
3,17 Milliarden Euro, wie das Unternehmen in Luxemburg
mitteilte. RTL-Chef Thomas Rabe sprach von einem erfolgreichen ersten Halbjahr.
Er wertete als positiv, dass die operative Profitabilität "auf einem
hohen Niveau" geblieben sei.
Digitalgeschäfte treiben das Wachstum
RTL darf den höchsten Umsatz seiner Firmengeschichte verbuchen
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Wachstumstreiber blieben die Digitalgeschäfte, also
zum Beispiel die Produktionsgesellschaft Fremantle und der
Streamingdienst "TV Now" - dieser noch recht kleine Konzernbereich
schnellte um 21 Prozent auf 513 Millionen Euro Umsatz nach oben.
RTL will weiter in digitalen Content investieren: Die Kombination des 3D-Spezialisten United Screens und Divimove, einem Hersteller von Online-Werbevideos, soll bis 2022 seinen Umsatz auf 100 Millionen Euro verdoppeln. Dafür will RTL einiges an Investitionen in Inhalte, Technik und Vertrieb stecken.
Die Tochterfirma Fremantle produziert Serien auch für die Konkurrenz, etwa die ARD-Reihe "Charité" und "American Gods" für Amazon Prime. Auf der deutschen RTL-Streamingplattform "TV Now", die wiederum im Wettbewerb mit Netflix und Amazon Prime steht, sind Eigenproduktionen wie "M - eine Stadt sucht ihren Mörder" zu sehen. Im Wettbewerb können sich die Streaming-Angebote gut behaupten. Für seine VoD-Plattformen in Deutschland und den Niederlanden durfte sich RTL Ende Juni über 1,2 Millionen zahlende Abonnenten freuen, das sind 46,2 Prozent mehr als im vorigen Jahr.
Ertragsrate sinkt
Kleiner Haken an der boomenden Digitalsparte: Da diese Geschäfte weniger profitabel sind als das klassische Fernsehgeschäft, wirtschaftete RTL insgesamt nicht so profitabel wie zuvor. Das Betriebsergebnis (Ebita) sank sogar leicht um 10 Millionen auf 538 Millionen Euro - dies lag an höheren Investitionen in Programminhalte, so kostete die Übertragung von Spielen der deutschen Fußball-Nationalmannschaft viel Geld.
Der Nettogewinn in dem Halbjahr ließ sich dennoch sehen - er kletterte sogar um etwa ein Viertel auf 443 Millionen Euro. Hauptgrund für das Plus war der Verkauf des Münchner Rechteinhabers Universum Film für netto 63 Millionen Euro an den Investor KKR.
Verlagerung nach Köln geplant
Die RTL-Gruppe sitzt in Luxemburg. Ihre größte Tochterfirma, RTL Deutschland, hat ihre Zentrale in Köln. Die Domstadt dürfte künftig wichtiger werden als bisher für die Sendergruppe. Denn die Luxemburger Zentrale mit Abteilungen für Strategie, Kommunikation oder Recht soll schrumpfen. Nach vorläufigen Plänen soll ihre Mitarbeiterzahl in den übergeordneten Zentraleinheiten von etwa 100 auf 15 sinken, 35 Stellen sollen nach Köln verlagert werden. Zur Verschlankung der Zentrale wurden bestimmte Aufgaben bereits an nationale Töchter abgegeben.
TV Now hat Ende letzten Jahres ein umfangreiches Update erfahren. Unter anderem gibt es nun auch ein kostenpflichtiges Premium-Abo. teltarif.de berichtete.