Schnellladetechnik

Gerücht: Samsung soll 2020 Akkus mit neuer Technik bringen

Nach vielen Ankün­digungen scheint Samsung der erste Hersteller zu sein, der Ernst macht mit einer neuen Akku­technik. 2020 soll es die ersten Smart­phones mit extrem verkürzten Lade­zeiten geben.
Von Wolfgang Korne

Kugelförmige Graphen sollen in neuen Samsung-Akkus die Ladezeiten extrem verkürzen. Kugelförmige Graphen sollen in neuen Samsung-Akkus die Ladezeiten extrem verkürzen.
Bild: Samsung
Auch wenn sich Smart­phones über die Jahre immer weiter entwi­ckelt haben, ein Problem ist geblieben: der Akku. Der derzei­tigen Lithium-Ionen-Technik sind physi­kali­sche Grenzen aufer­legt, die spei­cher­bare Energie pro Volu­menein­heit ist beschränkt. Forscher versu­chen schon seit Jahren einen Nach­folger zu finden, schei­tern aber immer wieder an tech­nischen Problemen.

Schneller Laden statt mehr Kapa­zität

Kugelförmige Graphen sollen in neuen Samsung-Akkus die Ladezeiten extrem verkürzen. Kugelförmige Graphen sollen in neuen Samsung-Akkus die Ladezeiten extrem verkürzen.
Bild: Samsung
Die Smart­phone-Hersteller gehen das Problem von einer anderen Seite an. Wenn man die Kapa­zität der Akkus nicht erhöhen kann, kann man sie viel­leicht schneller Laden. Diverse Schnell­lade­verfahren sollen dafür sorgen, dass die Ener­giespei­cher inner­halb kürzester Zeit wieder voll sind.

Aber auch diese Technik ist nicht unbe­schränkt ausbaubar: Zu schnelles Laden schadet nämlich der Akku-Chemie. Ein Problem, das auch Samsung offen zugibt. So bieten die Koreaner für das Note 10 zwar ein 45-Watt-Schnell­lade­gerät an, raten aber gleich­zeitig von einer regel­mäßigen Nutzung ab, um den Akku zu schonen.

Neue Akkus im kommenden Jahr?

Nun scheint aber Samsung zumin­dest hierfür eine Lösung gefunden zu haben. Wie der gewöhn­lich gut unter­rich­tete Jour­nalist Evan Blass auf Twitter berichtet, will Samsung mögli­cher­weise bereits im kommenden Jahr einen Akku einsetzen, der eine spezi­elle Form von Kohlen­stoff, nämlich Graphen nutzt. Das soll es dann ermög­lichen, dass Akkus inner­halb einer halben Stunde geladen werden können, ohne dass die Chemie darunter leidet. Als Neben­effekt wird auch die Akku­kapa­zität erhöht.

Noch scheint der Termin aber nicht wirk­lich fest­zustehen. Blass berichtet von noch zu hohen Ferti­gungs­kosten. Zudem wollen die Forscher auch noch die Kapa­zität der Akkus weiter verbes­sern. Eine Verschie­bung der Markt­einfüh­rung in das Jahr 2021 scheint also durchaus möglich.

Grund­lagen bereits publi­ziert

Bereits vor zwei Jahren hatte Samsung über Forschungs­arbeiten zur neuen Akku­technik infor­miert. Damals hatte das Unter­nehmen bekannt gegeben, dass die für die Akkus genutzten Graphen zu winzigen Bällen zusam­menge­rollt werden, den soge­nannte „Graphens Balls“. Diese "Graphen­kugeln" werden sowohl für die Anoden­schutz­schicht, als auch für die Katho­denma­teria­lien in den Lithium-Ionen-Batte­rien verwendet.

Graphen sind als Strom­leiter hundertmal effi­zienter als Kupfer und bei der Ener­gieüber­tragung 140 Mal schneller, als das derzeit verwen­dete Sili­zium, erklärten die Forscher damals. Die neue Technik könnte für auch die E-Mobi­lität wichtig sein, denn die Batte­rien können Tempe­raturen von 60 Grad Celsius stabil aufrecht­erhalten.

Die Forscher von Samsung sind nicht die einzigen, die an einer neuen Schnell­lade­technik arbeiten. Erst im Mai haben Wissen­schaftler die Erzeu­gung von zwei­dimen­sionalen Nano­bändern aus Phos­phor bekannt gegeben. Sie sollen eben­falls das Poten­zial haben, die Lade­zeiten von Akkus signi­fikant zu verkürzen und zudem die Kapa­zität der Ener­giespei­cher bei glei­chem Volumen um die Hälfte zu erhöhen. teltarif.de berich­tete.

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