Gerücht: Samsung soll 2020 Akkus mit neuer Technik bringen
Kugelförmige Graphen sollen in neuen Samsung-Akkus die Ladezeiten extrem verkürzen.
Bild: Samsung
Auch wenn sich Smartphones über die Jahre immer weiter entwickelt haben, ein Problem ist geblieben: der Akku. Der derzeitigen Lithium-Ionen-Technik sind physikalische Grenzen auferlegt, die speicherbare Energie pro Volumeneinheit ist beschränkt. Forscher versuchen schon seit Jahren einen Nachfolger zu finden, scheitern aber immer wieder an technischen Problemen.
Schneller Laden statt mehr Kapazität
Kugelförmige Graphen sollen in neuen Samsung-Akkus die Ladezeiten extrem verkürzen.
Bild: Samsung
Die Smartphone-Hersteller gehen das Problem von einer anderen Seite an. Wenn man die Kapazität der Akkus nicht erhöhen kann, kann man sie vielleicht schneller Laden. Diverse Schnellladeverfahren sollen dafür sorgen, dass die Energiespeicher innerhalb kürzester Zeit wieder voll sind.
Aber auch diese Technik ist nicht unbeschränkt ausbaubar: Zu schnelles Laden schadet nämlich der Akku-Chemie. Ein Problem, das auch Samsung offen zugibt. So bieten die Koreaner für das Note 10 zwar ein 45-Watt-Schnellladegerät an, raten aber gleichzeitig von einer regelmäßigen Nutzung ab, um den Akku zu schonen.
Neue Akkus im kommenden Jahr?
Nun scheint aber Samsung zumindest hierfür eine Lösung gefunden zu haben. Wie der gewöhnlich gut unterrichtete Journalist Evan Blass auf Twitter berichtet, will Samsung möglicherweise bereits im kommenden Jahr einen Akku einsetzen, der eine spezielle Form von Kohlenstoff, nämlich Graphen nutzt. Das soll es dann ermöglichen, dass Akkus innerhalb einer halben Stunde geladen werden können, ohne dass die Chemie darunter leidet. Als Nebeneffekt wird auch die Akkukapazität erhöht.
Noch scheint der Termin aber nicht wirklich festzustehen. Blass berichtet von noch zu hohen Fertigungskosten. Zudem wollen die Forscher auch noch die Kapazität der Akkus weiter verbessern. Eine Verschiebung der Markteinführung in das Jahr 2021 scheint also durchaus möglich.
Grundlagen bereits publiziert
Bereits vor zwei Jahren hatte Samsung über Forschungsarbeiten zur neuen Akkutechnik informiert. Damals hatte das Unternehmen bekannt gegeben, dass die für die Akkus genutzten Graphen zu winzigen Bällen zusammengerollt werden, den sogenannte „Graphens Balls“. Diese "Graphenkugeln" werden sowohl für die Anodenschutzschicht, als auch für die Kathodenmaterialien in den Lithium-Ionen-Batterien verwendet.
Graphen sind als Stromleiter hundertmal effizienter als Kupfer und bei der Energieübertragung 140 Mal schneller, als das derzeit verwendete Silizium, erklärten die Forscher damals. Die neue Technik könnte für auch die E-Mobilität wichtig sein, denn die Batterien können Temperaturen von 60 Grad Celsius stabil aufrechterhalten.
Die Forscher von Samsung sind nicht die einzigen, die an einer neuen Schnellladetechnik arbeiten. Erst im Mai haben Wissenschaftler die Erzeugung von zweidimensionalen Nanobändern aus Phosphor bekannt gegeben. Sie sollen ebenfalls das Potenzial haben, die Ladezeiten von Akkus signifikant zu verkürzen und zudem die Kapazität der Energiespeicher bei gleichem Volumen um die Hälfte zu erhöhen. teltarif.de berichtete.