Neue Bestmarke

Samsung: Neuer Rekordgewinn dank Speicherchips

Samsung profitiert kräftig von der starken Nachfrage nach Speicherchips. Erneut verzeichnet der Apple-Rivale deswegen im Schlussquartal 2017 ein Rekordergebnis. Auch im ersten Quartal scheint der Bedarf an Speicherbauteilen nicht nachzulassen.
Von dpa / Stefan Kirchner

Samsung Samsung hat Grund zum Jubeln
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Das boomende Chip-Geschäft lässt den Gewinn des Technologie­riesen Samsung weiter sprudeln. Der Überschuss stieg im vierten Quartal 2017 im Jahres­vergleich um 73 Prozent auf 12,26 Billionen Won (etwa 9,46 Milliarden Euro), wie der Markt­führer bei Smartphones, Speicherchips und Fernsehern mitteilte. Das war der höchste Quartals­gewinn in der Geschichte des südkoreanischen Konglomerat. Der Umsatz kletterte um 24 Prozent auf die Rekordhöhe von 65,9 Billionen Won (etwa 4,9 Milliarden Euro).

Vor allem das Halbleiter­geschäft, in dem Samsung mit Abstand den größten Sparten­gewinn erzielt, legt seit Monaten aufgrund des starken Bedarfs an Daten­zentren und neuen Smartphones deutlich zu. Auch der Blick nach vorne fiel optimistisch aus. "Trotz der traditionell langsamen Saison wird erwartet, dass das erste Quartal (2018) eine starke Nachfrage nach Speicher­produkten für Daten­zentren zeigen wird", hieß es in der Firmen­mitteilung. Im Display-Geschäft stieg im vergangenen Quartal vor allem der Absatz von OLED-Bildschirmen für Premium-Smartphones.

Noch im Herbst hatte der Leiter des Halbleiter­geschäfts, Kwon Oh-hyun, von einer "beispiellosen Krise" im Unternehmen gesprochen. Der Mutter­konzern war in einen Korruptions­skandal um die frühere Staats­präsidentin Park Geun-hye verstrickt. Der Erbe des Samsung-Imperiums und Vize­vorsitzende der Elektronik­tochter, Lee Jae-Yong, verbüßt wegen versuchter Präsidenten-Bestechung und anderer Vergehen eine Haftstrafe. Derzeit läuft sein Berufungsprozess.

Leicht schwächelndes Smartphone-Geschäft

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In der Sparte IT und mobile Kommunikation (Smartphones) verzeichnete der Apple-Rivale im vierten Quartal im Jahres­vergleich einen leichten Rückgang des operativen Gewinns auf 2,42 Billionen Won (etwa 1,86 Milliarden Euro).

In der starken Jahres­saison, in der sich vor allem der Verkauf von Flaggschiff-Produkten wie dem Galaxy Note 8 erhöht habe, seien die Marketing­kosten gestiegen, hieß es. Samsung erwartet für dieses Jahr weiter eine steigende Nachfrage infolge neuer Produkte. Die Krise um das frühere Vorzeige-Smartphone Galaxy Note 7, das Samsung vor mehr als einem Jahr wegen brennender Akkus aus dem Handel genommen hatte, gilt als weitgehend überwunden.

Im Gesamtjahr 2017 konnte Samsung den Überschuss um 85,6 Prozent auf 42,18 Billionen Won (etwa 32,54 Milliarden Euro) steigern. Die Umsatzerlöse kletterten um 18,6 Prozent auf fast 240 Billionen Won (etwa 185 Milliarden Euro).

Der Verwaltungsrat von Samsung Electronics billigte am Mittwoch nach Firmen­angaben zudem einen Aktiensplit als "einen weiteren Schritt, um den Unternehmens­wert zu verbessern". Bei der Teilung wird die Anzahl existierender Aktien vergrößert, gleichzeitig verringert sich dadurch der Preis pro Stück. Samsung will dadurch die Zahl der Anteile um das 50-fache erhöhen. Mit dem Split soll die Aktie handelbarer werden. Der Kurs des Samsung-Papiers zog nach der Bekanntgabe des Aktiensplits an.

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