Smartphone-Fertigung

Samsung: Letzte Handy-Fertigungsstätte in China ist dicht

Samsung möchte künftig außer­halb Chinas seine Smart­phones güns­tiger fertigen, auf dem asia­tischen Markt hat es der Hersteller aufgrund starker Wett­bewerber wie Huawei und Xiaomi ohnehin schwer.
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Samsungs Smartphone-Produktionsstätte in Huizhou Samsungs Smartphone-Produktionsstätte in Huizhou
Samsung
Samsung kehrt China den Rücken – zumin­dest hinsicht­lich der Smart­phone-Produk­tion. Der südko­reani­sche Hersteller schließt sein letztes Werk im ostasia­tischen Staat. Dadurch verlieren rund 6000 Mitar­beiter ihre Jobs. Das Unter­nehmen wird die Produk­tion künftig vornehm­lich in Indien und Vietnam voll­ziehen. Gründe für diese Entschei­dung sollen die nied­rigeren Ferti­gungs­kosten und der nahezu aussichts­lose Kampf gegen die über­mäch­tigen chine­sischen Wett­bewerber sein. Huawei, Vivo und Oppo domi­nieren den asia­tischen Markt, Samsungs Smart­phones sind dort kaum von Rele­vanz. Der Hersteller bezog zu diesen Infor­mationen noch keine Stel­lung.

Samsung schließt letzte chine­sische Smart­phone-Produk­tions­stätte

Samsungs Smartphone-Produktionsstätte in Huizhou Samsungs Smartphone-Produktionsstätte in Huizhou
Samsung
Die Nach­rich­tenagentur Reuters berichtet über Samsungs Zukunfts­pläne in China. Schon im Juni 2019 habe der Konzern die Akti­vität in seiner Fabrik in Huizhou gesenkt, jetzt werden die Pforten voll­ends geschlossen. Man müsse die Effi­zienz verbes­sern, soll der Hersteller diesen Schritt erklärt haben. Nied­riglohn­länder wie Indien und Vietnam sollen dem entge­genkommen.

Vor zwei Jahren noch fertigten 6000 Mitar­beiter in den Hallen von Huizhou rund 63 Millionen Samsung-Smart­phones an. Komplett aufge­geben hat die Firma den asia­tischen Markt aber nicht. Die haus­eigenen Smart­phones sollen weiterhin in China verkauft werden. Vor einem halben Jahr teilte Sony eben­falls mit, seine Produk­tion künftig bedingt durch stei­gende Arbeits­kosten und der nach­lassenden Wirt­schaft nach Thai­land verla­gern zu wollen.

Smart­phone-Markt China: Kaum Chancen für auslän­dische Wett­bewerber

Eine aktu­elle Statistik des Markt­forschungs­unter­nehmens Coun­terpoint Rese­arch spricht eine eindeu­tige Sprache. In Q2 2019 besaßen Huawei 36 Prozent, Vivo und Oppo jeweils 19 Prozent und Xiaomi rund 12 Prozent Markt­anteile in China. Der einzige west­liche Smart­phone-Hersteller in der Auflis­tung ist Apple mit etwa 6 Prozent Markt­anteil.

Samsung hielt in Q1 2019 ledig­lich 1 Prozent des chine­sischen Marktes und scheint im vergan­genen Quartal gänz­lich von der Bild­fläche verschwunden zu sein. Mitte 2013 besaß der Galaxy-Schöpfer in China noch einen Markt­anteil von 15 Prozent. Dem rasanten Wachstum von Huawei, Vivo, Oppo und Xiaomi konnte Samsung aller­dings nicht stand­halten. Für den Haupt­rivalen Apple lief es besser, weshalb der kali­forni­sche Hersteller an seinen chine­sischen Fabriken fest­hält.

Wir konnten Android 10 bereits auf einem Galaxy S10+ auspro­bieren. Details lesen Sie in einer weiteren Meldung.

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