Nach Akku-Bränden

Altes Samsung Galaxy Note 7 für Schwellenländer wiederaufbereitet

Samsung will die zurückgegebenen Modelle des Galaxy Note 7 nach einigen Anpassungen in Indien und Vietnam verkaufen. Dies könnte den Hersteller vor einer Geldstrafe wegen Umweltschädigung bewahren.
Von Paulina Heinze

Samsung Galaxy Note 7 Samsung Galaxy Note 7 soll in Indien und Vietnam verkauft werden.
Bild: Samsung
Das Debakel um das Samsung Galaxy Note 7 war eigentlich bereits abgeschlossen. Fast alle Käufer haben das Modell in den vergangenen Monaten zurückgegeben. Die noch im Umlauf befindlichen Smartphones schaltet Samsung mit einem Software-Update ab. Seit Ende Januar wird das Update in Europa verteilt und sorgt dafür, dass sich der Akku des Galaxy Note 7 nicht mehr aufladen lässt.

Samsung Note 7

Einem Bericht von ZDNet zufolge will Samsung nun die zurück­gegebenen Modelle in Schwellen­ländern wie Indien oder Vietnam unter dem Namen Galaxy Note 7s verkaufen. Natürlich nicht in der ursprünglichen Form mit entzündbarem Akku, sondern in einer angepassten Variante. Der Hersteller will kleinere Akkus mit einer Kapazität zwischen 3000 mAh und 3200 mAh verbauen. Zuvor wurde im Galaxy Note 7 ein 3500 mAh Akku verbaut. Zusätzlich sollen die Geräte ein neues Gehäuse erhalten.

Samsung sitzt auf rund 2,5 Millionen Galaxy-Note-7-Exemplaren

Samsung Galaxy Note 7 Samsung Galaxy Note 7 soll in Indien und Vietnam verkauft werden.
Bild: Samsung
Samsung soll etwa 20 000 Geräte zu Testzwecken verwendet haben, um das Problem der Brände zu ermitteln. Übrig geblieben sind dem Bericht nach rund 2,5 Millionen Galaxy-Note-7-Modelle. Das koreanische Umwelt­ministerium kündigte an, eine Geldstrafe von dem Hersteller zu erheben, sofern die verbleibenden Vorräte nicht angemessen entsorgt werden. Durch den Wiederverkauf könnte Samsung die Geldstrafe wegen Umweltschädigung umgehen. Der Verkauf der Geräte soll Anfang Juni beginnen. Die Regierung Südkoreas will nach den Bränden beim Galaxy Note 7 die Sicherheits­richtlinien für Lithium-Ionen-Akkus verschärfen.

Mittlerweile konnte Samsung die Fehler­quelle der entzündbaren Akkus finden und veranschaulicht in Grafiken die Problematik der verwendeten Batterien. Obwohl Samsung keine Namen nennt, ist klar, um welche Zulieferer es sich bei den wiederaufladbaren Akkus handelt.

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