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Schon ausprobiert: Samsung Galaxy Note 9 im Hands-on

Gerade hat Samsung in New York mit dem Samsung Galaxy Note 9 sein aktuelles Top-Smartphone vorgestellt. Wir konnten das Business-Handy mit dem Eingabestift bereits in einem Hands-on ausprobieren. Der S Pen hat einige interessante Neuerungen im Gepäck.
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Samsung hat heute auf seinem Unpacked-Event in New York mit dem Galaxy Note 9 offiziell sein neues Flaggschiff vorgestellt. Zuvor hatte der Smartphone-Hersteller zwar nicht explizit angekündigt, das Note 9 präsentieren zu wollen, Gerüchten und Spekulationen zufolge, war die Neuvorstellung des Smartphones mit Stift-Unterstützung mehr als eindeutig. Zumal der Hersteller in der Ankündigung des Events in einem Twitter-Post einen goldfarbenen Stift zeigte. Vor Kurzem hatte Samsung sogar vermeintlich versehentlich ein Video des Galaxy Note 9 gepostet.

Datenblätter

Wir hatten bereits die Möglichkeit, auf einem Samsung-Event in Berlin das Galaxy Note 9 auszuprobieren. Was die Spezifikationen angeht, so wurde bereits vor der offiziellen Präsentation über das Business-Handy wild spekuliert und einige Details galten bereits als sicher. Viele haben sich jetzt bestätigt. Die größte Neuerung betrifft den Eingabestift. Der hat jetzt mehr smarte Funktionen und eigene Hardware spendiert bekommen.

Design, Haptik und Display

Galaxy Note 9 Galaxy Note 9
Bild: teltarif.de
Das Galaxy Note 9 hat recht große Ähnlichkeit mit seinem Vorgänger, für ein Phablet mit einem Display über 6 Zoll liegt es aber überraschend gut in der Hand und wirkt weder klobig noch schwer. Wir wären nicht auf die Idee gekommen, dass es sich um ein Smartphone handelt, dass über 200 Gramm wiegt. Im Vergleich zum Vorgänger wiegt das Galaxy Note 9 mit 201 Gramm nämlich 6 Gramm mehr. Die Abmessungen des neuen Business-Smartphones liegen bei 161,9 mm x 76,4 mm x 8,8 mm. Der Unterschied zum Vorgänger ist hierbei recht gering (162,5 mm x 74,8 mm x 8,6 mm).

Auf der Unterseite befindet sich ein USB-Typ-C-Anschluss, ein AKG-Stereo-Lautsprecher mit Dolby Atmos-Technologie sowie der Schaft für den Eingabestift. Auch hat Samsung hier nicht auf einen 3,5-mm-Klinkenanschluss als Kopfhörereingang verzichtet. Auf der linken Seite sind die Lautstärketasten sowie der eigene Bixby-Button verbaut. Die Tasten wirken zudem sehr dezent und sind auch grundsätzlich gut verbaut. Unschön ist allerdings ein minimales Spiel, sodass bei einer Schüttel­bewegung leichte Klackergeräusche zu hören sind.

Das SuperAMOLED-Display misst 6,4 Zoll und löst in WQHD+ (2960 x 1440 Pixel) auf. Damit hat sich im Vergleich zum Galaxy Note 8 nicht viel getan, nur, dass es sich beim Vorgänger um ein 6,3 Zoll handelt. Das Display im Galaxy Note 9 wirkt auf den ersten Blick scharf, hell und kontrastreich. Wie sich die Bedienbarkeit des Panels bei direktem Sonnenlicht auswirkt, muss der Test erst zeigen. Da es sich aber nicht großartig vom Vorgänger unterscheidet, sind ähnliche Werte zu erwarten. In unserem Testverfahren kam das Galaxy Note 8 auf eine Display-Helligkeit von 358 cd/m².

Sowohl das Display als auch die Rückseite sind sehr anfällig für Fingerabdrücke. Damit hat aber nicht nur das Samsung Galaxy Note 9 Probleme.

S Pen mit neuen, smarten Features

Galaxy Note 9 Galaxy Note 9
Bild: teltarif.de
Wie bereits oben erwähnt, befindet sich der Schaft für den S Pen auf der unteren Gehäuseseite rechts. Er schaut leicht aus dem Gehäuse heraus, als würde es sich dabei um einen Button handeln. Beim Klick darauf, kommt er wenige Milimeter heraus, sodass man ihn mit Zeigefinger und Daumen herausziehen kann. Zieht man jetzt daran, bis der Samsung-Schriftzug auf dem Stift sichtbar wird, lässt sich beispielsweise ein Memo auf dem Bildschirm schreiben, wenn sich das Smartphone im Sperrbildschirm befindet. Befindet man sich im Homescreen und führt die gleiche Aktion durch, erscheint auf dem Display ein frei verschiebbares Stift-Symbol, mit dem auf vordefinierte Aktionen rund um den S-Pen zugegriffen werden kann. Im ersten Test war der Eingabestift angenehm leicht und Schreiben war damit möglich. Der S Pen des Galaxy Note 9 hat minimal andere Abmessungen, sodass er beispielweise nicht in den Schaft des Vorgängers passen würde. Die 4096 Druckpunkte haben sich im Vergleich zum Vorgängermodell nicht geändert.

Im Vergleich zum Vorgänger-Stift hat der S Pen neue Features bekommen: Das Tool lässt sich für als Fernbedienung benutzen, beispielsweise um bei Präsentationen digitale Folien weiterzuklicken oder als Fernauslöser für (Gruppen-)Selfies. Möglich macht das ein integriertes Bluetooth-Modul und eine eigene Batterie. Diese soll sich binnen 40 Sekunden Ladezeit (im Smartphone) aufladen lassen und anschließend eine Nutzungsdauer von bis zu 30 Minuten garantieren.

Die Farbe des S Pens bestimmt auch die Schriftfarbe. Diese ist beispielsweise bei dem goldfarbenen beziehungsweise gelbfarbenem Stift entsprechend farblich angepasst. Nutzer sind aber nicht darauf festgelegt, die Schriftfarbe lässt sich über die Software manuell anpassen.

Prozessor und Speicher

Galaxy Note 9 Galaxy Note 9
Bild: teltarif.de
Im Galaxy Note 9 ist der Samsung eigene Exynos-9810-Prozessor verbaut. Das Modell werkelt bereits in Samsungs aktuellen Galaxy S9-Modellen. Der Achtkern-Prozessor taktet mit 2,7 GHz und 1,7 GHz.

Der Arbeitsspeicher des Galaxy Note 9 beträgt 6 GB. Das gilt für die Version mit 128 GB interner Speicherkapazität. Eine größere Version mit 512 GB ist mit 8 GB Arbeitsspeicher ausgestattet. Beide Varianten lassen sich per microSD-Karte um bis zu 512 GB erweitern. Dadurch sind in der großen Version theoretisch bis zu 1 TB Gesamtspeicher möglich.

Das Galaxy Note 8 gibt es nur in einer 64 GB Speichervariante und einer Erweiterbarkeit auf bis zu 256 GB.

Kamera und Sensoren

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Bild: teltarif.de
Die Hauptkamera besteht aus zwei Sensoren mit jeweils 12 Megapixel. Das Haupt-Objektiv hat wie das Samsung Galaxy S9 Plus eine variable f/1.5-2.4-Blende, das Tele-Objektiv eine f/2.4-Blende und zweifach optischem Zoom. Die Frontkamera ist mit 8 Megapixel ausgestattet.

Unter der Kamera auf der Rückseite des Gehäuses ist der Fingerabdrucksensor verbaut. Zuvor gingen zahlreiche Gerüchte - und Hoffnungen - davon aus, dass Samsung den Fingerabdrucksensor auf der Vorderseite unter dem Display im Galaxy Note 9 verbaut. Jetzt hat er nur eine neue Position bekommen, was die Erreichbarkeit mit dem Zeigefinger verbessern soll - im Gegensatz zum Galaxy Note 8, bei dem der Fingerabdrucksensor neben der Kamera platziert ist. Optimal ist der Sensor aber noch nicht platziert. Für unser Empfinden ist er etwas zu nah an der Kamera dran, so dass diese schnell falsch berührt werden kann.

Auf der Vorderseite kann neben der Gesichtserkennung auch ein Iris-Scan eingerichtet werden. Beide Varianten lassen sich als "Intelligenten Scan" miteinander kombinieren.

Software, Akku und Besonderheiten

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Bild: teltarif.de
Vorinstalliert ist Android 8.1.0, die Sicherheitspatch-Ebene ist auf den 1 Juli datiert. Ein Update auf die Firmware Android Pie ist geplant. Eigenheiten des Herstellers sind Samsung Pay (allerdings (noch) nicht in Deutschland verfügbar), Bixby 2.0 und der Sicherheits-Bereich Knox. Die Hoffnung, dass es Bixby in deutscher Sprachausgabe geben wird, ist bislang nicht bestätigt worden.

Was den Akku angeht, hatte Samsung im Vorfeld (indirekt) die Werbetrommel für sein neues Flaggschiff gerührt. Der Hersteller hatte zwar auch hier nicht explizit vom Galaxy Note 9 gesprochen, am Ende eines Teaser-Videos, in dem es um zu geringe Akkulaufzeiten von Smartphones ging, wurde auf das Datum des heutigen Unpacked-Events verwiesen. Und das sich entsprechend im Rahmen des Energiethemas von Smartphones etwas ändern soll. Ein guter Schritt ist getan: Das Galaxy Note 9 verfügt über einen 4000 mAh starken Akku. Ob der gut durchhalten kann, muss sich in der Praxis erst noch zeigen. Im Vergleich: Die Akkuleistung beim Samsung Galaxy S9 Plus mit 3500 mAh löste nicht gerade eine Euphorie aus. Wir sind gespannt, wie sich die 500 mAh mehr im Praxis-Test schlagen.

Das Galaxy Note 9 verfügt über eine Wasser- und Staubschutz-Zertifizierung nach IP68.

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Eine neue DeX-Station braucht das Galaxy Note 9 übrigens nicht. Das Smartphone kommt ohne spezielles Zubehör aus, um Android auf einen externen Monitor zu bringen. Ein Adapter, der von USB-Typ-C auf HDMI switcht, reicht für die Darstellung aus. Hier gibt es allerdings einen Nachteil: Es handelt sich quasi um ein "Dex Light", denn es können nur fünf Applikationen parallel dargestellt werden. Grund: Da es sich nur um einen Adapter handelt und kein Gerät, dass Abwärme abfließen lassen kann, sind die Prozesse entsprechend eingeschränkt.

Preise und Verfügbarkeit und Zubehör

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Bild: teltarif.de
Das Samsung Galaxy Note 9 ist in Deutschland in den Farben Midnight Black und Ocean Blue erhältlich. Eine dritte Farbvariante - Lavendel - ist für unseren Markt nicht vorgesehen. Spekulationen zufolge wurde davon ausgegangen, dass das Samsung Galaxy Note 9 die 1000 Euro Marke knacken wird. Für die größere Variante mit 512 GB internem Speicher und 8 Arbeitsspeicher werden laut unverbindlicher Preisempfehlung 1249 Euro fällig, die kleinere Variante mit 128 GB Arbeitsspeicher und 6 GB internem Speicher kostet nach unverbindlicher Preisempfehlung 999 Euro.

Das Samsung Galaxy Note 9 lässt sich ab sofort bis zum 23. August vorbestellen und ist ab dem 24. August verfügbar. Wer sein altes Gerät eintauscht, bekommt neben dem aktuellen Ankaufspreis, der ermittelt wird, 100 Euro zusätzlich auf den Kauf des Samsung Note 9 gutgeschrieben.

Das Galaxy Note 9 lässt sich drahtlos laden. Als neues Zubehör stellt Samsung eine Wireless Charger Duo Station vor. Darauf lässt sich neben dem Smartphone auch eine Smartwatch laden.

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