Samsung Galaxy S20(+) und S20 Ultra 5G im Hands-on
Nach der endlosen - und manchmal auch grundlosen - Leakerei hat Samsung heute die Galaxy-S20-Serie offiziell der Öffentlichkeit präsentiert. Wir hatten auf einem exklusiven Vorab-Event die Gelegenheit, uns die drei Modelle Samsung Galaxy S20, Galaxy S20+ und Galaxy S20 Ultra in einem Hands-on anzuschauen.
Die neuen Premium-Modelle des südkoreanischen Herstellers können ab sofort vorbestellt werden und sind im Samsung Online-Shop und im stationären Handel ab dem 13. März erhältlich. Vorbesteller bestimmter Varianten des Galaxy S20 bekommen eine Zugabe ohne Aufpreis.
Samsung Galaxy S20: Die neue S-Klasse im Hands-on
Das Samsung Galaxy S20
Bild: teltarif.de
Drei Modelle ließ Samsung aus dem Sack. Insgesamt kommen sieben Varianten mit verschiedenen Speicherkombinationen und auch mit 5G-Unterstützung.
Wer sich in den letzten Wochen an Leaks satt gelabt hat, wird über das Design der Modelle nicht besonders überrascht sein. Nichtsdestotrotz kann die Galaxy-S20-Serie mit einigen neuen Specs im Vergleich zum Vorgänger aufwarten. Letztlich liegt der Fokus auf dem Gesamtkonstrukt aus Design, Ausstattung und Features, besonders hervorgehoben wird aber die Leistung der Kamera. So ist das Samsung Galaxy S20 Ultra in der Lage, einen 100-fachen Zoom zu erzeugen. Die anderen beiden Geräte müssen mit weniger auskommen, machen aber einen nicht minder wertigen Premium-Eindruck.
Das Samsung Galaxy S20 ist mit seinem 6,2-Zoll-Display das physisch kleinste in der Riege. Samsung überschreitet damit im Vergleich zum Galaxy S10e mit 5,8 Zoll nun auch beim kleinsten Modell die 6-Zoll-Hürde.
Das Display des Galaxy S20+ misst 6,7 Zoll
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Beim Samsung Galaxy S20+ wurde nochmal aufgestockt. Die Display-Diagonale liegt bei 6,7 Zoll, also dieselbe Größe, die auch das Galaxy S10 5G aufweisen kann. Das Ultra-Modell geht noch einen Schritt weiter und bietet dem Nutzer eine Diagonale von 6,9 Zoll. Entsprechend spiegeln sich hier auch andere Größenverhältnisse wider. So kommt das Galaxy S20 auf Abmessungen von 151,7 x 69,1 x 7,9 mm, das Galaxy S20+ auf 161,9 x 73,7 x 7,8 mm und das Galaxy S20 Ultra auf 166,9 x 76,0 x 8,8 mm. Das macht sich auch am Gewicht bemerkbar. Wie zu erwarten ist das Ultra-Modell im Vergleich zum Galaxy S20 mit 163 Gramm und dem Galaxy S20+ mit 186 Gramm das Device, was am meisten Gewicht auf die Waage bringt.
Im Rahmen des Hands-ons waren wir jedoch überrascht, dass das Galaxy S20 Ultra mit seinen 220 Gramm offenbar weniger klotzig erscheint als beispielsweise das Apple iPhone XS Max mit 208 Gramm. Vergleicht man das Galaxy S20(+) mit dem Ultra, so ist das Mehr an Breite aber deutlich sicht- und spürbar.
Das Galaxy S20 Ultra 5G inmitten seiner Geschwister (Links: S20+, rechts: zwei S20)
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Interessenten sollten in jedem Fall alle Modelle - oder zumindest das Galaxy S20+ und das Galaxy S20 Ultra - vor dem Kauf mal in die Hand nehmen. Hinzu kommt, das sicherlich die meisten bei solch einem kostspieligen Vergnügen, wie es die Modelle der S20-Serie sind, ein Case nutzen, das zusätzliche Breite und Gewicht mitbringt.
Für das unterschiedliche Gewicht sind auch die verschiedenen Akkukapazitäten verantwortlich: 4000 mAh sind es beim S20, 4500 mAh beim S20+ und 5000 mAh beim S20 Ultra. Auch wenn das hohe Gewicht des Ultras in der Hands-on-Praxis zunächst praktikabel ausfiel, so sind die anderen beiden Geräte mit ihren geringeren Gewichten komfortabler in der Handhabung. Alle Ausführungen sind übrigens nach IP68 vor Staub und Wasser geschützt.
Höhere Frequenz: Galaxy-S20 mit 120-Hz-Display
Samsung Galaxy S20 mit 120-Hz-Display
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Alle Modelle der Galaxy-S20-Serie sind mit einem Panel aus Gorilla Glass 6 ausgestattet, das eine Bildwiederholrate von 120 Hz zulässt. Wahlweise besteht die Option, die Frequenz auf 60 Hz herunterzuregeln. Wir sind gespannt, wie sich die Verwendung der 120-Hz-Rate auf den Akkuverbrauch auswirkt und welche Ökonomie in der Technik steckt, um den Stromverbrauch zu reduzieren. So passt beispielsweise Google beim Pixel 4 die Frequenz des 90-Hz-Displays an und reguliert wieder auf 60 Hz herunter,
wenn die Displayhelligkeit unter 75 Prozent fällt.
Im direkten Vergleich zwischen 60 Hz und 120 Hz ist der Unterschied beim AMOLED-Panel der S20-Serie deutlich sichtbar. Das macht sich durch ein flüssigeres Bedienerlebnis bemerkbar. OnePlus hat bereits ein 120-Hz-Display im Januar vorgestellt, das in Zusammenarbeit mit Samsung entstanden ist und mit großer Wahrscheinlichkeit im OnePlus 8 verbaut wird.
Kleines Kameraloch: Das Galaxy S20+ aus der Nähe
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Samsung kann seit jeher mit einer sehr guten Displayhelligkeit seiner Smartphone-Panels punkten. Diesen Eindruck konnten wir beim manuellen Hochregeln bereits im Hands-on auch bei der Galaxy-S20-Serie gewinnen. Die Hoffnung ist also groß, dass Samsung in dieser Disziplin in unserem Testverfahren wieder Spitzenwerte einfährt. Derzeit führt das Vorjahresmodell
Galaxy S10(+) unsere Liste der Smartphones mit der besten Displayhelligkeit an.
Galaxy S20: Weniger "Edge" beim Display
Dass Samsung dieses Design-Element reduzieren könnte, machte bereits als Gerücht die Runde. Das Display-Design der Galaxy-S20-Serie ist sichtbar flacher als beim Galaxy S10(+).
Die Abrundung ist beispielsweise beim Plus-Modell reduzierter, allenfalls beim Ultra-Modell ist die Krümmung noch am stärksten vorhanden.
Das Galaxy S20 in "Cloud Blue" und "Cloud Pink"
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Die Frontkamera ist wie auch beim Galaxy Note 10(+) als dezentes Punch Hole in die Mitte gewandert. Die Frontkamera des Galaxy S20(+) stellt eine Auflösung mit 10 Megapixel (Blende: f/2.2) bereit. Das Ultra-Modell hingegen produziert Selfie-Objekte mit 40 Megapixel. Die Zahl wird jedoch mittels Pixel Binning erzeugt, faktisch hat auch die Frontkamera
des Ultra-Modells eine 10-Megapixel-Auflösung im Repertoire.
Kamera und Preise
Samsung hat im Vergleich zur S10-Serie die Kamera-Anordnung geändert. Und das wird sicherlich nicht bei allen Fans für Jubel sorgen. Ist das System beim Galaxy S10(+) noch mittig in horizontaler Ausrichtung platziert, scheint sich Samsung bei den neuen Modellen etwas aus Cupertino abgeschaut zu haben. Die Kamera ist nun als breites Modul vertikal in der linken Gehäuse-Ecke angeordnet - ein iPhone-Buckel sozusagen. Damit wackelt insbesondere das Galaxy S20 Ultra mit der dicksten Ausstülpung reichlich unelegant, wenn es auf einer ebenen Fläche liegt. Das bekommt man nur mit einem Case in den Griff, das die gesamte Kamera-Ausstülpung umschließt. Nun denn, vielleicht braucht gute Technik in diesem Jahr
auch bei Samsung mehr physischen Spielraum.
Der Kamerabuckel des Samsung Galaxy S20 Ultra 5G
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Das reguläre Samsung Galaxy S20 verfügt über ein Triple-Modul bestehend aus einer Ultraweitwinkelkamera mit 12 Megapixel (Blende: f/2.2), einer 12-Megapixel-Weitwinkelkamera (Blende: f/1.8) sowie einem 64-Megapixel-Teleobjektiv (Blende: f/2.0). Das Modul ist in der Lage einen dreifach optischen Zoom und einen 30-fach digitalen Zoom zu erzeugen. Das Plus-Modell verfügt zusätzlich über einen Tiefensensor, wodurch das System zu einer Quadkamera heranwächst. Die übrigen Specs und auch die Zoomfunktionen sind identisch.
Samsung Galaxy S20 Ultra 5G mit 100-fach-Zoom-Funktion
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Während die Ultraweitwinkelkamera beim Galaxy S20 Ultra noch gleich ist, variiert die Ausstattung im Gegensatz zu den beiden Geschwistern. So verfügt das Ultra-Modul über eine Quadkamera, bestehend aus besagtem Ultraweitwinkelobjektiv mit 12 Megapixeln (Blende: f2/2), einer Weitwinkelkamera mit 108 Megapixeln (Blende: f/1.8) sowie einem Teleobjektiv mit 48 Megapixeln (Blende: f/3.5). Die hohen Pixelzahlen der Weitwinkelkamera werden durch Pixel Binning erzeugt, eine Technologie, die mehrere Pixel zu einem größeren zusammenfasst. Faktisch handelt es sich bei der
108-Megapixel-Kamera um ein Modul mit 12-Megapixel-Auflösung, wie es auch beim Teleobjektiv der Fall ist. Genau wie das Plus-Modell setzt das Ultra auf eine Tiefenkamera.
Kamera mit 100-fach-Zoom
Samsung Galaxy S20 Ultra 5G mit aktivem 100 fachem Zoom
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Die Zoomfähigkeiten beim Galaxy S20 Ultra sind deutlich größer als beim Galaxy S20(+). So ist ein 10-fach-optischer Zoom möglich, darüber hinaus ein digitaler Zoom mit 100-facher-Vergrößerung. Die Zahlen an sich sind beeindruckend, ob die Theorie auch praktisch glänzen kann, bleibt abzuwarten. Positiv ist jedenfalls, dass Samsung ein Softwarefeature integriert, um derart hohe Zoomstufen für den Nutzer überhaupt praktikabel zu machen.
Zoomt man beispielsweise 100-fach an ein Objekt heran, zeichnet sich auf dem Smartphone-Display je nach Lage des Objekts nicht mehr viel Sichtbares ab und die Hand muss sehr ruhig gehalten werden. Damit der Smartphone-Fotograf nun weiß, in welchem Bereich des Objekts er sich befindet, wird in der Ecke des Displays ein kleines Fenster eingeblendet, das das Objekt auf Standard-Zoomstufe zeigt.
Galaxy S20+ (M.) und Galaxy S20 (r.) neben einem Galaxy S10+ (die Kamera musste abgeklebt werden)
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Samsung bezeichnet die neuen Kameraeigenschaften als "Pro Camera Features". Dazu zählen neben den besagten Zoomfeatures, die neue Steadyfunktion, die Videoaufnahmen ruckelfrei machen soll, und die 8K-Videoaufnahmefunktion des Galaxy S20 Ultra.
Der erste Eindruck von der Galaxy-S20-Serie ist grundsätzlich als positiv zu bewerten. Samsung betreibt mit seinem Weniger-Edge-120-Hz-Display mit bis zu 6,9 Zoll Diagonale beim S20 Ultra solide Evolution. Essenzielles Kaufargument bei einem Smartphone ist heutzutage mitunter die Kamera. Ob diese, insbesondere des Galaxy S20 Ultra, nicht nur optische Buckel-Kopie ist und revolutionäre Ergebnisse liefert, muss der ausführliche Test zeigen.
Lobenswert ist, dass alle verfügbaren Modelle - also auch die 5G-Versionen der Galaxy-S20-Reihe - Dual-SIM unterstützen. Der Kartenslot ist als Hybrid angelegt, sodass
sich entweder eine eSIM mit einer Nano-SIM-Karte sowie zusätzlich einer microSD-Karte kombinieren lassen
oder die Parallelnutzung zweier Nano-SIM-Karten möglich ist.
Im Gegensatz zum Galaxy S10(+) müssen S20-Nutzer auf eine klassische Klinkenbuchse verzichten
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Preise und Verfügbarkeit
Alle Modelle können ab sofort vorbestellt werden. Offiziell verfügbar werden Galaxy S20, S20+ und Galaxy S20 Ultra dann ab dem 13. März sein. Das Samsung Galaxy S20 ist in den Farbvarianten "Cloud Pink", "Cloud Blue" und "Cosmic Gray" mit der Speicherkombination 8 GB/128 GB zu einer unverbindlichen Preisempfehlung von 899 Euro zu haben. 100 Euro mehr kostet die 5G-Version. Zusätzlich zur Unterstützung des aktuellen Mobilfunkstandards stehen Nutzern 12 GB Arbeitsspeicher zur Verfügung.
Das Samsung Galaxy S20 Plus ist in den gleichen Farben zu haben. Mit 8 GB Arbeitsspeicher und 128 GB internem Speicher kostet die 4G-Version 999 Euro.
Das Modell mit 5G-Unterstützung ist in zwei Ausführungen erhältlich: Die Speicherkombination 8 GB/128 GB kostet nach UVP 1099 Euro, die
mit 12 GB/512 GB 1249 Euro.
Die neue Galaxy-S20-Serie vereint
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Das Samsung Galaxy S20 Ultra ist ausschließlich mit 5G-Unterstützung zu haben. In den Farben "Cosmic Gray" und "Cosmic Black" kostet die Version mit
12 GB Arbeitsspeicher und 128 GB internem Speicher 1349 Euro, mit 16 GB Arbeitsspeicher und 512 GB internem Speicher 1549 Euro.
Alle internen Kapazitäten der Galaxy-S20-Serie können per microSD Karte um bis zu 1 TB erweitert werden. Wie üblich verbaut
Samsung für den europäischen Markt den hauseigenen Exynos-Prozessor. Die neue S-Serie ist also mit dem im 7 Nanometer-Verfahren gefertigten Modell "990" bestückt.
Vorbesteller des Samsung Galaxy S20+ oder des Galaxy S20 Ultra 5G erhalten ohne Aufpreis die neuen kabellosen Ohrstecker Galaxy Buds+ dazu. Die Aktion läuft bis zum 8. März. Vorbesteller müssen ihr gekauftes Gerät bis zum 14. April bei Samsung registrieren, um die Galaxy Buds+ zu erhalten. Die Ohrstecker sind separat ab dem 14. Februar erhältlich und kosten 169 Euro.
Samsung hat außerdem seine zweite Foldable-Generation vorgestellt. Diese konnten wir uns ebenfalls in einem Hands-on anschauen.