Samsung Galaxy S20 Ultra im Test: Das kann das Flaggschiff
Samsungs S-Serie 2020 heißt Galaxy S20. Insgesamt hat der Hersteller aus Südkorea drei Modelle vorgestellt, von denen sich die Spitzenklasse Galaxy S20 Ultra nennt. Das Modell unterstützt standardmäßig den neuen Mobilfunkstandard 5G und ist in den Farben "Cosmic Gray" und "Cosmic Black" entweder in einer Speicherkombination mit 12 GB Arbeitsspeicher und 128 GB internem Speicher (1349 Euro) oder mit 16 GB/512 GB (1549 Euro) zu haben. Die größere Speichervariante gibt es allerdings nur in Schwarz.
Wir haben das Samsung Galaxy S20 Ultra in unser Testlabor eingeladen. Das Smartphone ist erfreulicherweise unserer Einladung gefolgt und hat sich auf seine Leistung untersuchen lassen. Was Samsungs neuester Spross kann - oder auch nicht - , lesen Sie im nachfolgenden Testbericht.
Eindruck
Was uns bereits im Hands-on aufgefallen war: Das Samsung Galaxy S20 Ultra mit seinen doch beachtlichen 220 Gramm
ist portabel genug und muss sich nicht nachsagen lassen, dass es sich um einen Klotz handelt. Klar, das Gerät ist mit seinen
8,8 mm Höhe entsprechend fülliger geraten als beispielsweise das reguläre Galaxy S20 mit
7,9 mm und das Galaxy S20+ mit 7,8 mm. Dafür hat das Ultra aber auch den größten Akku,
der mit einer Kapazität von 5000 mAh Platz braucht.
Die Blickwinkel des Displays
Bild: teltarif.de
Das Gerät liegt also insgesamt für seine Größe (6,9 Zoll) gut in der Hand. Am Kamera-Buckel auf der Rückseite,
der beispielsweise an das Design der aktuellen iPhone-Generation erinnert, scheiden sich die Geister. Störend ist definitiv
die Asymmetrie, die sich negativ auswirkt, wenn das Smartphone auf einem Tisch liegt und wackelt. Allerdings sollte man einen
Zahlungsmittelverbrenner (wir erinnern uns an den Kaufpreis von bis zu 1549 Euro) wie das Samsung Galaxy S20 Ultra nicht ohne Schutzhülle verwenden.
Besser als beim Galaxy S10+ beispielsweise ist beim Galaxy S20 Ultra die Anordnung des Powerbuttons. Dieser ist nicht so hoch platziert wie beim Vorjahresmodell.
Display
Ein Aushängeschild der neuen Galaxy-S20-Serie ist ein 120-Hz-Display. Von Werk aus sind 60 Hz eingestellt, vermutlich um Akku-Kapazität zu sparen.
Aktiviert man die doppelte Bildwiederholrate, so ist der Unterschied nicht zu verkennen. Im Marketing-Slang der Hersteller wird
oft von einem "smoothen", also so was wie einem "glatten"/"flüssigem", Erlebnis gesprochen. Das lässt sich so auch in die Realität übertragen.
Im Vergleich zu einer Wiederholrate von 60 Hz, die wir parallel auf einem Galaxy S10+
verglichen haben, sieht man beim Galaxy S20 Ultra keine Ruckler beim Scrollen auf Webseiten oder durch Bildgalerien.
Im Vergleich zu der 90-Hz-Bildwiederholrate auf einem Google Pixel 4 ist der Unterschied allerdings nicht so groß.
Die Selfiekamera als Punch-Hole
Bild: teltarif.de
Samsung hat bei der neuen Generation einen Schritt nach vorne bei der Integration der Frontkamera in das Display gemacht. Genau genommen erfolgte
die mittige Loch-Lösung schon beim Galaxy Note 10 und Galaxy Note 10+.
Beim Galaxy S10+ ist eine Dual-Frontkamera integriert, die einen zusätzlichen Weitwinkel bereithält. Das Design rechts oben ist nicht unbedingt Jedermanns Sache.
Hier müssen Nutzer des Galaxy S20 Ultra keine Abstriche machen, das kleine Kameraloch ist ebenfalls in der Lage, einen größeren Bildausschnitt zu fokussieren.
Das Panel ist insgesamt im Full-View-Design gehalten, was sich durch schöne schmale Displayränder widerspiegelt.
Samsungs Displays können in den eigenen Geräten oft mit sehr guten Displayhelligkeiten punkten. Beim Samsung Galaxy S20 Ultra haben wir 815 cd/m² gemessen - ein absoluter Spitzenwert.
Leistung
Benchmarks sind schön und gut. Allen voran bei der Bewertung einer Smartphone-Performance steht aber das praktische Durchhaltevermögen.
Ein modernes Smartphone muss Multitasking können: Schnelles hin- und herswitchen zwischen Apps, Browsing und Streaming, die Anwendungen
werden nicht geschlossen, laufen im Hintergrund, Accounts sind aktiv, ständig wird synchronisiert. Geräte, die hier schwächeln,
haben nicht mal eine gute Chance, den Durchschnittsnutzer glücklich zu machen.
Powerbutton und Lautstärketaste
Bild: teltarif.de
Dass das Samsung Galaxy S20 Ultra Multitasking beherrscht, haben wir nicht anders erwartet. Der Eindruck eines schnellen und flüssigen Systems wird
durch die höhere Bildwiederholrate des 120-Hz-Displays noch untermauert. Das Panel liefert schöne Farben, die uns auch beim Gaming-Test (Asphalt 9: Legends) überzeugt haben. Einen nennenswerten Mehrwert durch das 120-Hz-Display konnten wir bei dem Arcade-Rennspiel
allerdings nicht feststellen.
Konnektivität, Telefonie und Sound
Wie auch schon bei den Handys mit dem Stift aus 2019 (Note 10) gibt es beim Galaxy S20 Ultra keinen 3,5-mm-Kopfhöreranschluss mehr.
Nutzer sind also gezwungen, auf unsichtbare Verbindungen wie Bluetooth zurückzugreifen, kabellose Audiolieferanten zu verbinden.
Der Sound über den Stereolautsprecher machte im Test einen positiven Eindruck. Hier konnten wir im Vergleich
zum Vorjahresmodell keine Schwächen erkennen. Die Qualität ist nach wie vor auf einem sehr guten Niveau,
Höhen und Bässe sind gut abgestimmt. Mit dem Soundsystem des Galaxy S20 Ultra ist ernstzunehmender Musikgenuss, auch
in höheren Lautstärkeregionen, möglich.
SIM-Kartenslot
Bild: teltarif.de
Eine gute Qualität können wir auch der Telefonie sowohl über die interne Muschel als auch über den externen Lautsprecher für freies Sprechen bescheinigen.
Möchte man das Samsung Galaxy S20 Ultra auch zum Telefonieren verwenden bietet Samsung hier im Vergleich zum Vorjahr eine Evolution.
So ist es möglich, entweder zwei Nano-SIM-Karten oder eine Nano-SIM-Karte und gleichzeitig eine eSIM
zwecks Dual-SIM-Nutzung zu verwenden. Dual-SIM-Nutzer, die eine Nano und eine eSIM verwenden wollen, haben
die Option, eine zusätzliche Speicherkarte (microSD) in den Kartenslot einzusetzen.
Das Samsung Galaxy S20 Ultra unterstützt den neuen Mobilfunkstandard 5G. Die Verbindungsqualitäten des Smartphones werden wir in einem separaten Test überprüfen.