Unter der Lupe

Samsung Galaxy S5 im Handy-Test: Vieles verbessert, aber wenig revolutioniert

Der Schritt, den Samsung vom Galaxy S4 zum S5 gegangen ist, mag auf den ersten Blick klein erscheinen. Doch wurden gerade im Inneren viele Opti­mie­rungen vorge­nommen, die das Galaxy S5 zu einem würdigen Mitglied der Galaxy-S-Reihe machen. Wir haben das neue Smart­phone getestet.
Von Rita Deutschbein

Am 11. April geht das Samsung Galaxy S5 welt­weit in den Verkauf. Nach immerhin fast sieben Wochen Warte­zeit seit der Vorstel­lung des neuen Flagg­schiffs auf dem Mobile World Congress in Barce­lona sowie zahl­rei­chen Berichten über das Gerät sind die Erwar­tungen groß. Wir hatten bereits kurz vor dem Markt­start die Gele­gen­heit, uns das Galaxy S5 in der Fassung näher anzu­schauen, die auch Nutzer später in den Händen halten werden und somit abseits der bereits getes­teten Vorse­rien­modelle einen konkreten Eindruck vom Gerät zu gewinnen. Ob das Smart­phone ein würdiges Mitglied der bekannten Galaxy-S-Reihe ist und welche Beson­der­heiten es bereit hält, lesen Sie in unserem Test.

Samsung sagt Adé zur glatten Plastik-Ober­fläche

Samsung Galaxy S5 im Handy-Test: Wenig ist neu, aber vieles besser Das neue Flaggschiff ist wieder etwas eckiger
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein, Marleen Frontzeck
Wie so oft bei Design­fragen, teilen sich auch bei der Optik des Galaxy S5 die Meinungen. Während einige - genährt durch Gerüchte im Vorfeld - ein Metall-Gehäuse erwartet haben und nun von dem erneut verwen­deten Kunst­stoff enttäuscht sind, halten andere die im Vergleich zu den Vorgän­gern verän­derte Rück­seite für eine gute Weiter­ent­wick­lung. Und wirk­lich vermit­telt das Gehäuse des Gerätes nicht mehr das Plastik-Gefühl der ehema­ligen Gene­rationen - ähnlich wie Samsung es bereits beim Note 3 mit seiner an Leder erin­nernden Rück­seite geschafft hat. Das matte Mate­rial der Soft-Touch-Ober­fläche fühlt sich beinahe an wie ein Arma­turen­brett im Auto und sorgt durch sein struk­turiertes, an umge­drehte Noppen erin­nerndes Design für einen sicheren und rutsch­festen Halt. Die Form­gebung des Gerätes ist aller­dings etwas kantiger geworden und ähnelt nun wieder mehr dem Galaxy S2.

Das Front-Design hat Samsung nahezu unver­ändert gelassen - hier finden Nutzer also die bekannte Auftei­lung aus hapti­schem Home-Button und Sensor­tasten. Auch über die Verar­bei­tung muss nichts weiter gesagt werden, da Samsung die gute Qualität abge­lie­fert hat, die wir von den Top-Smart­phones der Südko­reaner kennen. Im Detail heißt das: Kein Knarzen, keine Spalten und keine unsauber verar­bei­teten Bauteile trüben den Eindruck. Samsung Galaxy S5 im Handy-Test: Wenig ist neu, aber vieles besser Die Rückseite zeigt sich in neuem Design
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein, Marleen Frontzeck
Das Display des Galaxy S5 wurde im Vergleich zum Galaxy S4 um 0,1 Zoll auf 5,1 Zoll vergrö­ßert. Dadurch ist auch das Gehäuse des Smart­phones um 5,4 Milli­meter in der Länge und 2,7 Milli­meter in der Breite gewachsen. Die um 0,2 Milli­meter dickere Form macht sich in der Hand jedoch kaum bemerkbar und auch der Gewichts­anstieg um 15 Gramm auf nun 145 Gramm störte uns im Test nicht. Was jedoch etwas für Stirn­run­zeln sorgte war der silberne Rahmen des Galaxy S5. Dieser ist nicht so fein gerif­felt wie beim Galaxy Note 3 und verliert dadurch die Illu­sion, es könne sich um Metall handeln. Verstärkt wird der "ange­malte Plastik-Look" durch die Hoch­glanz-Polie­rung des Rahmens.

Ab ins Wasser

Samsung Galaxy S5

Wo Nutzer beim Galaxy S4 noch zum Modell Active greifen mussten, schafft das Galaxy S5 das nun ganz allein: Den Schutz vor eindrin­gendem Staub und Wasser. Nach der IP-67-Norm soll es bis zu 30 Minuten lang in bis zu einem Meter tiefen (Süß-)Wasser einge­taucht werden können, ohne Schaden zu nehmen. Für die nötige Abdich­tung der sensi­blen Bauteile im Inneren sorgt eine Gummi­dich­tung, die wie beim Galaxy S4 Active auf der Innen­seite der Akku­abde­ckung ange­bracht ist. Zudem ist beim Galaxy S5 der USB-Port mit einer Klappe abge­dichtet. Ob diese auch richtig verschlossen ist, erkennt das Gerät und gibt notfalls einen Warn­hin­weis über das Display. Die 3,5-Milli­meter-Klin­ken­buchse für den Kopf­hörer am oberen Smart­phone-Rand bleibt hingegen offen, da dieser laut Samsung durch eine spezi­elle Bauweise von innen geschützt ist. Glei­ches gilt für das Mikrofon und den Laut­spre­cher. Samsung Galaxy S5 im Handy-Test: Wenig ist neu, aber vieles besser Das Galaxy S5 ist wasserfest, daher ist der USB-Port abgedeckt
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein, Marleen Frontzeck
Das Galaxy S5 verspricht Outdoor-Eigen­schaften, ohne aber ein echtes Outdoor-Smart­phone zu sein. Und so gingen wir mit Vorsicht an das Auspro­bieren der Wasser­fes­tig­keit. Ein kurzes Bad in unserem Wasser­krug über­stand das Galaxy S5, ohne Schaden zu nehmen. Alle Dich­tungen hielten das Wasser sicher ab - auch wenn beim ersten Eintau­chen Blasen aufge­stiegen sind und uns in kurzen Schre­cken versetzt haben.

Tele­fonie und Internet

Das Tele­fonieren ist eine der Haupt­auf­gaben, die ein Smart­phone bewäl­tigen muss. Und beim Galaxy S5 konnte uns die Gesprächs­qua­lität in allen Punkten über­zeugen. Das Gerät filtert Stör­geräu­sche zuver­lässig heraus und sorgt für eine klare Tonüber­tra­gung. Wir hatten im Test auch im lauten Umfeld keine Probleme, unseren Gesprächs­partner zu verstehen. Wie schon das Galaxy Note 3 wird auch das S5 mit Region-Lock ausge­lie­fert. Diesmal klärt Samsung aber bereits über einen Aufkleber darüber auf, dass dieser durch ein fünf­minü­tiges Tele­fonat abge­schaltet werden kann. Für Galaxy-S5-Besitzer, die ihr Gerät über­wie­gend mit ihrer regu­lären SIM-Karte aus Deutsch­land nutzen und das Smart­phone nur ab und zu im Urlaub auch mit einer auslän­dischen SIM betreiben wollen, stellt der Region-Lock also keine Einschrän­kung dar. Samsung Galaxy S5 im Handy-Test: Wenig ist neu, aber vieles besser Das Telefonieren mit dem Galaxy S5 geht ohne Probleme
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein, Marleen Frontzeck
In Sachen Internet zeigt sich das Galaxy S5 gut gerüstet. Neben Dual­band-WLAN nach Stan­dard a/b/g/n/ac unter­stützt das Gerät auch GPRS/EDGE sowie UMTS/HSPA+ und auch LTE Cat 4 mit bis zu 150 MBit/s im Down­load. Das Samsung Galaxy S5 beherrscht GSM-Quad­band, UMTS-Quad­band und LTE-Hexa-Band und lässt sich daher quasi überall auf der Welt nutzen. In die jeweils verfüg­baren Netze wählt sich das Smart­phone zuver­lässig ein und ist in der Lage, die Verbin­dungen stabil zu halten. Zudem hatten wir den Eindruck, dass das Umschalten beispiels­weise von HSPA auf LTE schneller ging als noch beim Galaxy S4. Ein Plus ist der Down­load-Booster, mit dem Nutzer durch den gleich­zeitig Zugriff auf das WLAN- sowie das Mobil­funk-Netz­werk ihre Down­load-Geschwin­dig­keit erhöhen können. Bei dieser Funk­tion sollte aber darauf geachtet werden, dass eine entspre­chend große Daten­flat gebucht wurde, um hohe Folge­kosten zu vermeiden.

Das Display des Samsung Galaxy S5 ist erst­klassig. Wodurch es uns über­zeugen konnte und welche Leis­tung das Smart­phone im Betrieb verspricht, zeigen wir im Video auf Seite 2.

Mehr zum Thema Samsung Galaxy S5

Weitere Handy-Tests bei teltarif.de