Ausprobiert
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Samsung Galaxy S8 Plus im Test: Das schicke Lange

Das Samsung Galaxy S8 Plus bietet Highlights wie ein neues Displayformat, Bixby und einen Iris-Scanner. Doch reicht das aus, damit das neue Flaggschiff-Smartphone aus der Masse hervorstechen kann? Wir haben das Galaxy S8 Plus und seine neuen Funktionen im Test untersucht.
Von Rita Deutschbein

Bixby: Warten auf prominentes Feature

Der bereits erwähnte und mit einem Hardware-Button versehene Sprachassistenz Bixby ist eine der am meisten angepriesenen neuen Funktionen Samsungs aktueller Smartphones. In Deutschland ist Bixby zum Start aber nicht in vollem Umfang nutzbar. Nur in den Ländern Südkorea, China und den USA können Nutzer bereits auf alle Funktionen von Bixby zugreifen. Wie Samsung selbst bekannt gegeben hat, soll der Sprachassistent hierzulande voraussichtlich erst ab dem vierten Quartal zur Verfügung stehen.

Bixby setzt sich aus vier Säulen zusammen: Home, Vision, Reminder und Voice.

  • Zu Bixby Home gelangen Nutzer über die Bixby-Taste oder per Wisch-Geste am linken Display-Rand. Ähnlich wie bei Google Now werden hier Karten mit Informationen zum Wetter, aktuellen Nachrichten und Terminen angezeigt. Bixby merkt sich das Nutzerverhalten des Smartphone-Besitzers. Nutzt er beispielsweise immer zur gleichen Zeit eine App - beispielsweise auf der Fahrt zur Arbeit - wird ihm diese über Bixby Home als Schnellzugriff angezeigt.
  • Mit Bixby Vision können Nutzer Informationen über Gegenstände oder Gebäude bzw. Sehenswürdigkeiten abrufen, die sich vor der Kamera befinden. Bei Produkten erkennt Bixby die Form und den Aufdruck des fotografierten Gegenstandes und leitet den Nutzer zu einem Partnershop weiter, über den das so identifizierte Produkt erworben werden kann. Die Erkennungsrate von so gescannten Produkten war im Test recht hoch. Aktuell kooperiert Samsung nur mit Amazon, ob noch weitere Händler als Partner dazu kommen werden, ist unklar.

    Für die Lieferung von Daten zu fotografierten Sehenswürdigkeiten greift Bixby zur Unterstützung auch auf Positionsdaten zurück und zeigt auf Wunsch interessante Ausflugsziele in der Nähe des aktuellen Standortes an.

  • Bixby Reminder fingiert als Gedächtnisstütze für den Nutzer. Die Funktion erinnert an anstehende Termine und erlaubt es, mittels Spracheingabe (erst ab Herbst in Deutschland!) neue Erinnerungen hinzuzufügen. Zudem zeigt Reminder dem Nutzer an, wo er sein Auto geparkt hat bzw. von wo in einer ihm fremden Stadt er seinen Ausflug gestartet hat, um das Zurückfinden zum gesetzten Ausgangspunkt zu vereinfachen.
  • Auf die Spracherkennung, auch Bixby Voice genannt, müssen Besitzer des Galaxy S8 Plus hierzulande derzeit verzichten. Denn die Funktion steht auf Deutsch aktuell noch nicht zur Verfügung. Die Sprachsteuerung erlaubt es Nutzern, Befehle per Wortlaut an das Handy zu senden und somit in weiten Teilen unabhängig vom Touchscreen zu sein. So wird es mit Bixby Voice beispielsweise möglich sein, markierte Fotos per Sprachbefehl in bestimmte Ordner zu sortieren, den Ordner zu benennen und die Bilder sogar zu bearbeiten. Mit bestimmten Befehlen werden Anwendungen wie beispielsweise die Kamera gestartet. Möchte der Nutzer beispielsweise wissen, was er vor der Linse hat, ist dies mit der Frage "Was sehe ich?" oder "Wer ist das?" möglich.

Sensoren zur Sicherung des Galaxy S8 Plus

Bei der Galaxy-S8-Familie vereint Samsung die Sicherungsmethoden, die wir bereits vom Galaxy Note 7 kennen. Denn neben der Sicherung mittels PIN, Passwort, Muster oder Fingerabdrucksensor, besitzt das Smartphone auch einen Iris-Scanner. Der Iris-Scanner befindet sich vorne am oberen Displayrand unmittelbar neben der Frontkamera und lässt sich im Menü Sicherheit -> Irissicherheit einrichten. Den gesamten Einrichtungsprozess haben wir bereits im ausführlichen Test des Iris-Scanners beschrieben. Dabei überzeugte das Entsperren mittels Auge durch seine Zuverlässigkeit und gute Handhabung.

Mit seinem rückseitigen Fingerabdrucksensor kann Samsung nicht ganz überzeugen, was vor allem an der Positionierung des Sensors liegt. Sowohl die Sensorfläche als auch die direkt neben dem Fingerabdrucksensor befindliche Hauptkamera sind nahezu eben. Die Unterscheidung beider Flächen fällt daher schwer. So kam es während des Tests häufig vor, dass wir statt auf die Sensorfläche auf die Kameralinse gefasst haben. Verstärkt wurde dies durch die schmale Form des Fingerabdrucksensors. Das Entsperren des Smartphones über diese Methode war zu Beginn durch das häufige Danebengreifen somit eher frustrierend. Galaxy S7 und S8 Plus im Vergleich: Einen physischen Home-Button gibt es nicht mehr. Galaxy S7 und S8 Plus im Vergleich: Einen physischen Home-Button gibt es nicht mehr.
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein
Und ein weiterer Punkt ärgert: Beim Start der Kamera-App informierte uns das Galaxy S8 Plus darüber, dass die Kameralinse verschmutzt sei. Vor dem Fotografieren solle sie daher gesäubert werden. Hier zeigt sich der unschöne Nebeneffekt, mit dem Nutzer durch die zu dichte Platzierung beider Elemente des Galaxy S8 Plus leben müssen. Der Sensor selbst macht seinen Dienst aber gut. Erwischen Nutzer den Sensor zielsicher, entsperrt er das Smartphone schnell und zuverlässig. Zudem hat Samsung einen weiteren Punkt optimiert: Der Fingerabdrucksensor schaltet das Galaxy S8 Plus nun auch aus dem Standby-Modus an. Bisher mussten Nutzer vor Verwendung des Sensors das Smartphone erst mittels Power-Taste aktivieren. Um all die neuen Features zu ermöglichen, wurde das Galaxy S8 Plus mit neuester Technik ausgestattet. Wie diese aussieht, erfahren Sie auf der folgenden Seite.

Inhalt:
Design, Verarbeitung und erster Eindruck
Seite 2: Display, Edge-Funktion und System
Seite 3: Bixby, Sensoren und Sicherheit
Seite 4: Prozessor, Internet/Telefonie und Akku
Seite 5: Kamera, Fazit und Einzelnoten

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