Sangean GoTune 200 ausprobiert: DAB+-Adapter fürs Auto
Viele Autobesitzer kennen das Problem: Das vorhandene Autoradio bietet keinen DAB+-Empfang. Der Wechsel des Radios ist aber entweder gar nicht möglich, sehr aufwändig oder extrem teuer. Die Alternative in solchen Fällen ist ein DAB+-Adapter, mit dem sich vorhandene Car-HiFi-Systeme aufrüsten lassen.
Derartige Adapter gibt es von einer Vielzahl an Herstellern. Mit Sangean kommt nun ein Unternehmen dazu, das sich bereits seit vielen Jahren als Produzent von DAB+- und WLAN-Radios einen Namen gemacht hat. Der Sangean GoTune 200, wie sich der neue Adapter nennt, wird derzeit auf der IFA in Berlin vorgestellt. Vorbestellungen sind für 169 Euro bereits möglich. Die Auslieferung erfolgt voraussichtlich ab Ende Oktober.
Sangean GoTune 200 im Kurz-Test
Foto: teltarif.de
Intuitive Menüführung
Das GoTune 200 kommt mit einem gut ablesbaren LCD-Display. Hier kann nicht nur der Sendername abgelesen werden. Zusätzlich ist es möglich, Details wie den aktuellen Interpreten und Titel, die Signalstärke, den Namen des Multiplexes sowie weitere Übertragungsparameter abzulesen. Die Bedienung über Tasten und Drehregler ist intuitiv möglich.
Für das terrestrische Digitalradio bietet der Sangean GoTune 200 auch die Verkehrsfunk- und Service-Following-Funktion. Das heißt: Wenn ein Programm in mehreren Multiplexen ausgestrahlt wird, schaltet der Empfänger zwischen den Muxen hin und her, wenn man sich während der Fahrt aus dem Versorgungsbereich des zuerst gewählten Programmpakets herausbewegt.
Leider teilt der Sangean GoTune 200 eine Schwäche anderer DAB+-Adapter für die Nutzung im Auto. Es fehlt ein zweites Empfangsteil, das die Umschaltung zwischen verschiedenen Multiplexen auch unterbrechungsfrei ermöglichen würde. Wünschenswert wäre ein "Pro-Modell", das vielleicht 20 Euro teurer ist, aber dieses Feature mit sich bringt. Hörer von Programmen, die in verschiedenen regionalen Multiplexen verbreitet werden, würden davon deutlich profitieren.
Das Gerät ermöglicht auch die manuelle Sendersuche
Foto: teltarif.de
DAB+-Adapter fungiert auch als Freisprecheinrichtung
Das GoTune 200 hat zudem Bluetooth an Bord (HFP, A2DP, AVRCP). Hierüber können Audiodateien externer Speichermedien gestreamt werden. Zudem lässt sich der Adapter durch Kopplung mit dem Smartphone als Freisprecheinrichtung nutzen. Ein FM-Transmitter ermöglicht die drahtlose Übertragung sämtlicher Audioinhalte auf das Autoradio. Alternativ steht eine 3,5-mm-Klinkenbuchse zur Verfügung, um das Gerät per Audiokabel mit dem Line-Eingang des Car-HiFi-Systems zu verbunden werden.
Im Lieferumfang befinden sich eine Saughalterung für die Windschutzscheibe, ein USB-Kabel mit 5-Volt-Netzteil für den Zigarettenanzünder sowie eine Scheibenantenne. Da das Radio einen genormten SMB-Antennenanschluss hat, kann aber auch eine beliebige andere Antenne angeschlossen werden. So ist der Empfang mit einer Magnetfußantenne auf dem Dach deutlich besser als mit der Scheibenantenne, wie sich im kurzen Test von teltarif.de gezeigt hat.
Automatischer Suchlauf am Sangean GoTune 200
Foto: teltarif.de
Fazit: Überzeugende Features - schwacher Empfang
Uns hat im Test die gute Verarbeitung, das helle und gut ablesbare Display und die intuitiv bedienbare Menüstruktur gefallen. Eine Besonderheit gegenüber den meisten Konkurrenzprodukten ist auch die Möglichkeit der manuellen Kanalwahl als Alternative zum automatischen Sendersuchlauf.
Leider zeigte das Gerät beim Empfang Schwächen. In Regionen mit nicht ganz so starken DAB+-Signalen kam es eher zu Aussetzern als bei vergleichbaren Adaptern von Herstellern wie Albrecht und Tiny Audio. So konnten wir im hessischen Spessart beispielweise den südhessischen Privatradio-Multiplex im Kanal 12C nur mit leichten Aussetzern empfangen, während der Albrecht DR57 und der Tiny Audio C5 das gleiche Ensemble störungsfrei empfingen.
Der Südwestrundfunk-Mux aus Rheinland-Pfalz im Kanal 11A war praktisch gar nicht zu empfangen, mit den beiden anderen Testgeräten an der gleichen Antenne hingegen schon - wenn auch mit leichten Aussetzern. Bei den Testergebnissen gilt es zu beachten, dass wir für den Test ein Vorserien-Gerät zur Verfügung hatten, das möglicherweise noch nicht die finale Software an Bord hat.