Schlecker-Insolvenz

Schlecker: Kunden können trotz Insolvenz weiter telefonieren

Bislang keine negativen Auswirkungen bei smobil und Schlecker Prepaid
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Schlecker-Insolvenz: Was wird aus den Mobilfunk-Angeboten? Schlecker-Insolvenz kurz nach Einführung des neuen Logos: Was wird aus den Mobilfunk-Angeboten?
Logo: Schlecker
Könnte die angekündigte Insolvenz des Handelsunternehmens Schlecker auch die dort angebotenen Mobilfunkprodukte betreffen? teltarif.de hat nachgefragt.

Schlecker bietet in seinen Filialen und im Webshop bislang zwei unterschiedliche Mobilfunk-Karten auf Prepaid-Basis an. Schlecker Prepaid funkt im Netz von Telefonica o2, das Angebot smobil hingegen, arbeitet im Netz von Vodafone D2. Kunden müssen genau aufpassen, denn die Aufladekarten haben ihre eigenen Codes, die nicht im jeweils anderen Netz funktionieren.

Schlecker Prepaid: Aufladen mit Original o2-Gutscheinen möglich

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Für das von der Telefonica Germany im Netz von o2 realisierte Produkt Schlecker Prepaid [Link entfernt] bestätigt die o2-Pressestelle in München, dass "Schlecker Prepaid-Kunden unverändert telefonieren und die Services und Dienstleistungen in Anspruch nehmen" können.

Bei Schlecker Prepaid bezahlt man pro Minute und SMS in alle Netze 9 Cent pro Minute (Taktung 60/60), eine SIM-Karte kostet einmalig 5,99 Euro. Für 2,99 Euro pro Monat kann man eine Freundschaftsflat buchen, die nur zwischen Schlecker-Prepaid-Karten gilt. Reicht das Restguthaben der Karte nicht aus, wird die Flat automatisch deaktiviert, falls nicht binnen 48 Stunden nach Ablauf neues Guthaben nachgeladen wurde.

Auf der Produkthompeage von Schlecker Prepaid wird allerdings darauf hingewiesen, daß es mögliche "technische Probleme" beim Kauf von Prepaid-Guthaben geben könnte. Für diesen Fall können auch originale o2-Guthabenkarten ("Loop Up") an den "üblichen Verkaufsstellen" erworben werden, also in o2-Handyläden, an Tankstellen, Kiosken oder direkt am Geldautomat der eigenen Bank oder Sparkasse oder via Online-Banking.

smobil: Weiter telefonieren wie bisher

Auch die Kunden des im Netz von Vodafone D2 realisierten Prepaid-Angebotes smobil dürften von der aktuellen Situation so gut wie nichts merken, erfuhren wir aus Düsseldorf. smobil wurde ursprünglich von dem Unternehmen Allmobility realisiert, die Allmobility vor einiger Zeit komplett auf die Vodafone D2 GmbH übertragen, welche deren Angebote unverändert weiter betreut.

Im übrigen liegt in Düsseldorf bei Vodafone keine offizielle Information aus Ehingen, dem Sitz der Schlecker-Unternehmensgruppe vor, "Wir warten noch auf die Ankündigung des Insolvenzverwalters", so die offizielle Auskunft bei Vodafone. smobil-Produkte können weiter gekauft und genutzt werden, neue Karten werden auch aktiviert. smobil-Bestandskunden können nach wie vor telefonieren.

"smobil-Kunden können ohne Einschränkungen weiter telefonieren. Rufnummern und Guthaben haben nach wie vor Gültigkeit. Wir werden sicherstellen, dass die Guthaben auch weiter aufgeladen werden können", verspricht Vodafone-Pressesprecher Thorsten Höpken gegenüber teltarif.de. "Wir streben an, den Vertrieb unserer Produkte über die Schlecker-Filialen fortzusetzen und werden in den nächsten Tagen prüfen, ob und in welcher Form dies möglich ist."

Die Tarife des Angebotes sind etwas kompliziert und richten sich nach Zeitpunkt und Höhe der letzten Aufladung. So kann ab 1 Cent pro Minute zwischen smobil-Karten telefoniert werden, ist die Aufladung schon länger her, sind es 5 Cent, zu anderen Netzen (auch zu anderen Kunden im Netz von Vodafone D2) sind es 15 Cent pro Minute. Anrufe ins Ausland werden teilweise recht günstig angeboten, hier gilt jedoch immer ein Verbindungspreis von 15 Cent pro Gespräch.

Branchenkenner vermuten, dass selbst bei einem derzeit nicht geplanten kompletten Ende des Unternehmens Schlecker die smobil-Bestandskunden weiter wie bisher telefonieren können. Einzig die Aufladung der vorhandenen Karten könnte sich dann ändern (zum Beispiel über eine Aufladung mit Original CallNow-Gutscheinen von Vodafone), dafür sei es aber noch viel zu früh.

Keine Aufladegutscheine lagern

Wer noch Original-Aufladegutscheine von Schlecker bei sich gelagert hat, sollte diese jedoch umgehend auf seine Karte einlösen, um spätere Unannehmlichkeiten zu vermeiden.

Bei Schlecker gibt man sich optimistisch. "Notwendigen Restrukturierungsmaßnahmen" könnten im zeitlich gesetzten Rahmen nicht weiter umgesetzt werden, "zumal aktuell eine geplante Zwischenfinanzierung nicht realisiert werden konnte", teilt das Unternehmen offiziell mit. "Nun soll die Restrukturierung im Rahmen der Möglichkeiten eines Plan-Insolvenzverfahren fortgesetzt werden." Ein entsprechender Antrag wurde heute gestellt. Der Geschäftsbetrieb laufe unverändert weiter und auch die Zahlung der Mitarbeitergehälter sei im Rahmen des Insolvenz-Ausfallgeldes gesichert.

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