Insolvenz

Finale Pleite von Schlecker: Das gilt jetzt für Mobilfunk-Kunden

smobil und Schlecker Prepaid: Nutzer können weiterhin telefonieren
Von Marc Kessler

Schlecker-Insolvenz Bestandskunden von Schlecker Mobil und smobil können weiterhin mit ihrer SIM-Karte telefonieren
Montage: teltarif.de
Fast 40 Jahre nach der Gründung der Drogeriemarkt-Kette Schlecker wird das Unternehmen zerschlagen - und damit das Ende des Geschäftsbetriebs besiegelt. Doch Schlecker unterhielt bis zuletzt zwei Mobilfunk­produkte, die unter den Marken smobil und Schlecker Prepaid angeboten und in den Netzen von Vodafone beziehungsweise o2 realisiert werden. Wir wollten wissen: Was gilt für Bestandskunden der beiden Prepaid-Discount-Modelle und gibt es für die Angebote überhaupt eine Zukunft?

smobil und Schlecker Prepaid: Zwei völlig unterschiedliche Mobilfunk-Produkte

Schlecker-Insolvenz Bestandskunden von Schlecker Mobil und smobil können weiterhin mit ihrer SIM-Karte telefonieren
Montage: teltarif.de
smobil bietet einen Community-Tarif, in dem Gesprächsminuten und SMS in alle deutschen Netze mit 15 Cent und Telefonate zu anderen smobil-Kunden mit 5 Cent pro Minute abgerechnet werden. Bei Aufladung der Karte mit bestimmten Mindestbeträgen gelten - zeitlich befristet - vergünstigte Gesprächs- und SMS-Preise.

Der im o2-Netz realisierte Tarif Schlecker Prepaid hingegen stellt einen klassischen 9-Cent-Einheitstarif für Gesprächsminuten und Kurznachrichten in alle deutschen Netze dar. Wichtig: Direkter Vertragspartner für den Schlecker-Prepaid-Kunden ist die Telefónica Deutschland GmbH - die als deutsche Telefónica-Tochter das Mobilfunk-Angebot von o2 betreibt. Im Falle von smobil ist die Lage genauso: Hier ist der Düsseldorfer Netzbetreiber Vodafone direkter Vertragspartner der smobil-Kunden.

Schlecker Prepaid: o2 betreibt Angebot unverändert weiter

o2-Sprecherin Carolin Eckert teilte auf Anfrage unserer Redaktion mit, die Kunden des Schlecker-Prepaid-Tarifs seien "von den Entwicklungen bei Schlecker nicht betroffen". Vertragspartner sei auch weiterhin "das Unternehmen Telefónica Germany, das auch künftig die Services des Mobilfunktarifs bereitstellen wird". Besonders wichtig für Nutzer: "Die Kunden können weiterhin vollumfänglich mit ihrer Schlecker-Prepaid-SIM-Karte telefonieren, SMS schreiben oder im mobilen Internet surfen." Übrigens: Die Aufladung einer Schlecker-Prepaid-Karte funktioniert auch mit Original-o2-Guthabenkarten ("Loop Up"), die beispielsweise in o2-Handyläden, an Tankstellen oder Kiosken erworben werden können.

smobil: Ebenfalls Garantie für Bestandskunden, Aufladung über CallNow-Karten

Auch für Kunden des smobil-Tarifs im Vodafone-Netz gibt es gute Nachrichten: "smobil läuft weiter. Unabhängig von der Zerschlagung des Vertriebspartners Schlecker können smobil-Bestandskunden ihren Tarif weiterhin nutzen", schreibt uns Vodafone-Sprecher Thorsten Höpken. Die Aufladung der Prepaid-Karten sowie die Buchung der Tarifoptionen sei auch in Zukunft sichergestellt.

Interessant: "Neukunden werden das smobil Angebot erst einmal solange weiter buchen können, wie Schlecker-Filialen und Online-Shop noch betrieben werden", schreibt Höpken. Vodafone ist aber scheinbar daran interessiert, smobil auch weiterhin aktiv zu vermarkten: "Wir möchten den Vertrieb von smobil aber auch darüber hinaus weiterführen. Dazu werden aktuell Gespräche mit verschiedenen Vertriebspartnern geführt."

smobil-Kunden können ihre Karte laut Auskunft von Vodafone ab sofort "dauerhaft mit Vodafone CallNow Guthabenkarten" aufladen, die ebenso an Tankstellen, Kiosken, in Supermärkten etc. zu bekommen sind. "Bei Schlecker und Ihr Platz erworbene smobil Guthabenkarten behalten Ihre Gültigkeit und können wie gewohnt aufgeladen werden", so Höpken. Auch der Kundenservice, der von Vodafone angeboten wird, könne wie gewohnt erreicht werden.

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